Grundsätze der Zusammenarbeit mit den Ländern Ozeaniens

Schwerpunktländer der Zusammenarbeit mit Ozeanien sind Australien und Neuseeland.

Australien und Neuseeland als zentrale Länder Ozeaniens sind bedeutende Agrarproduzenten, die wegen der geringen eigenen Bevölkerung zwei Drittel ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse exportieren. Beide Länder betreiben eine aktive Handelspolitik mit Schwerpunkt Asien und sind mit ihren Produkten – vor allem Milch, Fleisch, Getreide - Wettbewerber auf den internationalen Märkten. Sie spielen als "Freihändler" in der internationalen Handelspolitik eine große Rolle.

Zentrale Ziele der Zusammenarbeit mit den Ländern Ozeaniens sind die Abstimmung von Positionen zur Verbesserung internationaler Rahmenbedingungen für Handel und Investitionen, die Förderung des bi- und multilateralen Handels, der Ausbau der Kooperation in der Agrar- und Ernährungsforschung sowie gemeinsame Initiativen zur Verbesserung des Ressourcen- und Klimaschutzes.

Australien und Neuseeland nehmen seit Jahren hochrangig und aktiv am Global Forum for Food and Agriculture teil.

Enger fachpolitischer Austausch mit Australien

Deutschland und Australien verbindet ein enger fachpolitischer Austausch, der sowohl G20-Fragen, als auch die Diskussion über Entwicklungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) und laufende Verhandlungen über Freihandelsabkommen einschließt.

Die Landwirtschaft und der Agrarhandel haben für Australien eine herausragende Bedeutung. Australien ist weltweit seit Jahrzenten Nettoexporteur von Lebensmitteln, insbesondere von Fleisch. Australien exportiert Agrarprodukte vor allem nach China, Japan, in die USA und in die Europäische Union. Deutschland ist dabei der wichtigste Handelspartner innerhalb der Europäischen Union.

Agrarbeziehungen und Handelspolitik im Fokus des deutsch-neuseeländischen Austauschs

Neuseeland ist aufgrund der großen Bedeutung seines Agrarsektors, der starken Exportorientierung und seines Engagements für eine weitere Liberalisierung der weltweiten Agrarmärkte ein bedeutender Akteur im Rahmen der WTO und ein wichtiger Partner der bilateralen Zusammenarbeit des BMEL.

Neuseeland ist weltweit gesehen ein bedeutender Agrarproduzent und größter Exporteur von Milcherzeugnissen. Insgesamt gehen rund zwei Drittel der Güter der Agrar- und Ernährungsindustrie in den Export. Neuseeland exportiert vor allem nach China, Australien, USA, Japan und Südkorea. Auf Europa entfallen 12 % der landwirtschaftlichen Exporte, wobei Deutschland nach Großbritannien der wichtigste Handelspartner für Neuseeland ist.

Deutschland ist in der Forschungskooperation nach Australien, den USA und Großbritannien der viertwichtigste Partner Neuseelands. Die thematischen Schwerpunkte liegen in der Land- und Ernährungswirtschaft, der Biotechnologie, bei Umwelt- und Klimafragen, der Meeres- und Antarktisforschung sowie bei den erneuerbaren Energien.

Auf der Grundlage des Abkommens zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit Neuseeland aus dem Jahr 1977 werden in Absprache mit neuseeländischen Parteiorganisationen regelmäßig gemeinsame Förderbekanntmachungen von BMEL und BMBF veröffentlicht. Die letzte gemeinsame Bekanntmachung stammt aus dem Frühjahr 2019 und konzentriert sich auf Forschungskooperationen rund um das Thema „Klimawandel“.

Insgesamt unterhalten die meisten Bundesforschungsinstitute des BMEL sowie ein Großteil der Leibniz-Institute aktive, teils langjährige Kooperationsbeziehungen mit neuseeländischen Forschungseinrichtungen.

Darüber hinaus arbeiten Deutschland und Neuseeland im Rahmen der internationalen Forschungsallianz "Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases" (GRA), die von Neuseeland initiiert und auf der Weltklimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen gestartet wurde, zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausgestaltung und Weiterentwicklung eines internationalen Forschungsnetzwerks zur Erarbeitung von Optionen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft.

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