Böddenstedt: 60 Aktive halten das Dorf in Schuss

Fachwerk-Bauernhäuser aus dem 19. Jahrhundert im Ortskern, denkmalgeschützte Hofanlagen, eine Wassermühle und vor allem: gepflegte Grünanlagen – damit punktet das Dorf Böddenstedt im niedersächsischen Landkreis Uelzen. 60 Aktive aus dem Dorf kümmern sich darum, dass der Ort in der Lüneburger Heide attraktiv bleibt und auch in Zukunft Bewohnern und Besuchern viel zu bieten hat. Die Engagierten aus dem 500-Einwohner-Ort riefen dazu die Bürgerarbeitsgruppe "Pflanzung und Pflege" ins Leben.

Die Freiwilligen investieren viel Zeit, und sie bringen die für ihre Arbeit nötigen Gartengeräte, Maschinen und Fahrzeuge gleich selbst mit, etwa um die selbst gepflanzten Bäume, Sträucher und Kopfweiden an den Straßenrändern regelmäßig zu beschneiden. Vom Engagement haben auch die etwas, die den Ort zu Fuß oder per Rad erkunden: Sie können sich darauf verlassen, dass Wald-, Feld- und Wanderwege in Schuss sind. Der Gemeindeverbund – die Samtgemeinde Suderburg – stellte allein in diesem Jahr dafür rund 80 Tonnen Mineralgemisch zur Verfügung. An die Substanz ging es auch für die Brücke über den Stahlbach, der den Ort durchfließt: Die Freiwilligen erneuerten diesen Übergang und ließen damit alte Spazier- und Wanderwege aufleben.

Fünf Männer und ein Junge rechen gemeinsam auf einer Wiese Herbstlaub. Jung und alt packen gemeinsam an.
Jung und Alt packen gemeinsam an. © Bernhard Witte

Engagiert seit drei Jahrzehnten

Überhaupt ist es den Frauen und Männern in der Böddenstedter Bürgerarbeitsgruppe ein Anliegen, möglichst vieles in ihrem Dorf zu erhalten und zu verbessern. Seit 30 Jahren sind sie aktiv, und seitdem kümmerten sie sich etwa um die Pflege von Friedhof und Ehrenmal, errichteten eine Ruhebank unter einer großen Buche und ersetzten einen unansehlichen Jägerzaun durch eine hübsche Hainbuchenhecke. In Aktion sind die Ehrenamtlichen auch jedes Jahr im Herbst – beim Harken von Laub. Nach einem arbeitsreichen Tag kommen die Böddenstedter im Dorfgemeinschaftshaus zusammen: zum geselligen Austausch und zum Planen der nächsten Vorhaben. So entstehen unter der Leitung von Otfried Dreyer neue Ideen für „Pflanzung und Pflege“ – und gleichzeitig wächst und gedeiht die Dorfgemeinschaft.

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