Digitalisierung und Ländliche Räume – Forschungsprojekte diskutieren aktuelle Zwischenergebnisse

Das zweite Vernetzungstreffen der BULE-Forschungsfördermaßnahme "Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung" fand am 11. und 12. Oktober 2021 als Online-Konferenz statt. Nach etwa der Hälfte ihrer Laufzeit stellten die elf Forschungsprojekte erste Zwischenergebnisse vor und diskutierten aktuelle Entwicklungen, wie zum Beispiel die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung in ländlichen Regionen.

Im Frühling 2020 starteten elf Forschungsprojekte mit dem Ziel, Erkenntnisse über die Digitalisierung in ländlichen Regionen Deutschlands zu gewinnen. Seitdem widmen sich die Forscherinnen und Forscher Themen wie den Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools für ehrenamtliches Engagement auf dem Dorf oder der Frage, wie mobiles Arbeiten auf dem Land gelingen kann. Insgesamt beantworten Forschende aus vielen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zahlreiche Forschungsfragen, die für die zukünftige Politikgestaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Förderung ländlicher Räume von Bedeutung sein werden.

Die Projekte sind auf bis zu drei Jahre angelegt – somit bot das zweite Treffen allen Förderprojekten die Möglichkeit, sich zu ihren Zwischenergebnissen auszutauschen. Die Vorhaben konnten dabei diesmal aus dem Vollen schöpfen, denn Ergebnisse aus ersten Befragungen und Datenerhebungen liegen bereits vor.

Digitalisierung braucht Engagement

Die Berichte und Diskussionen zeigten, dass Pandemie und Lockdown entscheidende Faktoren für viele der behandelten Themen waren. Denn für die Anwendung digitaler Technologie in unserem Alltag wirkte die Corona-Zeit oft als Katalysator. Einige Phänomene, die vorher weniger stark verbreitet waren, wie zum Beispiel das mobile Arbeiten und die Kommunikation über Videokonferenzen, sind seit einigen Monaten nun allgegenwärtig. Die Forschenden tauschten sich darüber aus, wie neue Technologien in ländlichen Räumen flächendeckend ankommen können, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen, z.B. auch ältere Menschen, involviert werden können. Oft zeigte sich, dass der Einsatz und die Kompetenzen von engagierten Einzelpersonen in Unternehmen oder Verwaltungen wichtiger sind, als technische oder infrastrukturelle Details der eingesetzten Technologien.

Daneben stand der Austausch zu den – je nach Forschungsdisziplin sehr unterschiedlichen –wissenschaftlichen Methoden und Konzepten auf dem Programm, sowie zur Interaktion mit den Beforschten und zu unerwarteten Ergebnissen. In manchen Fällen seien die relevanten Zielgruppen auf dem Land schwerer zu erreichen als in der Stadt. Wenn es aber gelang, trafen die Forschenden auf sehr engagierte Personen, die sich gerne für ihre Heimatregion einsetzen.

Die Teilnehmenden zogen ein positives Fazit und betonten den wertvollen Austausch, der auch über Disziplingrenzen hinwegging. Das nächste Treffen ist für Frühjahr 2023 geplant.

Hintergrund

"Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung" ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), das das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL umsetzt. Forschungsprojekte erhalten über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren eine Förderung von je bis zu 300.000 Euro, um sich mit der Digitalisierung in ländlichen Räumen zu befassen.

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