Workshop zu Regionalität und Nahversorgung: Praktikerinnen und Praktiker diskutierten Herausforderungen, Erfolgsfaktoren und Chancen
Engagierte aus bundesweit acht Modellprojekten tauschten sich am 29. Januar 2025 zu ihren Erfahrungen rund um die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in ländlichen Räumen und regionale Vermarktung aus.
Der Workshop war Teil der Begleitforschung zu den Maßnahmen "Land Versorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen" und "Regionalität und Mehrfunktionshäuser" des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus). In den Projekten wurden vielfältige Ansätze für die Regionalmarkenentwicklung, Logistik, Online-Vermarktung regionaler Produkte und stationäre Nahversorgung entwickelt.

Im Mittelpunkt des Treffens stand neben dem Austausch der Praktikerinnen und Praktiker die Ergebnispräsentation der fachlichen Auswertung der Begleitforschung.
Die von den Fachbüros neuland21 und Syspons vorgestellten Ergebnisse der Begleitforschung zeigten: Die weit überwiegende Anzahl erreichte ihre Ziele vollständig oder teilweise. Dennoch standen die Projekte während ihrer Laufzeit oft vor unvorhergesehenen Herausforderungen, z. B. durch Genehmigungsverfahren. Auch wenn nur ein Teil der entwickelten Ansätze nach der Projektlaufzeit weiterverfolgt wurden, haben sich wertvolle Netzwerke entwickelt und Wissen konnte auf- und ausgebaut werden.
Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung der Vernetzung vor Ort sowie die Fokussierung auf die Kernidee. Daneben wurden Fragen der Wirtschaftlichkeit sowie Möglichkeiten der Fortführung nach Ende der Förderlaufzeit intensiv diskutiert. Modellprojekte wurden als wichtige Unterstützung hervorgehoben, um innovative Ideen auszuprobieren und auf Praxistauglichkeit zu testen.
Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen werden nun zum einen für die Praxis konkretisiert und leisten zum anderen einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des BULEplus-Förderverfahrens. Die Erfahrungen der Projekte tragen somit auch dazu bei, die politische Strategie für ländliche Räume noch zukunftsorientierter zu gestalten.
Die Ergebnisse und Empfehlungen werden Bestandteil einer Publikation, die im Anschluss an den Praxisworkshop erstellt und im Laufe des Jahres vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlicht wird.
Hintergrund
Mit der Maßnahme „LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen“ fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) modellhafte Projekte zur Verbesserung der Nahversorgung in ländlichen Räumen. In der bereits abgeschlossenen Konzeptphase wurde die Erarbeitung innovativer Projektkonzepte zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs gefördert. Die Umsetzungsphase ist Anfang 2023 gestartet.
Ziel der Maßnahme „Regionalität und Mehrfunktionshäuser“ war es, modellhafte Ideen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge vor Ort, zum Umgang mit Leerstand sowie zur Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur zu unterstützen und bekannt zu machen. Das BMEL hat insgesamt 19 Projekte gefördert, davon 13 im Bereich Mehrfunktionshäuser und sechs mit dem Fokus auf Regionalität.
Beide Maßnahmen sind Bausteine des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), den das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL umsetzt.