Aus "Berichte über Landwirtschaft" Heft 3, Dezember 2009, Band 87

Ökonomische Auswirkungen zukünftiger Agrarentwicklungen auf die Landschaftspflege und mögliche Beiträge der Aufpreisvermarktung von Naturschutzprodukten im Landkreis Diepholz

Von Christian Albert, Hannover, Joachim Aurbacher, Hohenheim, Christina von Haaren, Bernd Mahnkopf, Hannover, Cord Petermann, München

Für die Landschaftspflege bestehen ungünstige ökonomische Bedingungen aufgrund hoher bzw. volatiler Agrarpreise sowie geringer Budgets für Agrarumweltmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund wird am Beispiel der Diepholzer Moorniederung den Fragen nachgegangen, welcher Finanzierungsbedarf für die Landschaftspflege unter Berücksichtigung einer Naturschutz-Optimalvariante und einer -Minimalvariante entsteht und inwieweit die Aufpreisvermarktung von Landschaftspflegefleisch einen Beitrag zur Finanzierung des Naturschutzes leisten kann. Anhand von regionsspezifischen Betriebsdaten werden Kosten und Erlöse für die Landschaftspflege durch Mutterkuh- und Mutterschafhaltung ermittelt und zwei Szenarien (Referenz und Liberalisierung) für den Finanzierungsbedarf der Landschaftspflege berechnet.

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Schafhaltung im Landkreis Diepholz derzeit in sehr geringem Maße staatlich unterstützt wird. Im Liberalisierungsszenario stellt sie sich aber im Verhältnis vorteilhafter dar. Im Liberalisierungsszenario sinkt der Finanzierungsbedarf zudem in beiden Pflegevarianten gegenüber dem Referenzszenario um 5 bis 6 Prozent. Der potenzielle Beitrag, den eine Aufpreisvermarktung des Landschaftspflegefleisches (bei 100 Prozent Absatz) zur Finanzierung der Landschaftspflege leisten könnte, läge im Falle einer Liberalisierung theoretisch bei maximal ca. 96 Prozent. Allerdings ist die Vermarktung schwierig aufzubauen und funktioniert bisher nur auf der regionalen Ebene. Diese reicht für den Absatz des gesamten Erzeugungspotenzials zu höheren Preisen bei Weitem nicht aus. Der verbleibende Finanzierungsbedarf muss durch staatliche oder private Zahlungen gedeckt werden.

Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe – Einordnung und Stärken-Schwächenanalyse von Bewertungssystemen

Von Reiner Doluschitz, Stuttgart, Rita Zapf und Ute Schultheiss, Darmstadt

Die Ernährungssicherung, eine effizientere Ressourcennutzung, der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Bioenergieerzeugung, die Folgen des Klimawandels, ein zu optimierendes Wassermanagement und die Erhaltung der Biodiversität sind anerkannterweise zentrale Herausforderungen, denen sich Landwirtschaft, Agribusiness und die Agrarpolitik heute stellen müssen. In diesem Zusammenhang wird der Ruf nach Produktionssteigerungen und Intensivierung der Agrarproduktion bei limitiertem Ressourcenbudget lauter. Dabei darf ein solcher Weg nur nach Maßgabe von Nachhaltigkeitsaspekten eingeschlagen werden. Vor diesem Hintergrund wurden auch im deutschsprachigen Raum Systeme zur Bewertung der Nachhaltigkeit auf Ebene landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt. Das KTBL sieht hierin eine Chance und hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe solche Systeme vergleichend zu prüfen.

Im vorliegenden Beitrag werden die genannten Systeme gegenüber vorhandenen Werkzeugen zur Prüfung oder Etablierung von Einzelaspekten der Nachhaltigkeit eingeordnet und von diesen abgegrenzt. Dabei werden betriebliche Managementsysteme, Zertifizierungssysteme, Systeme zur Unterstützung der Eigenkontrolle landwirtschaftlicher Betriebe, EMAS/Agrar-Ökoaudit, Ökobilanzen, Indikatorensysteme zur Bewertung der Umweltverträglichkeit landwirtschaftlicher Betriebe, Indikatorensysteme zur Bewertung der Tiergerechtheit sowie Simulations- und Optimierungsmodelle hinsichtlich ihrer Schwerpunkt-Funktionalitäten und Einsatzspektren vorgestellt. Anschließend werden Indikatorensysteme zur betrieblichen Nachhaltigkeitsbewertung charakterisiert und deren Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken aufgezeigt.

