GFFA 2024: Mehr als 60 Ministerinnen und Minister beschließen Abschlusskommuniqué

Unter Vorsitz von Bundesminister Cem Özdemir haben sich die Agrarministerinnen und Agrarminister aus mehr als 60 Staaten bei der 16. Berliner Agrarministerkonferenz dazu verpflichtet, den Pfad der notwendigen Transformation hin zu nachhaltigen und damit widerstandsfähigen Landwirtschafts- und Ernährungssystemen weiterzugehen. In ihrer Abschlusserklärung unterstrichen sie, dass nur so das Recht auf angemessene Nahrung für alle Menschen umgesetzt werden kann.

Das Abschlusskommuniqué der 16. Berliner Agrarministerkonferenz finden Sie hier. Mehr zu den Ergebnissen der Agrarministerkonferenz erfahren Sie in unserer Pressemitteilung.

Özdemir: "Brücken bauen, damit alle Menschen auf der Welt satt werden"

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Die Berliner Agrarministerkonferenz ist der Höhepunkt des Global Forum für Food and Agriculture (GFFA). Vom 17. bis 20. Januar 2024 fand das GFFA zum 16. Mal zu Beginn der Grünen Woche statt. Das Schwerpunktthema war „Ernährungssysteme der Zukunft: gemeinsam für eine Welt ohne Hunger“.Das GFFA ist die internationale Konferenz des BMEL zu agrar- und ernährungspolitischen Fragen.

Am 18. Januar 2024 hatte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Claudia Müller, das 16. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) eröffnet.

GFFA 2024

Wesentliche Ergebnisse der 16. Berliner Agrarministerkonferenz:

Menschenrecht auf Nahrung umsetzen

Angemessene Nahrung muss für alle verfügbar, zugänglich und bezahlbar sein. Die Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung der FAO sollen hierzu gestärkt und noch besser bekannt gemacht werden.

Nachhaltige und resiliente Transformation der Ernährungssysteme

Die Ministerinnen und Minister verpflichten sich zur beschleunigten Transformation hin zu nachhaltiger, lokaler, standortangepasster und resilienter Landwirtschaft, um SDG 2 „Zero Hunger“ und weitere Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen.

Klimaschutz und Biodiversität

Agrarökologische Ansätze, ökologischer Landbau, Agroforstsysteme und Kreislaufwirtschaft sollen dazu beitragen, die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust aufzuhalten. Regionale Kreisläufe und regionale Lieferketten sowie nachhaltiger Konsum sollen gefördert werden.

Stärkung vulnerabler Gruppen

Vulnerable Gruppen sind von Ernährungsunsicherheit, Mangelernährung und multiplen Krisen besonders betroffen und sollen daher gestärkt werden. Gleichberechtigte Partizipation, insbesondere der jungen Generation und von Frauen, ist von entscheidender Bedeutung.

Rolle von Frauen im landwirtschaftlichen Sektor stärken

Ungleichbehandlung soll verringert werden, indem Frauen in der Landwirtschaft — auch in Führungspositionen — gestärkt werden. Frauen sollen einen besseren Zugang zu Land und Betriebsmitteln bekommen.

Governance stärken

Nachhaltigkeit braucht funktionierende Strukturen. Dies gilt insbesondere für sichere Landrechte, den Zugang zu hochwertigem Saatgut sowie einen gerechten Zugang zu Finanzmitteln und zur ländlichen Infrastruktur. Für einen systemischen Ansatz sollen die sektorübergreifende Koordinierung und Kohärenz politischer Maßnahmen gefördert werden.

Globale Lebensmittelverschwendung halbieren

Bis 2030 sollen Lebensmittelverschwendung und -verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette drastisch reduziert werden. Dafür braucht es neben konkreten Zielen effektive Maßnahmen; Lebensmittelverluste und -verschwendung müssen gemessen werden und alle Akteure müssen engagiert mitwirken – von der Primärproduktion bis zu den privaten Haushalten.

Dünge- und Pflanzenschutzmanagement verbessern

Nachhaltige Düngemittelproduktion und -verwendung soll gestärkt werden, um Erträge zu stabilisieren und eine weltweite Versorgungsknappheit zu vermeiden. Das Düngemanagement soll Teil der integrierten, nachhaltigen Bodenbewirtschaftung sein. Länder des globalen Südens sollen bei der nachhaltigen Produktion von Düngemitteln unterstützt werden.

Über das GFFA

  • Beim GFFA diskutieren rund 2000 internationale Besucherinnen und Besucher aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu einem Schwerpunktthema.
  • Am letzten Konferenztag findet zudem die weltweit größte informelle Agrarministerkonferenz statt. Sie bildet das Glanzlicht des GFFA.
  • Etwa 70 Agrarministerinnen und -minister aus aller Welt sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von mehr als zehn internationalen Organisationen beschließen ein gemeinsames politisches Kommuniqué zum jeweiligen Thema des GFFA.
  • Hochrangige Gäste wie António Guterres, Josefa Sacko, Angela Merkel, Ban Ki-moon und Prinz Charles haben das GFFA in den vergangenen Jahren mit Impulsvorträgen bereichert.

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele wie die Beendigung des globalen Hungers gesetzt. Derzeit steigt jedoch die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen weiter an. Zu Klimakrise, Artensterben und COVID-19 Pandemie kommt als Treiber dieser Krise der weltweiten Ernährungssicherung der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzu. Es droht die größte globale Nahrungsmittelkrise seit dem Zweiten Weltkrieg.

Es werden kurz- und langfristige Lösungen gebraucht, die eine internationale Zusammenarbeit erfordern. Wie diese Transformation gelingen kann, haben beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2023 rund 2000 internationale Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf zahlreichen hochrangigen Fachveranstaltungen miteinander diskutiert.

Mehr Informationen gibt es auf der Website www.gffa-berlin.de.

Hier geht's zur englischen Webseite.

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