Ausgewogene Schulverpflegung nach Qualitätsstandards
Derzeit (2023) haben 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 – 17 Jahren die Möglichkeit, ein warmes Schulessen in Anspruch zu nehmen. In vielen Schulen besteht daher ein großer Bedarf nach wissenschaftlich abgesicherten und praxistauglichen Empfehlungen rund um das Schulessen. Diesem Bedarf wird der Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Schulverpflegung gerecht. Er zielt darauf ab ein gesundes und nachhaltiges Speisenangebot zu gewährleisten.
Ziel des DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen ist es, die Verantwortlichen für die Schulverpflegung bei der Umsetzung eines bedarfsgerechten, ausgewogenen und nachhaltigeren Mittags- und Zwischenverpflegungsangebotes zu unterstützen und damit den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, sich gesundheitsfördernd und nachhaltig zu ernähren.
Entwickelt wurde er im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), 2020 nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet und 2023 aktualisiert.
Daran arbeiteten Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), der Länderministerien, Vernetzungsstellen der Kita- und Schulverpflegung sowie zahlreiche Personen aus Wissenschaft, Schule und Praxis.

Gute Gründe für gutes Schulessen
Neben regelmäßiger Bewegung sind Essen und Trinken entscheidend für die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Eine gesundheitsfördernde Verpflegung, die eine bedarfsgerechte Menge an Energie und Nährstoffen bietet, fördert sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie trägt damit ebenso entscheidend zur Prävention von Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2 bei.
Eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Schulverpflegung, die Kindern und Jugendlichen aus allen Teilen unserer Gesellschaft gleichermaßen zugänglich ist, ist von großer Bedeutung. Damit ist die Schule ein zentraler Ort für Prävention und Gesundheitsförderung. Es werden viele Schüler*innen erreicht und können davon profitieren.
Neben dem "was" Kinder und Jugendliche essen, ist darüber hinaus noch ganz entscheidend „wie“ sie essen. Die Essumgebung und Essatmosphäre, insbesondere das gemeinsame Essen und Trinken in einer ansprechenden Umgebung, fördern soziale Bindungen und den Zusammenhalt und sorgen so für mehr psychisches Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) bietet Schulen die Möglichkeit an, ihr Verpflegungsangebot auszeichnen zu lassen. Die Basis für diese Auszeichnung bildet der von der DGE herausgegebene DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen.
Schulen, die die Kriterien der Qualitätsbereiche
- Lebensmittel, Speisenplanung und Speisenherstellung,
- Hygieneaspekte, rechtlicher Rahmen und QM-Systeme,
- Kommunikationsmaßnahmen und Lebenswelt
erfüllen, sind berechtigt, das Schule + Essen = Note 1-Logo zu tragen.
Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Länder
Als eine Initialmaßnahme des Nationalen Aktionsplans IN FORM hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2008 zusammen mit allen Bundesländern die Vernetzungsstellen Schulverpflegung eingerichtet. Sie fungieren als zentrale Anlaufstellen für alle Akteure, die Fragen rund um die Verpflegungsangebote in Schulen haben.
Schulvernetzungsstellen unterstützen u.a. Netzwerke zwischen Behörden, Wirtschaftsbeteiligten, Schulträgern, Schulleitungen sowie Lehrkräften und Eltern.
Zudem fungiert auf Bundesebene das Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung als zentraler nationaler Ansprechpartner.
Hintergrund: das Ernährungsverhalten von Schülerinnen und Schülern
Immer mehr Kinder und Jugendliche besuchen immer früher Ganztagseinrichtungen. Schulen haben deshalb bei der Gestaltung eines gesunden und nährstoffoptimierten Mittagessens eine zentrale Mitverantwortung und Fürsorgepflicht.
Ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung des DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung ergibt sich aus Studienergebnissen zum Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. So ergab die EsKiMo-Studie, dass sie zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse essen und dieses Verhalten in Kombination mit zu wenig Bewegung in Schule und Alltag dauerhaft zu Übergewicht beiträgt.