Zu gut für die Tonne! - Preisträgerinnen und Preisträger 2016-2021
Gute Ideen gegen Lebensmittelverschwendung werden in Berlin gewürdigt: Seit 2016 verleiht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jährlich den Zu gut für die Tonne! - Bundespreis für Engagement zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.
Damit wird vorbildliches Engagement zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in den Kategorien Landwirtschaft & Produktion, Handel, Gastronomie sowie Gesellschaft & Bildung ausgezeichnet. Ab 2019 kam zusätzlich die Kategorie Digitalisierung hinzu.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2021
Für den Bundespreis 2021 hatten sich 160 Projekte beworben. 16 Projekte waren nominiert.
- Kategorie Landwirtschaft und Produktion: Dörrwerk GmbH für „Rettergut – die Marke, die Lebensmittel rettet“ (Berlin): Rettergut stellt aus geretteten Lebensmitteln haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche, Nudeln, Schokolade oder Getränke her – oft in Bioqualität, meist vegan, immer vegetarisch. Ein Teil des Umsatzes fließt zudem in Projekte zur Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln.
- Kategorie Handel: Veggie Specials für „Eigenmarkenkonzept gegen Lebensmittelverschwendung“ (Köln, Nordrhein-Westfalen): Veggie Specials rettet Lebensmittel und bietet Sonderposten hochwertiger Bio- und Veganprodukte im eigenen Onlineshop zu niedrigeren Preisen an. In diesem Jahr starten sie zusätzlich einen ersten Lehr-Schulgarten mit einer örtlichen Grundschule.
- Kategorie Gastronomie: 1. FC Heidenheim 1846 e. V. für „Mitarbeiter-Resteessen“ (Heidenheim, Baden-Württemberg): Der 1. FC Heidenheim 1846 veranstaltet regelmäßig Resteessen für die fest angestellten Mitarbeitenden, bei dem übrig gebliebenes Essen vom Catering an Heimspieltagen verzehrt wird.
- Kategorie Gesellschaft & Bildung: Georgia von le Fort & Louisa Wahler für „Re.lics“ (Hamburg): Die Schwestern Georgia von le Fort & Louisa Wahler haben kühlende Gefäße aus recyceltem Porzellan entwickelt, in denen Obst und Gemüse durch einen natürlichen Kühleffekt optimal temperiert lagern und dadurch länger frisch bleiben.
- Kategorie Digitalisierung: Danone GmbH für „Online Clearance-Sales Shop“ (Haar, Bayern): Danone bietet über Clearance-Sales – also Ausverkäufe – im neu entwickelten Onlineshop bestimmten Großkunden Produkte aus der eigenen Produktion mit einer geringen Mindestrestfrische zu Sonderkonditionen an und bewahrt dadurch noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne.
Förderpreise: In 2021 hat die Jury bestimmt, dass die Förderpreise an 3 Projekte mit je 5.000 Euro ausgereicht werden sollen.
- Fischerei Schröder für "Saure Bratbrasse statt Beifang für die Tonne" (Havelaue, Brandenburg): In der Fischerei Schröder gibt es Brasse zu kaufen, einen wenig bekannten und von vielen unterschätzten regionalen Fisch, der oft als Beifang entsorgt wird. Die Brasse lässt sich auf verschiedenste Weise schmackhaft zubereiten und ist in der Fischerei mittlerweile der Renner bei den Kundinnen und Kunden.
- Landwirtschaftliche Direktvermarktung Margit Jung für "Immer eine gute Suppe – Verarbeitung von Althennen" (Fronhausen, Hessen): Die Landwirtin Margit Jung verarbeitet Althennen aus kleinen Tierbeständen unter anderem zu Suppe. Damit unterstützt sie landwirtschaftliche Betriebe, ihre älteren Tiere zu vermarkten, anstatt sie entsorgen zu müssen.
- Initiative GastroHilft: "GastroHilft" (Halberstadt, Sachsen-Anhalt): GastroHilft ist eine Initiative, die übrig gebliebene Lebensmittel aus Supermärkten, Restaurants oder Privathaushalten rettet und an bedürftige Menschen abgibt. Zusätzlich bietet das Team täglich selbst zubereitete, warme Mahlzeiten für Wohnungslose an und versorgt Geflüchtete.
