Saatgut + Biopatente

Die Verwendung von Saatgut markiert den Übergang vom Jagen und Sammeln zum Ackerbau: Erst die Aussaat eines Teils der Ernte im Folgejahr ermöglichte es den Menschen, sesshaft zu werden. Über Jahrtausende haben Menschen gelernt, die Qualität des Saatguts durch Auslese zu verbessern, aus Wildformen entstanden Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Diese Eigenschaften sind im Erbgut der Kulturpflanzen verankert und bestimmen die Leistungsfähigkeit einer Sorte. Durch die Verwendung hochwertigen Saatguts ist es heute möglich, dass ein Landwirt 140 Menschen ernährt. Da man dem Saatgut beim Kauf die ihm innewohnenden Qualitätseigenschaften (u.a. Sortenzugehörigkeit; Keimfähigkeit) nicht ansieht, wurde ein Saatgutrechtssystem etabliert, dessen Ziel es ist, professionelle Landwirte und Gärtner beim Saatgutkauf zu schützen. Für das BMEL ist es wichtig, dass Landwirte und Gärtner mit qualitativ hochwertigem und gesundem Saatgut versorgt werden.

Themenübersicht

Biopatente: Keine Patentierung von Tierrassen und Pflanzensorten

Die Patentgesetze in Deutschland und in anderen EU-Mitgliedstaaten setzen die Vorgaben des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ) sowie der EU-Biopatentrichtlinie (RL 98/44/EG) um. Grundsätzlich sind Erfindungen, die sich auf biologisches Material oder genetische Ressourcen beziehen, patentierbar. Allerdings sind Patente auf Pflanzensorten und Tierrassen sowie auf "im Wesentlichen biologische Verfahren" zur Züchtung von Pflanzen oder Tieren ausgeschlossen.

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Saatgut: Qualität und Handel sind weltweit geregelt

Wegen der besonderen Bedeutung des Saatgutes werden Fragen der Saatgutqualität und des Saatguthandels, insbesondere die Saatgutuntersuchung, weltweit geregelt.

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Erhaltungssorten – Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt

Alte Pflanzensorten erfüllen selten die geltenden Anforderungen an die Register- oder die Wertprüfungsmerkmale. Die Erhaltungssortenverordnung erleichtert das Inverkehrbringen dieser Sorten.

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Workshop "Feld-Phänotypisierung in der Züchtung" (Thema:Pflanzenzüchtung)

Die Phänotypisierung gehört zu den Schlüsseltechnologien in der Pflanzenforschung. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beabsichtigt das Potential der Digitalisierung auch im Bereich der Züchtung stärker nutzbar zu machen und zu fördern.

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Veröffentlichungen des Wissenschaftlichen Beirates für Biodiversität und Genetische Ressourcen (Thema:Artenvielfalt)

Abgegebene Gutachten, Stellungnahmen, Kommentare

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