Der Berliner Dienstsitz des BMEL (Wilhelmstraße 54)

Ein Haus – Mehr als 100 Jahre Geschichte. Einblicke in die Historie der Wilhelmstraße 54 finden Sie hier.

1731 bis 1871: Wilhelmstraße: Vom vornehmen Wohnviertel zum politischen Machtzentrum

Mit der Stadterweiterung der Friedrichstadt durch Friedrich Wilhelm I. wird die Wilhelm(s)straße unter dem Namen Husarenstraße angelegt. Der so genannte Soldatenkönig setzt sich ein städtebauliches Denkmal. Die Stadtbaupolitik Friedrich Wilhelms I. konzentriert sich auf den nördlichen Verlauf der Wilhelmstraße, zwischen Leipziger Straße und Unter den Linden. Durch die Errichtung prächtiger Adelspalais mit teils großen Gartenanlagen für die preußische Elite sowie Staatsbeamte entsteht eine vornehme Wohngegend.

Ende 18. Jahrhunderts: Das beabsichtigte aristokratische Erscheinungsbild der Wilhelmstraße ändert sich mit Abwanderung alter preußischer Adelsfamilien aufs Land sowie den Zuzug gewerbetreibender Bürger und Manufakturen. Mit Aufstreben des Bürgertums entstehen zahlreiche prunkvolle Bürgerpalais als Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins. Im Palais des Fürsten Radziwill entsteht ein Kunstzirkel mit den bedeutendsten Vertretern der Berliner Gesellschaft.

  • Ab 1800: Unter Friedrich Wilhelm III. beginnt der allmähliche Ausbau zum preußischen Regierungsviertel und damit die politische Geschichte der Straße.
  • Ab 1830: Nach und nach ziehen ausländische Botschaften und Gesandtschaften in die Wilhelmstraße.
  • Ab 1840/50: Einige Palais werden aufgestockt, um repräsentative Räume und Dienstwohnungen für die Minister zu schaffen.
  • Ab 1860: Industrielle und Bankiers lassen sich in der Wilhelmstraße nieder, so der "Eisenbahnkönig" Strousberg und Gerson von Bleichröder.
  • Ab 1871: Das Finanz-, Geschäfts- und Zeitungsviertel in direkter Nähe zur Wilhelmstraße entsteht. Die wichtigsten Vertreter der preußischen Kultur und Wissenschaft und später des Kaiserreichs ziehen in die Umgebung der Wilhelmstraße (zum Beispiel die Gebrüder Grimm, Theodor Mommsen, Adolph Menzel, Max Liebermann, Theodor Fontane).

Deutsches Kaiserreich: Sitz des Geheimen Zivilkabinetts

Vom Beginn des Deutschen Kaiserreichs (1871) bis 1945 war die Wilhelmstraße das deutsche Machtzentrum. Hier befanden sich die entscheidenden politischen Behörden und Institutionen.

Die "Wilhelmstraße" wurde geradezu zum Synonym für die deutsche Regierung. Das seit dem 19. Jahrhundert bestehende Regierungsviertel Preußens wurde ab 1871 auch Sitz von Reichsbehörden.

Auf der Westseite siedelten sich die Reichsbehörden an, während auf der Ostseite der Wilhelmstraße die preußischen Ministerien blieben. Dem wachsenden Raumbedarf der Behörden sowie dem Wunsch nach Repräsentation wurde um die Jahrhundertwende mit einem Um- und Neubauprogramm entsprochen.

Neubau eines neobarocken Repräsentationsbaus

Das Gebäude Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) wurde 1898/99 für das Geheime Zivilkabinett vom königlichen Bauinspektor Carl Vohl errichtet. Bevor das Grundstück in Besitz des preußischen Staates gelangte, befand sich hier die Villa des Bankiers Gerson von Bleichröder, Finanzberater des Hauses Hohenzollern, sowie des ersten Reichskanzlers Bismarck.

