Aus "Berichte über Landwirtschaft" - Sonderheft 217

Zukunft ländlicher Räume

Beiträge der Konferenzreihe "Zukunft ländlicher Räume" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Vorwort

Die Globalisierung, demografische Entwicklungen und die Abwanderung junger, qualifizierter Menschen stellen ländliche Räume vor große Herausforderungen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hält es für wichtig, ländlichen Regionen angesichts der bestehenden Herausforderungen neue Perspektiven zu eröffnen. Für eine zukunftsfähige Entwicklung ländlicher Räume sind neue Konzepte und Instrumente erforderlich. Die Erarbeitung neuer Konzepte gelingt am ehesten im Dialog mit Betroffenen und Entscheidungsträgern. Daher hat das BMELV in den Jahren 2006 bis 2008 eine Konferenzreihe zum Thema „Zukunft ländlicher Räume" durchgeführt, die einen umfassenden Gedankenaustausch ermöglichte.

Bundesminister HORST SEEHOFER eröffnete am 5. Oktober 2006 mit dem Bundeskongress "Drohender Niedergang oder wachsende Attraktivität: Die Zukunft des Ländlichen Raumes" die Konferenzreihe. Anschließend wurden im Jahr 2007 drei Regionalkongresse durchgeführt. Der erste Kongress fand am 22. Februar 2007 in Münster statt und befasste sich mit dem Thema Wirtschaft in ländlichen Räumen. Am 24. Mai 2007 diskutierten in Magdeburg die Teilnehmer über die Bedeutung der Infrastruktur für die weitere Entwicklung ländlicher Räume. Die dritte Tagung wurde am 26. Juni 2007 in Cham ausgerichtet und widmete sich dem Thema "Neue Ansätze ländlicher Entwicklung: Gute Beispiele", auf der die Bedeutung regionaler Strategien für die Entwicklung ländlicher Räume erörtert wurde.

Den Abschluss der Konferenzreihe bildete das Zukunftsforum "Ländliche Entwicklung", das im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) am 22. und 23. Januar 2008 vom BMELV veranstaltet wurde. Das Zukunftsforum gliederte sich in eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Wirtschaft, Landwirtschaft, Raumentwicklung, von Kommunen und der Kirche sowie Akteuren in ländlichen Regionen und zwölf Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen. Aufgrund der überaus positiven Resonanz auf die Veranstaltungen der BMELV-Konferenzreihe wird das Zukunftsforum künftig regelmäßig auf der IGW veranstaltet. Dadurch wird dem Thema "Ländliche Entwicklung" eine regelmäßige, breite Plattform gegeben. Das BMELV möchte den Dialog mit Betroffenen und Entscheidungsträgern fortführen, um auch künftig interessante Impulse für die Weiterentwicklung der Politik für ländliche Räume zu erhalten.

Der Austausch zwischen regionalen Akteuren, Verwaltung, Wissenschaft, Landwirtschaft und Verbänden im Rahmen von Fachforen hat sich als äußerst sinnvoll erwiesen. Die im Rahmen der Podiumsveranstaltung von hochrangigen Experten geführte Diskussion ist auf großes Interesse gestoßen.

Dem BMELV ist es gelungen, die ländlichen Räume wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und in den Blickpunkt der politischen Wahrnehmung zu rücken. Die Politik des BMELV ist darauf ausgerichtet, die ländlichen Regionen unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Entwicklungspotenziale als Lebens-, Wirtschafts- und Naturräume zu erhalten, zu entwickeln und gleichwertige Lebensverhältnisse zu sichern. Bei der Gestaltung der Zukunft ländlicher Räume muss die Politik des Miteinanders aller Beteiligten fortgesetzt werden. Das BMELV setzt auf die Fortsetzung des Dialogs mit Betroffenen und Beteiligten. Denn im Verlauf der Veranstaltungsreihe hat sich gezeigt, dass weiterhin ein großer Diskussionsbedarf zum Thema "Ländliche Entwicklung" besteht. Ziel des BMELV ist es, das Thema weiterhin im Fokus der öffentlichen Diskussion zu halten. Der Blick sollte dabei weiterhin nicht nur auf landwirtschaftliche Themen, sondern auch auf sozialpolitische, familienpolitische, wirtschaftspolitische, demografische und kulturelle Aspekte gerichtet werden.

Dieser Tagungsband enthält eine Auswahl von Vorträgen aus allen fünf Konferenzen und bildet damit ein breites Themenspektrum ab. Er enthält Beiträge aus den Bereichen Wirtschaft, Wachstum und Beschäftigung, Landwirtschaft, Grundversorgung, Infrastruktur, Förderansätze, Konzepte für integrierte ländliche Entwicklung und beschreibt anhand konkreter Beispiele die Bedeutung regionaler Strategien für die Entwicklung ländlicher Räume.