Die betrachteten Betriebsbewertungssysteme besitzen – trotz beschriebener Einschränkungen – das Potenzial, die ökologische, ökonomische und agrarsoziale Situation eines Betriebes entsprechend des Konzepts der Nachhaltigkeit abzubilden und zu bewerten. Allerdings gibt es auch nachvollziehbare Vorbehalte, die bislang zu einer sehr begrenzten Akzeptanz solcher Systeme in der Praxis beigetragen haben. Gleichwohl zeichnet sich perspektivisch ab, dass eine wachsende Notwendigkeit zur Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten in der landwirtschaftlichen Produktion eine weitere Verbreitung von Betriebsbewertungssystemen fördern könnte.

Nachhaltigkeitsbewertungssysteme – Allgemeine Anforderungen und vergleichende Beurteilung der Systeme RISE, KSNL und DLG-Zertifizierungssystem für nachhaltige Landwirtschaft

Von Rita Zapf, Ute Sshultheiss, Darmstadt, Reiner Doluschitz, Hohenheim, Rainer Oppermann, Trenthorst, Helmut Döhler, Darmstadt

Für die Einschätzung der Nachhaltigkeit eines Landwirtschaftsbetriebes sind besonders solche Bewertungsansätze aussagekräftig, die dem landwirtschaftlichen Unternehmer Aussagen zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit seines Betriebes liefern.

Eine KTBL-Arbeitsgruppe hat drei Betriebsbewertungssysteme, das Kriteriensystem nachhaltige Landwirtschaft (KSNL), Response Inducing Sustainability Evaluation (RISE) und das DLG-Zertifizierungssystem für nachhaltige Landwirtschaft auf Basis eines vorab entwickelten Anforderungsprofils geprüft.
Für die Messung der ökologischen Nachhaltigkeit sollten Indikatoren die Bereiche Boden, Wasser, Luft/Klima, Ressourcen sowie Biodiversität/Habitate und Landschaft abdecken. Die ökonomischen Indikatoren sollten Aussagen zur Rentabilität, Stabilität sowie Liquidität erlauben, die sozialen zu den Themenkomplexen "individuelle Arbeitssituation", "Beschäftigungssituation einschließlich der beruflichen und sozialen Sicherheit" sowie "soziale Integration". Neben den fachlichen Inhalten wurden die drei Systeme auf weitere Eigenschaften der Praktikabilität, des Nutzens und der Akzeptanz untersucht.

Das schweizerische System RISE ist global einsetzbar als Werkzeug für ein erstes innerbetriebliches Nachhaltigkeitsscreening mit Stärken- und Schwächenidentifikation, weniger aber dafür, in Ländern mit hohen fachrechtlichen Anforderungen Unterschiede zwischen Betrieben ähnlicher Standortbedingungen und Betriebsstruktur zu identifizieren. Überbetrieblich bietet es sich an, anhand der Prüfung exemplarischer Gruppen die Nachhaltigkeit von Produktionssystemen unterschiedlicher Länder oder Regionen zu analysieren.

Für gut organisierte deutsche Betriebe wird KSNL als probates Werkzeug zum Erkennen vermeidbarer Mängel (Schwachstellenanalyse) mit für Beratungszwecke ausreichender Trennschärfe als Voraussetzung für zielgerichtete Managementoptimierung und für strategische Entscheidungen eingeschätzt, eine Bewertung der Tiergerechtheit fehlt jedoch bislang.

Auch das DLG-Zertifizierungssystem für nachhaltige Landwirtschaft eignet sich als Instrument zur Erstellung einer differenzierten Stärken-Schwächen-Analyse für gut organisierte deutsche Betriebe, allerdings ist der Nutzen bezüglich der Feinabstimmung von Bewirtschaftungsmaßnahmen eingeschränkt und die Tierhaltung wird aktuell noch unvollständig abgebildet.