Von 1900 bis 1918 war die Wilhelmstraße 54 Sitz des Geheimen Zivilkabinetts des preußischen Königs und deutschen Kaisers. Es diente dem Monarchen als persönliches Regierungsbüro. Der Chef des Geheimen Zivilkabinetts regelte den Geschäftsverkehr zwischen Monarch und Regierung. Seit 1871 war es auch für Reichsangelegenheiten zuständig und erhielt mit dem Neubau die erforderlichen repräsentativen Räumlichkeiten. Ab 1910 war das Gebäude auch Sitz der Carnegie-Stiftung für Lebensretter, die bereits in Nordamerika existierte.

Sie wurde in Berlin von Andrew Carnegie gegründet und stand unter dem Protektorat Wilhelms II. Die Beschäftigten des Geheimen Zivilkabinetts waren auch in Personalunion für die Belange der Stiftung zuständig.

In seinem Äußeren wie im Inneren war das Gebäude Wilhelmstraße 54 gänzlich der Repräsentation verpflichtet. Der neobarocke Bau sollte der Bedeutung des Hauses entsprechen. Die repräsentative Ebene des Gebäudes war und ist noch heute die Beletage im zweiten Obergeschoss. Dort befanden sich neben der Dienstwohnung des Kabinettchefs und verschiedenen Arbeitsräumen ein Empfangszimmer, ein Festsaal sowie ein großer Speisesaal. Das große Treppenhaus im Vorderhaus bildete den Mittelpunkt des Hauses.

Neu- und Erweiterungsbauten in direkter Nachbarschaft

Im Garten der Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) entstand um die Jahrhundertwende ein Erweiterungsbau, der mit dem Nachbargebäude, der Nr. 55 (ehemals 65), durch einen Gang verbunden war. Nr. 55, das ehemalige Palais des Prinzen August, war 1844 in Besitz des Staates übergegangen und Sitz des Preußischen Justizministeriums geworden.

Dieses Gebäude hatte bereits 1867 ein zusätzliches Stockwerk erhalten, die Innenräume waren bis 1817 von Karl Friedrich Schinkel umgestaltet worden.

Nachdem das ehemalige Palais Dönhoff wegen seines schlechten Bauzustandes abgerissen worden war, konnte 1903 der Neubau bezogen werden. Auf dem hinteren Grundstücksabschnitt entstand der Neubau für die General-Lotterie-Direktion, der bereits als Erweiterungsgebäude für das Preußische Justizministerium vorgesehen wurde.

Weimarer Republik: Amts- und Wohnsitz des preußischen Ministerpräsidenten

Gebäude Wilhelmstraße 63 als Sitz des Preußischen Staatsministeriums, um 1928
Gebäude Wilhelmstraße 63 als Sitz des Preußischen Staatsministeriums ohne Giebelfeldschmuck, um 1928 © bpk Berlin, um 1928

Die vorhandenen Regierungsbauten der Wilhelmstraße wurden nach Ausrufung der Republik 1918 weiterhin genutzt. In Abgrenzung zur Monarchie sollten sie nun den neuen politischen Verhältnissen angepasst werden.

Ein Erlass der preußischen Regierung von 1920 bestimmte die Entfernung der monarchischen Hoheitszeichen an den Fassaden der Ministerien. Der Umsetzung gingen lange Diskussionen voraus. Noch 1922 forderte der preußische Ministerpräsident Otto Braun in einem Brief die Entfernung des monarchischen Schmucks am Gebäude des Preußischen Staatsministeriums.

Nach Abdankung des Kaisers (1918) wurde das Geheime Zivilkabinett aufgelöst. Die Aufgaben des preußischen Königs gingen an das Preußische Staatsministerium über, die Aufgaben des Deutschen Kaisers an den Reichspräsidenten. Das Gebäude Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) gehörte nun zum Preußischen Staatsministerium. Die General-Lotterie-Direktion, die direkt an das Rückgebäude angrenzte, war seit 1910 Teil des Preußischen Justizministeriums. Zur Erweiterung wurde sie 1928 um eine Etage aufgestockt.