Zu gut für die Tonne! – Bundespreis 2021: Porträts der Gewinner und Nominierten
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2020
Aus 131 Ideen hat die Jury des Zu gut für die Tonne! – Bundespreises unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., sechs Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt.
- Kategorie Landwirtschaft und Produktion: Landratsamt Esslingen für das nachhaltige Streuobstwiesenprojekt „Gelbes Band“ (Esslingen, Baden Württemberg): Das Projekt weist kommunale Obstflächen im Landkreis Esslingen für Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem gelben Band zur privaten Ernte aus.
- Kategorie Gastronomie: MAN Energy Solutions SE für „Foodversity“: Das betriebsübergreifende nachhaltige Gastronomiekonzept reduziert Verpackungsmüll und Lebensmittelabfälle in der Versorgung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
- Kategorie Handel: EaseFill GmbH für ein Regalsystem mit „First-in-first-out“-Abverkaufsprinzip (Köln, NRW): Durch ein drehbares Regalsystem stehen die Produkte mit kürzere Mindesthaltbarkeit im Regal immer ganz vorne und neue Produkte können dahinter einfach einsortiert werden.
- Kategorie Digitalisierung: „Delicious Data“ (München , Bayern): Mit einem auf Big-Data-basierten Prognosesystem hilft das Start-Up Mensen und Cafeterien dabei, die Menge der an einem Verkaufstag benötigten Portionen vorauszuberechnen und dadurch Überproduktion zu vermeiden.
- Kategorie Gesellschaft und Bildung: Johann Heinrich August Duncker Oberschule für „Lebensmittel mit Sinn und Verstand einkaufen, verarbeiten und konsumieren“ (Rathenow, Brandenburg): Das Projekt sensibilisiert Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonal in besonderem Maße für das Thema Lebensmittelwertschätzung. Dafür erhielt das Projekt auch einen Förderpreis in Höhe von 7.500 €.
- Einen weiteren Förderpreis in Höhe von 7.500 € erhielt das Schülerprojekt "Gib‘ Lebensmittelverschwendung keine Chance!" des Münchner Vereins KinderLeicht e.V.
Hier portraitieren wir die Gewinner:innen und Nominierten 2020 im Video:
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2019
Insgesamt 117 Bewerbungen wurden eingereicht. Daraus wählte die Jury unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., diese Gewinner:
- Kategorie Landwirtschaft & Produktion: ShoutOutLoud e.V. für "Frankfurter Knärzje – Ein Brotbier gegen die Lebensmittelverschwendung" (Frankfurt, Hessen): Der Verein ShoutOutLoud e. V. stellt gemeinsam mit zwei Brauereien das Zero-Waste-Bier "Frankfurter Knärzje" aus altem Brot her.
- Kategorie Gastronomie: Cassius Garten für "Alles aufessen" (Bonn, NRW): Im Restaurant Cassius Garten fallen kaum Lebensmittelabfälle an. Das Essen der Gäste wird nach Gewicht berechnet. Kurz vor Ladenschluss stehen die Gäste Schlange, um preisreduzierte Reste mitzunehmen.
- Kategorie Handel: Penny Markt GmbH für "Kostbares retten" und "Naturgut Bio-Helden" (Köln, NRW): PENNY vermarktet Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern. Außerdem wirbt der Discounter dafür, das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht als Wegwerfdatum zu begreifen und hat auf seinen Milchprodukten entsprechende Hinweise aufgedruckt.
- Kategorie Digitalisierung: Too Good to Go GmbH (Berlin): Über die App Too Good To Go können Verbraucher überschüssiges Essen aus Restaurants, Bäckereien und Supermärkten vergünstigt kaufen.
- Kategorie Gesellschaft & Bildung: Ackerdemia e. V. für "Ackern schafft Bildung" (Potsdam, Brandenburg): Der Verein Ackerdemia e. V. sensibilisiert Kinder dafür, woher unsere Lebensmittel genau kommen und wie man sie anbaut. Herzstück des Vereins ist das ganzjährige, vielfach ausgezeichnete Bildungsprogramm GemüseAckerdemie für Schulen und Kitas.