Nach außen bieten beide Systeme eine gute Voraussetzung als Basis für die Nachhaltigkeitskommunikation gegenüber Handel, Banken, Verpächtern oder Behörden.

Entwicklung der Einkommen, Liquidität und Stabilität von Schweine haltenden Betrieben

Von Werner Kleinhanns, Braunschweig

Der Schweinemarkt ist durch zyklische Schwankungen gekennzeichnet, die sich in der Einkommensentwicklung Schweine haltender Betriebe niederschlagen. Auf der Grundlage identischer Betriebe aus dem deutschen Testbetriebsnetz werden die Entwicklungen seit 1999/2000 für spezialisierte Betriebe mit Schweinemast und Ferkelerzeugung, differenziert nach Bestandsgröße und wirtschaftlichem Erfolg, analysiert. Neben dem Einkommen werden Liquiditäts- und Stabilitätskriterien sowie Anteile von Betrieben, die die betreffenden Kriterien über- oder unterschreiten, berechnet.

Bis 2006/07 war die Preis- und Einkommensentwicklung etwa gleichlaufend. Durch die divergierende Preisentwicklung für Schlachtschweine und Ferkel sowie der explodierenden Futterkosten ergab sich in 2007/08 eine konträre Einkommensentwicklung, bei der die spezialisierten Mastbetriebe leichte Einkommenszuwächse verzeichneten, während das der spezialisierten Ferkelerzeuger um drei Viertel zurückging. Ein sehr hoher Anteil der Ferkelerzeuger erzielte Verluste, insbesondere der nach wirtschaftlichem Erfolg im "unteren Viertel" einzustufenden Betriebe. Hohe Einkommen waren nur in Betrieben im "oberen Viertel" zu erzielen. Desgleichen weisen die untersuchten Liquiditäts- und Stabilitätsindikatoren darauf hin, dass die Existenz eines Teils der Betriebe in solchen Zeiten stark gefährdet ist.

Änderung der Landnutzung und Biomasseverfügbarkeit als Folge steigender Erdölpreise, Agrarpreise oder verstärkter Bioenergieproduktion

Von Hilde Klauss, Philipp Grundmann, Potsdam und Mathias Schindler, Hannover

Die Rentabilität und die Entwicklung des landwirtschaftlichen Energiesektors werden gravierend von Veränderungen maßgeblicher Rahmenbedingungen beeinflusst, zu denen insbesondere die Erdölpreise, die Preisentwicklungen im Nahrungsmittelanbau sowie Fördermaßnahmen für die Produktion und energetische Nutzung der Biomasse gehören. Daher gilt es bei Einschätzungen der Wettbewerbsfähigkeit des Energiepflanzenanbaus und Prognosen zur Verfügbarkeit von Biomasse mögliche Veränderungen dieser Faktoren zu berücksichtigen. In dieser Studie werden für mehrere Regionen in Deutschland mithilfe von Modellsimulationen die Nutzung von Land und Ressourcen sowie die Auswirkungen auf den Energiepflanzenanbau betrachtet, welche sich infolge stark steigender Energiekosten, steigender Agrarpreise sowie dem Ausbau der Bioenergieproduktion ergeben. Die Vorgehensweise basiert auf einer Simulation der Entscheidungsfindungsprozesse beteiligter Akteure. Als solche umfasst sie:

  • a) die Definition der Simulations-Szenarien,
  • b) die Simulation der zukünftigen Ressourcennutzung mithilfe multikriterieller linearer Optimierungsmodelle (Betriebstypenmodelle),
  • c) die Analyse der Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen auf den Energiepflanzenanbau und der daraus resultierenden Rohstoffverfügbarkeit für die Bioenergieproduktion, und
  • d) die Bewertung ökonomischer Auswirkungen sich ändernder Energiekosten, Agrarpreise und Förderungsmaßnahmen.

Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Erdölpreissteigerungen den Nahrungsmittelanbau verstärken und so die Fördermaßnahmen für den Energiepflanzenanbau unterminieren, da dieser in der Konkurrenz um die knappen Ressourcen ins Hintertreffen gerät. Es bestätigt sich zudem, dass die Fördermaßnahmen der Hauptantrieb für die Entwicklung des landwirtschaftlichen Energiesektors sind. Die Änderungen in der Ressourcennutzung und die resultierende Biomasseverfügbarkeit für die Energieproduktion variieren deutlich in Abhängigkeit von den regionalen und den betrieblichen Charakteristika und der Ressourcenausstattung. Entsprechend unterscheiden sich Chancen und Risiken neuer Entwicklungen für den Bioenergiesektor stark von Region zu Region. Künftige Untersuchungen zu den Möglichkeiten und Risiken der Bioenergieproduktion sollten daher immer auch unter dem Fokus regionaler Besonderheiten erstellt werden.

Bewertung und Umgang der Einzelrisiken und des unternehmerischen Gesamtrisikos einer Biogasanlageninvestition

Von Christian Rießen, Rostock

Der landwirtschaftlichen Presse ist zu entnehmen, dass derzeit viele Biogasanlagenbetreiber ihre vorhergesagten Renditeziele nicht erreichen und zum Teil in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Vor diesem Hintergrund, der offensichtlich mangelhaften Risikobeurteilung zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung, beschäftigt sich dieser Beitrag mit neuen Aspekten des Risikomanagements bei Biogasanlageninvestitionen. Dazu gehören die Beurteilung von Unsicherheiten bei der Investitionsentscheidung und die Risikobewertung einer Biogasanlageninvestition für das unternehmerische Gesamtrisiko. Die Methoden der Investitionsrechnung werden auf Stärken und Schwächen zur Risikoidentifikation bewertet. Dabei wird die Bedeutung eines dynamischen Ansatzes herausgestellt und die realitätsnahe Methode des vollständigen Finanzplanes vorgestellt.

Um Risiken umfassend darzustellen, ist es zwingend notwendig, die sich aus den verschiedenen kausalen Zusammenhängen ergebenden Wechselwirkungen zwischen Investitionsinputs zu erfassen und zu berücksichtigen. Auf dem so generierten, dynamischen Simulationsmodell fußt zum einen eine Sensitivitätsanalyse, zum anderen eine Monte-Carlo-Simulation. Mithilfe dieser modellgestützten dynamischen Methoden werden die Einzelrisiken und das Gesamtrisiko einer Biogasanlageninvestition untersucht und der Einfluss bestimmter, ursächlicher Faktoren auf das Ergebnis analysiert. Die zur Anwendung gekommene Sensitivitätsanalyse zeigt einem Investor unterschiedliche Sensibilitäten und Verantwortlichkeiten einzelner Inputs auf das Endergebnis auf. Die Monte-Carlo-Simulation belegt, dass das Risiko drohender Zahlungsunfähigkeit existent ist und gibt Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Investitionsergebnisse an.

Risiken in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und ihre Bewältigung

Bericht über die 48. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues (GEWISOLA) e.V. vom 24. bis 26. September 2008 in Bonn von Ernst Berg, Monika Hartmann, Thomas Heckelei, Karin Holm-Müller, Ralf Nolten, Gerhard Schiefer, Bonn

Vom 24. bis 26. September 2008 fand die 48. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues an der Universität Bonn statt. Sie stand unter dem Thema "Risiken in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und ihre Bewältigung". Der erste Veranstaltungstag war mit zwei Plenarsitzungen ganz dem Tagungsthema gewidmet, das in vier Vorträgen aus der globalen Perspektive sowie aus der Sicht von Verbrauchern und Produzenten abgehandelt wurde. Auch zahlreiche der insgesamt 36 Arbeitsgruppenvorträge und 27 Poster waren Aspekten des Risikos und seiner Bewältigung gewidmet. Daneben wurden auch Arbeiten zu Themen eigener Wahl berücksichtigt. Die präsentierten Beiträge befassten sich mit Fragestellungen zu Unternehmensstrategien, Verbraucherverhalten und Qualitätsmanagement, zu Marktentwicklungen sowie zu verschiedenen Aspekten der Politik. Am letzten Veranstaltungstag widmete sich das Schlussplenum der Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung von Leistungsindikatoren in der Wissenschaft, in dessen Rahmen auch das von GEWISOLA und ÖGA initiierte Zeitschriftenranking präsentiert wurde. Außerdem wurden die drei besten eingereichten Beiträge sowie der beste Vortrag und das beste Poster ausgezeichnet.

