Nationale Verzehrsstudie II: Wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ernähren
Für die Nationalen Verzehrsstudie II wurden über 20.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 80 Jahren in allen Teilen Deutschlands befragt.
Zu Beginn der 1980er Jahre wurde schon einmal eine Nationale Verzehrsstudie durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten Nationalen Verzehrsstudie bezogen sich aber nur auf die alten Bundesländer. Angesichts der deutlichen Veränderungen des Lebensmittelangebots und auch der Lebensumstände, führte das Max Rubner-Institut (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, im Auftrag des früheren Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Mitte der 2000er Jahre die zweite Nationale Verzehrsstudie (NVS II) durch. Darin finden sich unter anderem Aussagen zum Ernährungsverhalten der Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und Regionen, zur Vitamin- und Mineralstoffzufuhr sowie zum Verzehr der wichtigsten Lebensmittelgruppen.
Zwischen November 2005 und Januar 2007 wurden Daten zum Lebensmittelverzehr, Ernährungswissen, Einkaufsverhalten, Kochfertigkeiten und vielem mehr rund um die Ernährung erhoben. Des Weiteren wurden Körpergröße und Körpergewicht, Angaben zur körperlichen Aktivität und andere Lebensstilfaktoren ermittelt. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie.
Ausgewählte Ergebnisse der NVS II
Laut NVS II waren 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen übergewichtig, darunter jede fünfte Person adipös (fettleibig).
Männer aßen doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse wie Frauen. Pflanzliche Lebensmittel, insbesondere Gemüse, wurden sowohl von Männern als auch von Frauen in geringerer Menge verzehrt als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen.
Zu Vitamin- und Mineralstoffsupplementen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln griffen 28 Prozent der Befragten – und das obwohl mit Blick auf die Zufuhr der meisten Vitamine und Mineralstoffe im Median die Referenzwerte der DGE erreicht oder sogar überschritten wurden. Personen im Alter von 65 bis 80 Jahren nahmen nach NVS II am häufigsten Supplementen ein.
Nationales Ernährungsmonitoring
Eine längerfristige Beobachtung des Ernährungsverhaltens in Deutschland erfolgte in den Jahren 2008 bis 2015 im Rahmen des Nationalen Ernährungsmonitorings (NEMONIT). Im Auftrag des BMEL befragte das MRI einmal im Jahr ein Panel aus etwa 2.000 Personen zwischen 18 und 80 Jahren, die bereits an der NVS II teilgenommen hatten.
Ein kontinuierliches Nationales Ernährungsmonitoring wird derzeit am Max Rubner-Institut MRI aufgebaut.