Förderpreise mit je 5.000 Euro:
- Antegon GmbH für "Food Tracks" (Münster, NRW): Das Team von FoodTracks will Bäckereien mittels einer Software effizienter machen, damit weniger Brot und Brötchen im Müll landen.
- Bioland Gemüsehof Hörz für "Bodenschätze" (Filderstadt, Baden-Württemberg): Aus krummem Gemüse werden Bodenschätze. Der Bioland Gemüsehof Hörz verkauft schwer zu vermarktende Erträge vergünstigt an Studierende.
- nXm film production und Sophie Hoffmann für "Zero Waste Cooking": Beim Film-Projekt "Zero Waste Cooking" zaubert die Köchin Sophia Hoffmann vor der Kamera aus Lebensmittelabfällen leckere vegane Gerichte. Mit dem Film- Team zeigt sie in einer Videoreihe kreative Wege auf, alles zu verkochen, was man eingekauft und zuhause rumliegen hat.
Alle Nominierten 2019:
Handel
- ALDI SÜD für den "Mindesthaltbarkeitsdatum-Hinweis auf Milchpackungen" (Mülheim an der Ruhr, NRW)
- Edeka Dirnberger für den "Lebensmittel Fair-Teiler" (Wenzenbach, Bayern)
- Penny Markt GmbH für "Kostbares retten" und "Naturgut Bio-Helden" (Köln, NRW)
Gastronomie
- Cassius Garten für "Alles aufessen" (Bonn, NRW)
- Frischküche Stefan Gerhardt für "Nachhaltiges Handeln für Schüler und mit den Schülern" (Sassenburg, Niedersachsen)
- Studierendenwerk Ulm für "Happy Hour" (Ulm, Baden-Württemberg)
Produktion und Landwirtschaft
- Netzwerk UNSER LAND für "Krummes Gemüse, perfekte Qualität – UNSER LAND Bio Suppen" (Esting, Bayern)
- ShoutOutLoud e.V. für "Frankfurter Knärzje – Ein Brotbier gegen die Lebensmittelverschwendung" (Frankfurt, Hessen)
- Veggiespecials für "Tofu Mama – Rettet Tofu-Waisenkinder" (Köln, NRW)
Gesellschaft und Bildung
- Ackerdemia für "Ackern schafft Bildung" (Potsdam, Brandenburg)
- Berliner Tafel für "KIMBA" (Berlin)
- Heimatverein Keppeln für "Fallobst ist kein Abfall" (Keppeln, NRW)
Digitalisierung
- Marktschwärmer (Berlin)
- Noyanum und verschiedene Studierendenwerke für "Absatzprognosen für die Hochschulgastronomie" (Garching, Bayern)
- Too Good to Go (Berlin)
Förderpreis
- Antegon GmbH für "Food Tracks" (Münster, NWR)
- Bioland Gemüsehof Hörz für "Bodenschätze" (Filderstadt, Baden-Württemberg)
- "nXm film production - Melanie Hauke und Nina Lorenzen" für "Zero Waste Cooking mit Sophia Hoffmann" (Berlin)
Ausführliche Informationen zu den Nominierten finden Sie hier.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2018
Die Auswahl der Gewinner 2018 erfolgte durch eine Jury unter dem Vorsitz von Bärbel Dieckmann, damalige Präsidentin der Welthungerhilfe. Für den vom BMEL ausgelobten Bundespreis hatten sich 2018 insgesamt 152 Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen beworben.
Kategorie Handel: SirPlus, Berlin
Seit 2017 bieten die SirPlus-Gründer im ersten Food-Outlet in Berlin und über einen Onlineshop Lebensmittel an, die im Handel nicht mehr verkauft oder in der Produktion aussortiert wurden.
Kategorie Landwirtschaft & Produktion: Gärtnerei Schnelles Grünzeug, Grammendorf (MV)
Die Gärtnerei Schnelles Grünzeug konserviert seit 2015 Gemüse durch Fermentation. Überschüssiges Gemüse vom Feld oder Gemüse, das einen Markttag hinter sich hat und nicht mehr verkauft werden kann, wird über einen Onlineshop und in der Gastronomie verkauft.