Für Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion wird die Versorgung mit Wasser zu einem der Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts

Von Walter Kreul, Germering

Nahrungssicherheit und Wassersicherheit sind eng miteinander verknüpft. Dabei steigt der Umfang der Nahrungsgüter, die mittels künstlicher Bewässerung erzeugt werden müssen, kontinuierlich an. Auf die Landwirtschaft, die global etwa 70 Prozent des von Menschen verfügbar gemachten Frischwassers verbraucht, wächst der Druck zu möglichst effizientem Umgang mit Wasser. "More crop per drop" heißt die Devise. Aber auch die Industrie und die privaten Haushalte haben ihren Beitrag zu leisten, wenn es um Einsparungen bei dieser lebenswichtigen Ressource geht. Wasser ist auf der Erde höchst ungleich verteilt. Gerade dort, wo es nicht genügend vorhanden ist, lässt seine Qualität meist zu wünschen übrig – mit all den negativen Folgen für den menschlichen Konsum. Wie beispielsweise der Nahe Osten zeigt, ist der Zugang zu Wasser jetzt schon ein Zankapfel zwischen den Nationen. Mit der größer werdenden Weltbevölkerung verschärfen sich die Probleme. Die nationale und internationale Politik muss deshalb dem Thema Wasser vermehrte Aufmerksamkeit schenken; das Wasserbewusstsein der Menschen ist zu stärken.

Warum kaufen wir? Werte als Auslöser von Konsumentscheidungen bei Lebensmitteln

Von Astrid Rewerts und Jon H. Hanf, Halle/Saale

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich heute die Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft konsequent an den Wünschen ihrer Nachfrager ausrichten. Dementsprechend lassen sich Wettbewerbsvorteile aus dem Wissen über Konsummotive der Verbraucher generieren. Daher lautet die Schlüsselfrage: "Warum kaufen die Verbraucher?". Um diese zu entschlüsseln, wurde im Februar 2007 eine qualitative Studie anhand des exemplarisch gewählten Produktes Wein durchgeführt. Im Zuge dieser Tiefenstudie wurden 20 Frauen aus Halle/Saale im Alter von 25 bis 45 Jahren, die mindestens zweimal monatlich Wein konsumieren, mithilfe der auf der Means-End-Chain-Theorie basierenden Leiter-Technik bzgl. ihrer Kaufmotive befragt. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass u.a. die für den Kauf bzw. Konsum von Wein relevanten Werthaltungen Wohlbefinden/Zufriedenheit und Heimatverbundenheit identifiziert werden konnten.

Effizienz der Mitgliedschaft von Milchbetrieben in einer regionalen Rinderzuchtorganisation in der Türkei

Von Duygu Aktürk, Çanakkale, Füsun Tatlidl, Ankara und Aynur Konyali, Çanakkale

Die in dieser Untersuchung verwendeten Daten stammen aus Betrieben, die einerseits Mitglieder von Rinderzuchtorganisationen der Provinz Canakkale sind, als auch von Betrieben dieser Provinz, die keiner Rinderzuchtorganisation angehören. In der Studie wurden die Betriebe hinsichtlicht ihrer Effizienz in der Milchviehhaltung verglichen. Als wesentliche Kriterien wurden die technische sowie die Skaleneffizienz, unter besonderer Berücksichtigung des Outputs, analysiert.
Obwohl die Mitgliedschaft eine signifikant höhere durchschnittliche Laktationsdauer sowie höhere ökonomische Nutzungsdauer der Kühe bewirkt (P<0,05), zeigten die Mitgliedsbetriebe und Nichtmitgliedsbetriebe weder in ihrer technischen noch in der Skaleneffizienz signifikante Unterschiede (P>0,05). Bei größeren Betrieben, mit über 10 Großvieheinheiten, wurde jedoch ein höherer durchschnittlicher technischer Effizienzwert gegenüber den kleineren Betrieben nachgewiesen.
Die Ergebnisse deuten auf eine Ineffektivität der Rinderzuchtorganisation hin. Für eine Steigerung der Effektivität der Rinderzuchtorganisation kommt der technischen Beratung eine große Rolle zu.

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