Dr. JÖRG WENDISCH, Leiter der Abteilung Ländlicher Raum, Pflanzliche Erzeugung, Forst- und Holzwirtschaft im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Inhaltsübersicht zu den veröffentlichten Beiträgen

  • Die Zukunft des ländlichen Raumes
    von HORST SEEHOFER, Berlin
  • Zum Stellenwert von Good Governance in der Politik für die ländlichen Räume
    von HOLGER MAGEL und SILKE FRANKE, München
  • Wachstum und Beschäftigung – Welche Rolle spielen ländliche Räume?
    von ULRIKE GRABSKI-KIERON, Münster
  • Perspektiven der Landwirtschaft
    von ALOIS HEISSENHUBER, München/Weihenstephan
  • Infrastruktur im ländlichen Raum – Auswertung des Projektes "Region im Dialog" in Rheinland-Pfalz
    von AXEL LORIG, Mainz
  • Strategien zur Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung der Bevölkerung
    von HANS-PETER GATZWEILER und THOMAS PÜTZ, Bonn
  • Strategiewechsel zur Förderung des ländlichen Raums: Notwendig, erprobt, aber politisch blockiert
    von GÜNTER KROËS und SEBASTIAN ELBE, Münster
  • Miteinander statt Gegeneinander: Der Weg des Landkreises Neumarkt
    von ALBERT LÖHNER, Neumarkt i. d. Opf
  • Was Projektarbeit in ländlichen Räumen braucht – Am Beispiel des Projektes „Ländliche Lebensmodelle" in Sachsen-Anhalt
    von PETER-GEORG ALBRECHT, Magdeburg
  • ELER und der unterschiedliche Mehrwert des LEADER-Ansatzes in Deutschland
    von ULF HAHNE, Kassel
  • Umsetzung des Leader-Schwerpunkts am Beispiel Bayerns
    von JOSEPH KÖPFER, München
  • Natura 2000 als Chance für ländliche Räume – Sieben Erfolgsfaktoren Von WOLFRAM GÜTHLER, Ansbach
  • Regionale Wertschöpfungspartnerschaften – Erfahrungen aus dem Bundesprogramm "REGIONEN AKTIV"
    von DIRK SCHUBERT, Bonn
  • Effizienz staatlich geförderter Flurneuordnungsverfahren – Bewertung der Flurneuordnung an Fallbeispielen aus Bayern und Rheinland-Pfalz
    von ANDREA KRAMP und OTMAR SEIBERT, Weidenbach-Triesdorf
  • Nutzen von Controllingsystemen in der Bodenordnung für die Landesverwaltung in Rheinland-Pfalz
    von AXEL LORIG, Mainz
  • Datenautobahn auf dem Land - Breitband-Initiative Ländlicher Raum Baden-Württemberg
    von HEINER SCHEFFOLD, Stuttgart
  • Strategie für die medizinische Versorgung und Bildung im ländlichen Raum
    von STEFAN POST, Simmern
  • Perspektiven öffentlicher Mobilitätsdienstleistungen im ländlichen Raum – Eine neue Mobilitätskultur ist gefragt! Erfahrungen aus dem Land Brandenburg
    von SILKE SCHMIDTMANN, Berlin
  • Anpassungsstrategien zur Erhaltung von Lebensqualität und umfassender Grundversorgung im peripheren ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns
    von CLAUDIA NEU, Rostock
  • DORV-Zentrum in Jülich-Barmen – perfekte ortsnahe Rundum-Versorgung
    von HEINZ FREY, Jülich-Barmen
  • Zukunft ländlicher Räume: Perspektiven und Handlungsoptionen
    von CARSTEN Hansen, Berlin
  • Labyrinth ländliche Entwicklung? Antworten aus der Wissenschaft
    von PETER Weingarten, Braunschweig
  • Innovatives Regionalmanagement für strukturschwache ländliche Regionen in Südosteuropa – ein Kooperationsvorhaben
    von GTZ und InWEnt von T. WEHINGER, Tübingen, U. KRAPPITZ, Neumarkt i. d. OPf., J. ADLER, Rackwitz und D. BÖTTCHER, Eschborn
  • Zur Rolle der Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum bei der Politikberatung
    von HOLGER MAGEL, München
  • Zur Rolle der Arbeitsgemeischaft Ländlicher Raum bei der Information und Kommunikation
    von GERHARD FAIX, Schwäbisch Gmünd
  • Zur Rolle der Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum bei der Projektbegleitung
    von RÜDIGER VON PLÜSKOW, Kiel

Das Sonderheft 217 der Berichte über Landwirtschaft "Zukunft ländlicher Raum" ist im September 2008 beim Kohlhammer Verlag, ISSN 0005-9080, erschienen.

Kohlhammer Verlag
70549 Stuttgart
E-Mail: landwirtschaft@kohlhammer.de

Erschienen am im Format Artikel

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