Digitalisierungsforschung für ländliche Räume

Ein breites Spektrum wissenschaftlicher Forschungsprojekte im Bereich Digitalisierung präsentierte sich am 23. Mai 2024 bei der Fachkonferenz "Forschung.Digital | #FFD24". Im Mittelpunkt der Fachkonferenz standen die Projektbeteiligten und deren Ergebnisse und Erkenntnisse für Politik und Praxis. Die Bandbreite von Ideen umfasste die Bedeutung der Digitalisierung für mobiles Arbeiten und Coworking-Spaces, digitale Teilhabe und Nachbarschaftsnetzwerke bis hin zu Open Data und digitalem Engagement auf dem Land.

Prof. Dr. Engel Arkenau, Leiterin der Unterabteilung Digital- und Datenpolitik, Innovation und Transfer des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), eröffnete die Veranstaltung im mecklenburg-vorpommerischen Pasewalk und lud dazu ein, diese als Ort der Inspiration und des Austausches zu nutzen. Es gehe um die Chancen, Herausforderungen und Folgen, die die Digitalisierung für die ländlichen Räume haben könne, betonte Professorin Arkenau. Gleichzeitig sei es wichtig, die gewonnenen Projekterkenntnisse in die Breite zu tragen und daraus entstehende Handlungsempfehlungen zu kommunizieren. "Denn das, was vielleicht in den Städten gut funktioniert, lässt sich nicht eins zu eins auf das Land übertragen, sondern bedarf neuer, angepasster Ansätze."

Mit "Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung", kurz Forschung Digitalisierung, wurden durch das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) zwischen 2020 und 2023 insgesamt elf Forschungsprojekte mit einer Summe von je bis zu 300.000 Euro gefördert. Die Forschungsfördermaßnahme zeigte dabei eine Vielfalt von Perspektiven auf; so wurde unter anderem zu Smarter Mikrologistik, Open Data, Hidden Champions oder Orts- und Heimatbindung geforscht. Die Forschenden kamen dabei aus genauso unterschiedlichen Disziplinen: Medien- und Kommunikationswissenschaft, Geographie/Regionalentwicklung, Sozial- und Gesundheitswirtschaft oder auch die empirische Bildungsforschung waren vertreten. Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat die Projekte von der Förderung bis zum Projektabschluss begleitet.

Gesprächsrunden mit Einblicken in Theorie und Praxis

In mehreren Diskussionsrunden mit Projektvertreterinnen und -vertretern, Expertinnen und Experten aus Politik und Wirtschaft, auf dem Podium und virtuell zugeschaltet, wurden Thesen, Lösungsansätze und wichtige Aspekte der Digitalisierung auf dem Land erörtert.

So wurde in der Gesprächsrunde "Arbeit und Wirtschaft 4.0: Neue Chancen für ländliche Räume" schnell deutlich: Regionale Wertschöpfung lässt sich dann steigern, wenn die Standortfaktoren wie digitale Infrastruktur aber auch Infrastruktur im Bereich Bildung und Mobilität stimmig sind. Gleichzeitig müssen Akteure direkt zu Beginn eines Projekts feste Ziele definieren und sich fragen, wie die Digitalisierung bei deren Erreichen helfen kann.

Wie facettenreich gesellschaftliches Engagement auf dem Land ist und was es für eine gelungene Umsetzung braucht, veranschaulichten die Expertinnen und Experten der Gesprächsrunde "Digitalisierung als Lösung für Teilhabe und ländliches Engagement?". Dabei wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Rahmenbedingungen dafür notwendig seien und wie Menschen vor Ort unterstützt werden sollten.

Um den Wissenstransfer zu der Fachkonferenz nicht ausschließlich auf einen Tag zu beschränken, stehen die Video-Mitschnitte der einzelnen Gesprächsrunden noch bis 31. Dezember 2024 online zur Verfügung.

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