Otto Braun und Konrad Adenauer

Dem sozialdemokratischen preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun (1872 bis 1955) diente die Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) von 1922 bis 1932 als Amts- und Wohnsitz. Er nutzte die ehemalige Wohnung des Chefs des Geheimen Zivilkabinetts. Während seiner langjährigen Amtszeit setzte er sich für eine demokratische Republik ein. Er bewirkte unter anderem eine Reform des Staats- und Schulwesens. Gegen Ende der Republik wurde die Wilhelmstraße Austragungsort von Kontroversen zwischen Reichsregierung und preußischem Staat.

Mit dem Staatsstreich vom 20. Juli 1932 ("Papen-Putsch") wurde Otto Braun durch Reichskanzler Franz von Papen aus dem Amt vertrieben. Sein Dienstsitz in der Wilhelmstraße wurde Schauplatz dieses Ereignisses. Als Braun erfuhr, dass das Dienstgebäude von Reichswehrtruppen besetzt war, gab er das Vorhaben auf, seine Büros wieder zu erobern. 1933 floh er vor den Nationalsozialisten in die Schweiz.

Konrad Adenauer (1876 bis 1967), Zentrumspolitiker, Oberbürgermeister von Köln (1917 bis 1933) und späterer erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, hatte 1932/1933 als Präsident des Preußischen Staatsrates (1921 bis 1933) eine Dienstwohnung in der Wilhelmstraße 54 (ehemals 64). Die Dienstwohnung in der Wilhelmstraße diente ihm vom 13. März bis zum 25. April 1933 als Fluchtort vor den Nationalsozialisten, nachdem sie ihn als Kölner Oberbürgermeister abgesetzt hatten. Während Otto Brauns Amtszeit als Ministerpräsident war der Zentrumspolitiker Konrad Adenauer einer seiner politischen Kontrahenten.

NS-Diktatur und Zweiter Weltkrieg: Schaltzentrale der Nationalsozialisten

Die ersten Schritte der NS-Regierung galten der offiziellen Inbesitznahme der Wilhelmstraße. Aufmärsche der SA und Paraden der Wehrmacht prägten nun das Straßenbild. Das "Gesetz vom Neuaufbau des Reichs" 1934 übertrug die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich und unterstellte die Landesregierungen der Reichsregierung. Dies hatte die Vereinigung der preußischen Ministerien mit den Reichsministerien zur Folge. Das Preußische Staatsministerium verlor erheblich an Bedeutung.

Der Umbau der Verwaltung führte zu einer nachhaltigen Veränderung der Gebäudenutzung in der Wilhelmstraße. Gleichzeitig war ein weiterer Schritt des NS-Regimes in Richtung Zentralstaat und Gleichschaltung getan.

Die Wilhelmstraße 54 (ehemals 64)

Nachdem der preußische Ministerpräsident Otto Braun aus seinem Amt vertrieben worden war, übernahm Hermann Göring (NSDAP) im April 1933 seine Position. Göring, der auch zum Luftfahrtminister ernannt worden war, verlagerte seinen Dienstsitz in die Nähe seines neuen Ministeriums in die Leipziger Straße 3. Das Gebäude Wilhelmstraße 54 wurde zunächst von dem nationalsozialistischen preußischen Kultusminister Bernhard Rust genutzt.

1934 wurde es Berliner Amtssitz des "Stellvertreters des Führers", Rudolf Heß, und seines Stabs. Dieser überprüfte Gesetze und Personalentscheidungen auf ihre Übereinstimmung mit der nationalsozialistischen Ideologie. Der spätere Außenminister Joachim Ribbentrop richtete hier seine Dienststelle für Rüstungsfragen (das so genannte Büro Ribbentrop) ein. Der Verbindungsstab der NSDAP bezog hier ebenfalls Räume. 1941 übernahm Martin Bormann, Chef der Parteikanzlei und Nachfolger von Rudolf Heß, die Büros.

Die unmittelbare Nachbarschaft

Das Gebäude Wilhelmstraße 53 (ehemals 63) wurde 1935 ebenfalls Sitz von Rudolf Heß und seinem Stab. Kurz davor war es der Reichsjustizverwaltung zur Erweiterung ihrer Räumlichkeiten übergeben worden, diese konnten die Räume jedoch nicht beziehen.

