Land.Funk - Smarter Winterdienst installiert Technik
Glatteis, Hagel, Schneeregen – der Winter kann Autofahrerinnen und -fahrer schnell mal an ihre Grenzen bringen. Gut, wenn man sich dann auf den Smarten Winterdienst im Landkreis Rhön-Grabfeld verlassen kann.
Unterschiedliche Wetterlagen auf einem 340 km langen Kreisstraßennetz und weiterhin zunehmender Individualverkehr sind die Herausforderungen, wenn es um den optimalen Winterdienst in der Region geht. Hier setzt ein Land.Funk-Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) an: der Smarte Winterdienst, der mittels Mobilfunktechnik noch effizienter und die Straßen dadurch noch sicherer werden lässt. Wie das gelingen soll? Durch die Übermittlung und Auswertung von Daten, wie z.B. einem Live-Videobild, Daten zur Luft- und Fahrbahntemperatur, zum Tau- und Gefrierpunkt, zu Niederschlagsart und -menge, zur Windrichtung und -geschwindigkeit, zum Restsalz auf der Straße oder zur Wasserfilmdicke, kann der Winterdienst zeitnah und zuverlässig alarmiert werden und anschließend bedarfsgerecht agieren. Eine Mobilfunkanbindung an das 5G-Mobilfunknetz ist dabei unbedingt erforderlich, um die umfangreichen Daten übertragen zu können.
Im Herbst letzten Jahres starteten die ersten Bauarbeiten. Insgesamt 18 mobilfunkgestützte Glättewarnanlagen sollen in den nächsten Monaten an den 340 km des Kreisstraßennetzes errichtet werden. Diese übertragen dann live alle wichtigen Informationen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenwacht:
- Auf welchem Streckenabschnitt wird es gerade richtig kalt?
- Reicht der Salzgehalt auf dem Asphalt noch für eine sichere Weiterfahrt?
- Und wo muss zuerst Schnee geräumt und die Straße gestreut werden?
Aber auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren. Über eine Webseite lässt sich künftig in Echtzeit verfolgen, wie es um die Beschaffenheit der Straßen bestellt ist. Weiterhin werden die Daten an den Deutschen Wetterdienst (DWD) übermittelt, welcher im Gegenzug umfangreiche Prognosedaten bereitstellt.
Hintergrund
Mit Land.Funk fördert das BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) und einem Fördervolumen von ca. 3,7 Millionen Euro, die Entwicklung und Erprobung von digitalen Lösungen zur Nutzung von gigabitfähigen Mobilfunknetzen (5G). Es geht darum die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen zu verbessern und somit einen Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu leisten. Ziel der Fördermaßnahme ist es, vorhandene und in anderen Kontexten entwickelte technische Möglichkeiten und Ansätze für die ländlichen Räume nutzbar zu machen sowie diese nutzerorientiert anzupassen und weiterzuentwickeln. Gefördert werden insgesamt fünf 5G-Experimentierfelder in ländlichen Räumen, die die neuen Möglichkeiten dieser Mobilfunktechnologie für unterschiedliche Themenfelder wie Gesundheit, Arbeit, Mobilität, kommunale Aufgaben, Rettungsdienste, Datenplattformen und digitale Zwillinge in anschaulicher und beispielhafter Form sichtbar machen und auf diese Weise den Nutzen des flächendeckenden Ausbaus von 5G-Mobilfunknetzen in ländlichen Räumen demonstrieren.