Förderung der Dorfentwicklung

Die Förderung kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausgestaltet sein. Detaillierte Informationen sind den jeweiligen Entwicklungsprogrammen der Länder und den Förderrichtlinien Ihres Bundeslandes zu entnehmen.

1. Wo wird gefördert?

Die Dorfentwicklung wird in allen Flächenländern gefördert. Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) können Vorhaben in Orten mit bis zu 10.000 Einwohnern gefördert werden.

2. Was wird gefördert?

Gefördert werden die Erhaltung, Gestaltung und Entwicklung ländlich geprägter Orte im Rahmen der GAK. Ziel der Förderung ist es, zum einen die charakteristischen Ortsbilder und die Bausubstanz der Dörfer zu erhalten und zum anderen die dörfliche Struktur so zu gestalten und weiter zu entwickeln, dass auch zukünftig die ländlichen Gebiete als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum erhalten bleiben. Auf diese Weise sollen die Lebensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung verbessert und die Attraktivität der Dörfer erhöht werden.

Gefördert werden beispielsweise Aufwendungen für

  • die Dorferneuerungs- und Dorfentwicklungsplanung,
  • die Dorfmoderation zur Begleitung von Veränderungsprozessen auf örtlicher Ebene,
  • die Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen, Freiflächen sowie Ortsrändern,
  • die Schaffung, Erhaltung und den Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen und von Mehrfunktionshäusern,
  • die Erhaltung und Gestaltung von Gebäuden einschließlich des Innenausbaus und der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen,
  • die Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und den Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen,
  • die Schaffung, Verbesserung und den Ausbau von Angeboten zur Grundversorgung,
  • die Umnutzung von Gebäuden land- und fortwirtschaftlicher Betriebe für Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche Zwecke,
  • die Umnutzung dörflicher Bausubstanz sowie für
  • den Abriss oder Teilabriss von Bausubstanz im Innenbereich nach Maßgabe besonderer siedlungsstruktureller oder entwicklungsplanerischer Gründe.

Detaillierte Informationen über die Förderschwerpunkte der Bundesländer bietet folgende Übersicht.

3. Wer wird gefördert?

Gefördert werden in der Regel

  • Gemeinden und Gemeindeverbände,
  • Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse,
  • natürliche Personen und Personengesellschaften,
  • sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts sowie des privaten Rechts.

4. Wie wird gefördert?

Die Förderung wird als Zuschuss gewährt. Für Gemeinden, Gemeindeverbände, Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte beträgt die Höhe der Förderung bis zu 65 Prozent der förderfähigen Kosten. Anderen Begünstigten kann ein Zuschuss von bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten gewährt werden.

5. Wo finde ich spezifische Informationen zur Förderung und Antragstellung in meinem Bundesland?

Baden-Württemberg
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Bayern
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Bayern (PDF, 8 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Förderwegweiser Dorferneuerung

Brandenburg
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft - Dorfentwicklung

Hessen
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum des Landes Hessen
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Dorfentwicklung

Mecklenburg-Vorpommern
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern (PDF, 5 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Förderung Ländliche Entwicklung / Dorferneuerung

Niedersachsen/Bremen
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Niedersachsen/Bremen (PDF, 18 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Dorfentwicklung

Nordrhein-Westfalen
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Nordrhein-Westfalen (PDF, 5 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen - Förderung Dorfentwicklung
NRW-Programm Ländlicher Raum 2014–2020 - Förderung der ländlichen Entwicklung
in Nordrhein-Westfalen - Dorferneuerung und Dorfentwicklung (S. 61) (PDF, 3 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Rheinland-Pfalz
Ministerium des Inneren und des Sports Rheinland-Pfalz: Förderung der Dorferneuerung

Saarland
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Saarland
Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - Dorferneuerung und -entwicklung

Sachsen
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Sachsen
Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft - LEADER-Förderung

Sachsen-Anhalt
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Sachsen-Anhalt (PDF, 5 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie - Fördermaßnahmen Dorferneuerung und -entwicklung

Schleswig-Holstein
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Schleswig-Holstein (PDF, 6 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume - Dorferneuerung und -entwicklung

Thüringen
Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum Thüringen (PDF, 10 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft - Dorferneuerung und -entwicklung

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL fördert Projekte zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen (Thema:Digitalisierung)

Künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zukunftsfähig zu machen. Mit einer Bekanntmachung zur Förderung der KI in der Landwirtschaft, der Lebensmittelkette, der gesundheitlichen Ernährung und den ländlichen Räumen fördert das BMEL im Rahmen von Forschungsvorhaben 36 Verbundprojekte. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen der Projekte auf rund 44 Millionen Euro.

Mehr

Rehkitzrettung: Förderung zur Anschaffung von Drohnen (Thema:Tierschutz)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möchte weiterhin mit der Förderung von Drohnen mit Wärmebildkameras die Rehkitzrettung unterstützen und den Tierschutz stärken. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass dies die mit Abstand effektivste Möglichkeit ist, um Rehkitze zu orten und zu retten.

Mehr

Dürre/Trockenheit 2018 (Thema:Extremwetter)

Die anhaltende Trockenheit im Jahr 2018 war ein einer Naturkatastrophe gleichzusetzendes widriges Witterungsverhältnis. Am 22. August 2018 wurde bekanntgegeben, dass es sich hier um ein Ereignis nationalen Ausmaßes handelte.

Mehr