Das Nachbargebäude Wilhelmstraße 55 (ehemals 65) wurde 1935 Sitz des von Franz Gürtner geführten Reichsjustizministeriums. Aus der Zusammenlegung des Preußischen mit dem Reichsjustizministerium ergab sich ein wachsender Raumbedarf. Der Neubau der ehemaligen General-Lotterie-Direktion wurde auch weiterhin genutzt, ein Seitenflügel des Vorderhauses 1937 aufgestockt. 1938 wurde zusätzlich das Nachbargebäude Nr. 66 übernommen. Die von Franz Gürtner erlassenen Rechtsverordnungen zielten auf eine schärfere Kontrolle der Bevölkerung sowie auf die Entrechtung der Juden und anderer verfolgter Personengruppen.

Laut Vertrag mietete auch der nationalsozialistische Jurist Dr. Roland Freisler ab 1933 ein Zimmer der Ministerwohnung. Ab 1934 war er Staatssekretär des Reichsjustizministeriums. Der spätere Präsident des Volksgerichtshofes gilt heute als berüchtigtster Strafrichter des "Dritten Reiches".

Der Reichsbauernführer Walther Darré (NSDAP) übernahm im Juni 1933 das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft in der Wilhelmstraße 72. (Somit befand sich bereits ein Vorgänger des heutigen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der Wilhelmstraße.) Der Theoretiker der nationalsozialistischen Agrarpolitik leitete auch das "SS-Rasse- und Siedlungshauptamt". Die im Garten des Ministeriums sich befindende Villa wurde nach 1933 durch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels genutzt. Davor diente sie als Dienstwohnung des Reichsernährungsministers.

Das ehemalige Palais der Prinzen Georg und Alexander in der Nr. 72 war 1919 aus dem Besitz des Hauses Hohenzollern an das Deutsche Reich übergegangen. Seit 1920 diente es dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft als Dienstgebäude.

die zerstörte Wilhelmstraße in Richtung Süden (1946)
Wilhelmstraße: links das vom Krieg beschädigte Reichsjustizministerium, um 1946 © Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (01) Nr. 0210229

In den letzten Kriegstagen wurde das Gebäude Nr. 54 (ehemals 64) zum Kriegsschauplatz. Auf dem Weg zum Führerbunker kamen zahlreiche Hitlerjungen, so genannte Melder, unter der Leitung von Reichsjugendführer Axmann ums Leben.

Zerstörungen: Im Inneren des Gebäudes brannten im Vorderhaus Bereiche des 1. und 2. Obergeschosses aus.

Der rechte Seitenflügel wurde teilweise zerstört, ebenso das Dach über dem linken Seitenflügel und dem Vorderhaus. Die Natursteinfassade und die verputzten Hoffassaden erlitten erhebliche Schäden.

DDR: Wechselnde Nutzung im “Mauer-Hinterland“

Gegen Kriegsende war das ehemalige Regierungsviertel erheblich zerstört. Die Gebäude des historischen Areals, nun im Gebiet des sowjetischen Sektors, wurden teilweise provisorisch hergerichtet und nach Gründung der DDR zunächst als zentrale Dienststellen genutzt. Mit dem Mauerbau verlor die Wilhelmstraße zunehmend an Bedeutung. Ab 1961 war der nördliche Verlauf der Wilhelmstraße Mauer-Hinterland.

Umbenennung in Otto-Grotewohl-Straße

1964 wurde die Wilhelmstraße nach dem ersten Ministerpräsidenten der DDR, Otto Grotewohl, umbenannt. Der weitere Ausbau zum Regierungsviertel wurde zurückgestellt. Entscheidende Ministerien ließen sich im Zentrum Ostberlins nieder. Ende der 80er-Jahre entstanden auf der Westseite hochwertige Plattenbauten – das Viertel war als exklusive Wohngegend geplant –, die bis jetzt das Bild der Wilhelmstraße prägen.

