BMEL startet Runden Tisch "Ernährung und Demenz"
Welchen Einfluss hat laut aktuellem Forschungsstand Ernährung auf das Risiko einer Demenzerkrankung? Darum geht es bei einem runden Tisch, zu dem das BMEL Wissenschaftler sowie Vertreter von Fachgesellschaften am 5. November nach Berlin geladen hat.
Demenz in Deutschland
Rund 1,7 Millionen Menschen waren in Deutschland 2018 an Demenz erkrankt. Die Häufigkeit, an einer Demenz zu erkranken, nimmt mit dem Lebensalter zu.
Während in den Altersgruppen von 70 bis 74 Jahren lediglich vier Prozent an einer Demenz erkrankt sind, sind bei den 80- bis 84- Jährigen mehr als 15 Prozent und bei den über 90-Jährigen mit 41 Prozent von Demenz betroffen. Bis zum Jahr 2050 könnte die Zahl der Erkrankten auf rund 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Die Rolle der Ernährung
Mediziner sind sich einig, dass es wichtig ist, eine neurodegenerative Erkrankung bei Seniorinnen und Senioren frühzeitig zu erkennen. Aktuell gibt es wenig Erkenntnisse darüber, welche Faktoren einen Einfluss auf die Entwicklung der Demenzerkrankung haben.
Zusammenhänge zwischen Ernährung und Demenz sind sehr vielfältig: So wird einer ausgewogenen, überwiegend pflanzenbetonten Ernährung zugeschrieben, das Risiko für Demenz zu senken und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen zu können. Dabei ist es wichtig frühzeitig mit einer ausgewogenen Ernährung zu beginnen, um präventiv das Risiko einer Erkrankung zu senken.
Ein Bericht des Max Rubner-Instituts macht jedoch deutlich: Die Ernährungssituation der alternden Bevölkerung ist heute meist optimierungsbedürftig. Mehr Obst, Gemüse, Fisch, pflanzliche Produkte und Ballaststoffe können die Ernährungssituation merklich verbessern. Eine Änderung des Lebensstils lohnt sich also auch im Alter.
Runder Tisch zum Thema "Ernährung und Demenz" im BMEL
Im Rahmen der von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner ins Leben gerufenen "Ernährungsinitiative für Seniorinnen und Senioren" werden die Teilnehmer des runden Tisches am 5. November 2019 sich u.a. dazu austauschen,
- welchen Beitrag die Ernährung bei der Primärprävention von Demenz-Erkrankungen leisten kann
- ob es Ernährungsmuster gibt, die das Fortschreiten des Krankheitsverlaufs verlangsamen können.
Ziel soll es sein es, den aktuellen Forschungsstand zu beleuchten und den erkennbaren Forschungsbedarf zu identifizieren. Dabei sollen Tätigkeitsbereiche herauskristallisiert werden, in denen für das BMEL auf Basis der bisherigen Erkenntnisse Handlungsbedarf besteht.