Kategorie Gastronomie: NORDSEE GmbH, Bremerhaven
Die NORDSEE GmbH reduziert Lebensmittelabfälle auf verschiedenen Wegen. Unter anderem bieten Sie Gästen an, ihr übrig gebliebenes Essen in zunächst 23 Filialen an sogenannten Doggybag-Stationen mitzunehmen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen kurz vor Ladenschluss Produkte aus der Snackbar im Rahmen der Aktion "30 Prozent in den letzten 30 Minuten" günstiger an.
Kategorie Gesellschaft & Bildung: Wirf mich nicht weg!, Ganderkesee (NI)
Wirf mich nicht weg! hilft durch Aufklärung und Wissensvermittlung in Schulklassen Lebensmittelabfälle zu verringern. Das Projekt des Regionalen Umweltzentrums Hollen e. V. besucht pro Jahr 50 Grundschulen bundesweit.
Förderpreise: Drei weitere Projekte erhielten jeweils einen Förderpreis in Höhe von 7.500 Euro, 5.000 Euro beziehungsweise 2.500 Euro.
- DingsDums Dumpling GmbH, Berlin (7.500 Euro)
Das Team von DingsDums Dumpling produziert und verkauft handgefertigte Teigtaschen aus überschüssigen Lebensmitteln. Diese können bislang für Caterings bestellt werden. Das Team eröffnet ein Restaurant in Berlin-Kreuzberg. Crowdbutching.com GmbH, Aub (BY) (5.000 Euro)
Crowdbutching.com vermarktet Fleisch von Kuh und Schwein, bevor das Tier geschlachtet wird. Online können Fleischpakete bestellt werden. Geschlachtet wird erst, wenn die Fleischpakete eines Tieres zu 100 Prozent verkauft wurden.
- DEINE ERNTE, Berlin (2.500 Euro)
DEINE ERNTE ist eine Internetplattform, über die Gartenbesitzer ihre Ernte oder auch selbst gemachte Lebensmittel wie zum Beispiel Marmelade anbieten können. Erdacht hat dieses Konzept die Schülerin Annalina Landsberg ursprünglich für einen Ideenwettbewerb.
- DingsDums Dumpling GmbH, Berlin (7.500 Euro)
Ausführliche Informationen zu den Projekten finden Sie unter https://www.zugutfuerdietonne.de/bundespreis-2018/
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2017
Die Jury unter Vorsitz des ehemaligen Bundesministers Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer wählte 2017 die Preisträger in den vier Kategorien Handel, Gastronomie, Produktion und Gesellschaft & Bildung aus. Der Förderpreis ging 2017 an die beiden Nominierten in dieser Kategorie.
- Kategorie Produktion: Knödelkult (Konstanz)
- Kategorie Handel: Edeka Handelsgesellschaft Süd-West mbH (Offenburg)
- Kategorie Gastronomie: Restlos Glücklich (Berlin)
- Kategorie Gesellschaft und Bildung: Lecker tafeln (Berlin/Ganderkesee)
- Förderpreise: ShoutOutLoud e.V. (Frankfurt am Main) und Dörrwerk GmbH (Berlin)
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises 2016
Der Jury unter Vorsitz des ehemaligen Bundesministers Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer einigte sich auf jeweils ein Projekt in den vier Kategorien Handel, Gastronomie, Produktion und Gesellschaft & Bildung sowie auf einen Förderpreisträger. Sie überreichten den nachfolgenden Gewinnern die "Zu gut für die Tonne!"-Trophäen:
• Gewinner in der Kategorie Handel: Im Angebot e.K. & SALT Solutions GmbH (Leipzig)
• Gewinner in der Kategorie Gastronomie: biond GmbH (Kassel)
• Gewinner in der Kategorie Produktion: Ugly Fruits (Berlin)
• Gewinner in der Kategorie Gesellschaft und Bildung: Foodsharing (Köln)
• Gewinner des Förderpreises: Nimm mich zuerst! (Köln)