GFFA 2025: "Bioökonomie nachhaltig gestalten"

Das GFFA 2025 ist erfolgreich zu Ende gegangen. Politischer Höhepunkt war die 17. Berliner Agrarministerkonferenz, an der 63 Agrarministerinnen und -minister aus aller Welt sowie 14 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter Internationaler Organisationen teilnahmen.

Unter Vorsitz von Bundesminister Cem Özdemir, haben sich die Agrarministerinnen und Agrarminister darauf geeinigt, gemeinsam eine nachhaltige Bioökonomie voranzutreiben. Sie bekennen sich dazu, den Beitrag nachhaltiger Bioökonomie zur globalen Ernährungssicherung zu stärken, die Biodiversität zu erhalten und das Klima zu schützen. Die Ministerinnen und Minister unterstützen einstimmig die Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ein Projekt der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zur Ausgestaltung einer globalen Bioökonomie-Partnerschaft zu finanzieren.

Familienfoto mit den Teilnehmenden der 17. Berliner Agrarministerkonferenz
Video über die 17. Berliner Agrarministerkonferenz

Wesentliche Ergebnisse der 17. Berliner Agrarministerkonferenz: 

Nachhaltige Produktion von Biomasse 

Wenn erneuerbare biologische Ressourcen nachhaltig produziert, bewirtschaftet und verarbeitet werden, kann Bioökonomie zur sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklung und somit zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Die Ministerinnen und Minister bekennen sich zum Pariser Klimaabkommen und zur Biodiversitätskonvention. Sie betonen die Bedeutung von nachhaltigen Ernährungssystemen und nachhaltiger Produktion, u.a. von Agrarökologie, Präzisionslandwirtschaft und Ökolandbau. Gleichzeitig erkennen sie an, dass kein Produktionssystem eine allgemeingültige Lösung ist, sondern an lokale und regionale Bedingungen angepasst sein muss. 

Bioökonomie als Einkommensquelle

Die Bioökonomie ist bereits für viele Menschen weltweit Lebensgrundlage und Basis ganzer Wirtschaftszweige. Dies gilt u.a. für die nachhaltige Nutzung von Weideflächen, von Ressourcen aus dem Meer und aus aquatischen Ökosystemen sowie von gesammelten Nichtholzprodukten wie Früchten, Nüssen, Harzen. Die Ministerinnen und Minister betonen das Potenzial einer blauen Bioökonomie als zusätzliche Wertschöpfungs- und Einkommensquelle, insbesondere für Fischereigemeinschaften. Sie heben Algen als eine der meistversprechenden derzeit unzureichend genutzten Ressourcen hervor. 

Biomasse nachhaltig nutzen - globale Ernährungssicherheit gewährleisten 

Während die Ministerinnen und Minister eine nachhaltige Bioökonomie fördern, verpflichten sie sich, Ernährungssicherheit zu erreichen und zu priorisieren. Sie unterstützen eine Stärkung der schrittweisen Realisierung des Rechts auf angemessene Nahrung. Sie erkennen an, wie wichtig es ist, eine nachhaltige Bioökonomie zusammen mit einer Kreislaufwirtschaft für alle Wertschöpfungsketten voranzutreiben, um den Druck auf erneuerbare biologische Ressourcen zu mindern. Sie verpflichten sich, die Nutzung und Verwertung von landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher und aquatischer Biomasse und deren Nebenprodukten zu fördern. Sie betonen, dass die Diversifizierung der Eiweißquellen dazu beitragen kann, die weltweite Ernährungssicherheit und Ernährung zu verbessern. 

Innovation stärken

Die Ministerinnen und Minister betonen, dass Wissenschaft, Technologie und Innovation, Ausbildung, Kommunikation und sektorübergreifende Zusammenarbeit entscheidende Elemente für eine nachhaltige Bioökonomie sind, wobei traditionelles Wissen und kulturelles Erbe anerkannt werden müssen. Sie betonen, dass der Zugang zu Finanzmitteln erforderlich ist, um der Bioökonomie Wachstumschancen zu bieten, insbesondere für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die Jugend, indigene Völker sowie lokale Gemeinschaften. 

Fairen Rahmen schaffen, Wandel nutzen

Die Ministerinnen und Minister erkennen an, dass der höhere Bedarf an Biomasse für Nahrungsmittel- und Nichtnahrungsmittelanwendungen zu Interessenkonflikten führen könnte, die Konkurrenz zwischen verschiedenen Endnutzerinnen und -nutzern in Bezug auf die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Land oder Wasser schaffen. Wenn sie diese Fragen angehen, ist ihre Priorität die schrittweise Verwirklichung des Rechts auf angemessene Nahrung und nachhaltiger Entwicklung innerhalb der planetaren Grenzen. 

Internationale Partnerschaft auf den Weg bringen 

Die Ministerinnen und Minister begrüßen das von Deutschland finanzierte FAO-Projekt zur Ausgestaltung einer Globalen Bioökonomiepartnerschaft, das die Erarbeitung des Aufgabenbereichs und des Governance-Rahmens einer solchen Partnerschaft unterstützen wird. In Anerkennung der Notwendigkeit einer solchen Initiative rufen sie zu ihrer aktiven Unterstützung auf, sobald sie fertiggestellt ist.

GFFA-Fachveranstaltungen: Bioökonomie nachhaltig gestalten

Beim GFFA 2025 tauschten sich rund 2.000 internationale Gäste in 16 Expert Panels, 3 High Level Panels, einem Science Slam sowie dem Innovationsforum über die Gestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie und einer engeren Zusammenarbeit auf globaler Ebene ausgetauscht, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 noch zu erreichen und das Menschenrecht auf Nahrung umzusetzen.

Impressionen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2025

Mehr Informationen gibt es auf der Website www.gffa-berlin.de.

Hier geht's zur englischen Webseite.

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