Kommunales Miteinander stärken – mit dem digitalen Gruppenfunk
Dank einer Smartphone-App werden nicht nur Such- und Rettungseinsätze in ländlichen Gebieten verbessert, sondern auch sichere Kommunikation im geschützten Rahmen ist möglich
Mit "DGDS – Digitaler Gruppenfunk mit drohnenbasierter Schließung von Funklöchern" planen die Rettungshundestaffel Zwiesel e.V., der Förderverein für einsatzorientierte, gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern e.V. und die Technische Hochschule Deggendorf – beispielhaft an den Rettungshundestaffeln in Bayern – eine neue Form der datengestützten Kommunikation über eine Smartphone-App für den Such- und Rettungseinsatz in ländlichen Gebieten. Für den Einsatz in abgelegenen Gebieten wird dazu auch der Aufbau eines Hilfsmobilfunknetzes durch Drohneneinsatz erprobt. Gefördert wird DGDS über Land.Funk, eine Fördermaßnahme des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus).
Mittlerweile ist das Projekt so weit entwickelt, dass die Technik auch für weitere Zwecke bereitsteht. Dazu Andreas Kellringer, Vorsitzender des Fördervereines für einsatzorientierte, gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern e.V. (FöRE): "Die App und die damit verbundene Anwendung eignet sich auch hervorragend für andere Zielgruppen. Kommunen, Schulen, Sportvereine oder beispielsweise auch Nachbarschaftshilfen könnten sie für ihren schnellen und unkomplizierten Austausch nutzen. Das stärkt auch das Miteinander."
App macht Smartphones zu professionellen Sprechfunkgeräten
Die Handys, auf denen die App installiert ist, werden dann zu leistungsstarken Funkgeräten. Sie ermöglichen also eine direktere Kommunikation als Messenger-Dienste. Die Gruppen, die sich in der App zusammenfinden, sind mit einem Zugangscode geschützt; die App liegt auf europäischen Servern. Das alles macht die Kommunikation sicher und sorgt für den passenden Datenschutz. Zudem funktioniert sie auch in Gebieten, in denen es für das eigene Mobilfunknetz keine Abdeckung gibt. Kellringer möchte das Projekt nun in die Breite tragen: "Wir als Förderverein stehen gern allen Interessierten, ob Kommunen oder Initiativen, Rede und Antwort. Denn wir sind überzeugt davon, dass wir nur gemeinschaftlich unsere ländlichen Räume aufwerten können."
Hintergrund
Mit Land.Funk fördert das BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) und einem Fördervolumen von ca. 3,7 Millionen Euro, die Entwicklung und Erprobung von digitalen Lösungen zur Nutzung von gigabitfähigen Mobilfunknetzen (5G). Es geht darum, die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen zu verbessern und somit einen Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu leisten. Ziel der Fördermaßnahme ist es, vorhandene und in anderen Kontexten entwickelte technische Möglichkeiten und Ansätze für die ländlichen Räume nutzbar zu machen sowie diese nutzerorientiert anzupassen und weiterzuentwickeln. Gefördert werden insgesamt fünf 5G-Experimentierfelder in ländlichen Räumen, die die neuen Möglichkeiten dieser Mobilfunktechnologie für unterschiedliche Themenfelder wie Gesundheit, Arbeit, Mobilität, kommunale Aufgaben, Rettungsdienste, Datenplattformen und digitale Zwillinge in anschaulicher und beispielhafter Form sichtbar machen und auf diese Weise den Nutzen des flächendeckenden Ausbaus von 5G-Mobilfunknetzen in ländlichen Räumen demonstrieren.