Jahrestagung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES)

Das BMEL hat am 24. September die Jahrestagung des Internationalen Rates für Meeresforschung, dem International Council of the Exploration of the Sea (ICES) in Hamburg eröffnet.

Stichwort Kipp-Punkte

Kipp-Punkte sind kritische Schwellen.

Werden solche Punkte erreicht, führt dies zu starken, abrupten und nur noch schwer rückgängig zu machenden Veränderungen im Ökosystem – das System „kippt“ sozusagen. Ein möglicher Kipp-Punkt ist zum Beispiel mit dem klimawandelbedingten Abschmelzen des grönländischen Eisschildes und dem dadurch unvermeidlichen Meeresspiegelanstieg verbunden.

Zentrale Themen der Tagung waren die Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischerei, sogenannte Kipp-Punkte für Meeres-Ökosysteme und ein Ökosystemansatz für die Aquakultur.

Zudem tauschten sich die Wissenschaftler über die neusten Methoden zur Bewertung und Überwachung der Fischbestände aus. Deutschland war in diesem Jahr das Gastgeberland der Jahrestagung des ICES, die vom 24. bis 27. September stattfand. Über 600 Wissenschaftler aus 34 Ländern hatten sich zu der Tagung angemeldet.

Der ICES führt jährlich eine einwöchige internationale Wissenschaftskonferenz in einem seiner 20 Mitgliedstaaten durch.
Anlässlich dieser Tagung treffen sich die weltweit renommiertesten Meeresforscher, um die neuesten Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten auszutauschen.

Der ICES befasst sich mit allen Fragen der Meeres- und Fischereiforschung

Der 1902 gegründete ICES befasst sich mit allen Fragen der Meeres- und Fischereiforschung und deckt den Forschungsbedarf im Nordost-Atlantik einschließlich Nord- und Ostsee ab.
Die ICES-Wissenschaftler liefern dem BMEL wichtige Erkenntnisse über die Veränderungen im Meeres-Ökosystem und geben uns Empfehlungen, wie die lebenden Meeresressourcen nachhaltig genutzt werden können.

Die Arbeitsergebnisse aus den mehr als 100 Arbeitsgruppen sind die Basis für die Beschlüsse der EU-Fischereiminister über die jährlichen Gesamtfangmengen für die einzelnen Fischbestände.

ICES-Präsident ist F. W. Köster.

Dr. Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, und Dr. Gerd Kraus, Leiter des Institutes für Seefischerei, sind die deutschen Delegierten, die in den Fachgremien des ICES arbeiten.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Leitbildkommission zur Zukunft der Ostseefischerei (Thema:Fischerei)

Die deutsche Ostseefischerei befindet sich in einer schwierigen Situation. Als Folge der anhaltend kritischen Bestandssituation und dem damit verbundenen Wegfall wichtiger Fangmöglichkeiten für Hering und Dorsch ergibt sich für die deutsche Ostseefischerei die Notwendigkeit eines Strukturwandels.

Mehr

Walschutz (Thema:Meeresschutz)

Die Bundesregierung tritt seit langem für einen umfassenden Schutz der Wale ein und lehnt den kommerziellen Walfang entschieden ab. Das gilt in gleicher Weise für den so genannten wissenschaftlichen Walfang.

Mehr

Walschutz: 68. Jahrestagung der Internationalen Walfang-Kommission (Thema:Fischerei)

Erstmals seit 2018 fand in diesem Jahr wieder eine Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) als Präsenzveranstaltung statt.

Mehr

Verwandte Themen