Die Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) zählt zu den wenigen erhaltenen baulichen Zeugnissen der geschichtsträchtigen Straße. Das schwer beschädigte Gebäude wurde mit einfachen Mitteln instand gesetzt und in den 50er-Jahren als Studentenwohnheim der Humboldt-Universität genutzt. Nach Einzug des Staatssekretariats für Hoch- und Fachschulwesen wurde die Wilhelmstraße 54 bis 1970 wieder zum Regierungsgebäude.

Von 1970 bis 1990 beherbergte sie den 1963 gegründeten Staatsverlag der DDR. Im Anschluss wurden bis 1998 verschiedene Räume an Firmen vermietet.

Abrisse in der Nachbarschaft

Die schwer beschädigten Gebäude Wilhelmstraße 53 und 55 (ehemals 63 und 65) wurden 1950/51 abgerissen. Trotz Protesten von Denkmalschützern erfolgte 1959 der Abriss des ehemaligen Landwirtschaftsministeriums in der Wilhelmstraße 72.

Bauliche Veränderungen: Die Straßenfassade wurde im Zuge des Wiederaufbaus abgestuckt und in einfacher Form instand gesetzt. So wurden Fenster des 2. und 3. Obergeschosses horizontal geschlossen. Die Baluster des Portalbalkons wurden hinter einer geschlossenen Balkonummauerung verborgen.

Heute: Berliner Dienstsitz des BMEL

Mit der Wiedervereinigung rückte die Wilhelmstraße wieder ins öffentliche Bewusstsein. 1993 erhielt sie ihren alten Namen zurück. Bundesministerien und Botschaften geben der Wilhelmstraße heute erneut politische und kulturelle Bedeutung. Stätten der Erinnerungskultur gedenken der wechselvollen Geschichte der Straße sowie ihrer Schattenseiten, zum Beispiel die "Geschichtsmeile Wilhelmstraße" der Stiftung Topographie des Terrors.

Vollständige Instandsetzung, Modernisierung...

Gebäude des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft  in Berlin Gebäude BMEL Berlin
Der Dienstsitz des Ministeriums in Berlin, Wilhelmstraße 54 © BMEL

Das Gebäude Wilhelmstraße 54 (ehemals 64) wurde im Januar 2000 Berliner Dienstsitz des damaligen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde vollständig instand gesetzt, restauriert und modernisiert.

Die Denkmalpflege bemühte sich, bauliche Spuren aufzugreifen sowie zeitgemäße Akzente zu setzen. Die repräsentative Ebene des Gebäudes, die Ministerebene,
befindet sich heute in der zweiten Etage des Vorderhauses. Das Vorderhaus und die beiden Seitenflügel erhielten ein neu ausgebautes Dachgeschoss. Die unvollendete Aufstockung des Vorderhauses aus den 80er-Jahren wurde abgetragen. Die verputzte Fläche der Fassade wurde durch Naturstein ergänzt, die Baluster des Portalbalkons wurden wieder freigelegt.

… und eine Baulücke schließt sich

Mit einem angrenzenden Neubau auf dem ehemaligen Grundstück Nr. 65 schließt sich eine Baulücke. Nach Sanierung der Rückgebäude der Wilhelmstraße 54 und 53 (ehemals 64 und 63) – bis April 2005 Sitz der Musikhochschule "Hanns Eisler" – nutzt das BMEL die Räume.

Die neue Umgebung

An der Ecke Wilhelmstraße/Unter den Linden ist das Haus der Abgeordneten des Deutschen Bundestages im ehemaligen Volksbildungsministerium der DDR angesiedelt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die Britische Botschaft an ihrem ehemaligem Standort. Auch die Tschechische Botschaft ist in der Wilhelmstraße vertreten. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im erhaltenen Teil des ehemaligen Reichspropagandaministeriums seinen Sitz, das Bundesfinanzministerium im früheren Reichsluftfahrtministerium, dem Haus der Ministerien in der DDR-Zeit. Einige Vertretungen der Länder befinden sich in den ehemaligen Ministergärten.

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