Tag des Rettungshundes im Land.Funk-Projekt

Am 30. April 2024 war der Tag des Rettungshundes, der die wichtige Arbeit dieser Tiere würdigt. Mit ihrem hervorragenden Geruchssinn finden die speziell ausgebildeten Hunde Menschen, die in Gefahr geraten sind. So suchen sie riesige Flächen nach vermissten Personen ab. Damit die Einsätze von Rettungshundestaffeln erfolgreich sind, braucht es zusätzlich moderne Technik.

Der Förderverein für einsatzorientierte, gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern (FöRE e.V.) arbeitet deshalb gemeinsam mit der Rettungshundestaffel Zwiesel und der Technischen Hochschule Deggendorf am Verbundprojekt "Digitaler Gruppenfunk mit drohnenbasierter Schließung von Funklöchern" (DGDS). Ziel ist es, die Kommunikation sowie die Koordination von Rettungskräften in ländlichen Gebieten zu optimieren. Gefördert wird das Projekt über Land.Funk, eine Fördermaßnahme des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus).

Herausforderungen bei der mobilen Hundesuche

Besonders in Waldgebieten, wo Rettungshunde hauptsächlich eingesetzt werden, gestaltet es sich herausfordernd, den genauen Suchverlauf zu überwachen. In tiefen Senken oder dichtem Dickicht kann der Hundeführende die Position seines Tieres nur anhand der Glöckchen an der Halsung des Hundes abschätzen. Für den Gruppenführenden, der den Einsatz der Rettungseinheit koordiniert, ist die Situation noch schwieriger: Abgesehen von sporadischen Funksprüchen ist er oft im Unklaren über den Suchverlauf oder ob seine Mannschaft und die Hunde auf Probleme gestoßen sind.

Zusammenspiel starker Akteure

Hier hilft moderne Technik, die für das Projekt entwickelt wird. Sie basiert auf Hundetrackern, die ihre Daten über das Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) übertragen, eine Mobilfunktechnologie, die Daten mit geringer Energie über weite Strecken sendet. Diese Daten werden von einem Gateway empfangen und an die Hunde- und Gruppenführenden weitergeleitet, die darüber auch Nachrichten austauschen können. Am Technologiecampus Freyung der Technischen Hochschule Deggendorf wurde dafür der kompakte Hundetracker entwickelt. Ein Software-Unternehmen entwickelt für die Rettungshundestaffel Zwiesel zudem eine Mobilfunk-App, über die der Zugriff auf die Daten und der Nachrichtenaustausch gewährleistet ist. Diese Kombination aus Hard- und Software wird derzeit im Rahmen des Trainings der Rettungshunde getestet. Im nächsten Schritt wird die Verbindung zwischen der App, dem Gateway und einem Dashboard für den Gruppenführenden getestet und optimiert. Hierbei kommt das Ziel der Fördermaßnahme Land.Funk zum Tragen: Sofern möglich, sollen diese Daten mittels 5G übertragen werden. Reicht das vorhandene Mobilfunknetz nicht aus, wird eine Drohne ein stationäres 5G-Netz aufbauen.

Hintergrund

Mit Land.Funk fördert das BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) und einem Fördervolumen von ca. 3,7 Millionen Euro, die Entwicklung und Erprobung von digitalen Lösungen zur Nutzung von gigabitfähigen Mobilfunknetzen (5G). Es geht darum, die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen zu verbessern und somit einen Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu leisten. Ziel der Fördermaßnahme ist es, vorhandene und in anderen Kontexten entwickelte technische Möglichkeiten und Ansätze für die ländlichen Räume nutzbar zu machen sowie diese nutzerorientiert anzupassen und weiterzuentwickeln. Gefördert werden insgesamt fünf 5G-Experimentierfelder in ländlichen Räumen, die die neuen Möglichkeiten dieser Mobilfunktechnologie für unterschiedliche Themenfelder wie Gesundheit, Arbeit, Mobilität, kommunale Aufgaben, Rettungsdienste, Datenplattformen und digitale Zwillinge in anschaulicher und beispielhafter Form sichtbar machen und auf diese Weise den Nutzen des flächendeckenden Ausbaus von 5G-Mobilfunknetzen in ländlichen Räumen demonstrieren.

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