Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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Hirnsberg: Neues Pflaster für den Dorfplatz ist eine runde Sache
Der Dorfplatz im oberbayerischen Hirnsberg war in die Jahre gekommen. Mit ehrenamtlichen Engagement entstand in der Mitte des Ortes ein echter Hingucker.
Die „bayerische Dreifaltigkeit“ – Beten, Essen und Trinken – liegt im oberbayerischen Hirnsberg nahe zusammen: Kirche, Wirt und Kramerladen bilden die bauliche und soziale Ortsmitte. Deshalb war es den Hirnsbergern ein besonderes Anliegen, diesen Platz, der bis 2013 geteert war, neu zu gestalten.
Lokalkolorit statt Pflaster "von der Stange"
Die Idee: Kein Granit als Material für das neue Pflaster – weil es in vielen Orten Deutschlands regelrecht allgegenwärtig ist. Stattdessen setzte die Gemeinde auf Lokalkolorit und nutzte „Bachkugelsteine“, die es in den benachbarten Kiesgruben reichlich und zu einem niedrigen Preis gibt.
Kirche und Gemeinde als Grundstücksbesitzer übernahmen je ein Viertel der Kosten für den neu gestalteten Platz in der Ortsmitte. Die übrigen 50 Prozent erbrachte die Dorfgemeinschaft mit Arbeitsleistung: In 800 Arbeitsstunden sortierten und transportierten 60 Frauen und Männer aus Hirnsberg und den umliegenden Weilern in den Kiesgruben rund 40.000 Steine. Die Landwirte des Ortes unterstützten sie mit ihren Maschinen.
Ideen für weitere Projekte
Nach sechs Wochen intensiver Arbeit war der Platz wieder freigegeben – und die Hirnsberger waren gespannt, wie sich die Gottesdienstbesucher auf dem neuen, unebenen Pflaster aus den „Kugelsteinen“ bewegen würden. Es gab keine Beschwerden. Im Gegenteil: Alle freuten sich über den schönen neuen Platz. Dem Arbeitskreis machte das Mut, und die Neugestaltung des Dorfplatzes gilt nun als Auftakt für weitere Projekte des Dorfwettbewerbs.
Landfrauenverbände agieren seit Jahrzehnten als starke Stimme für die Belange der Frauen in den ländlichen Räumen. Sie vertreten die Interessen von allen Frauen auf dem Land gegenüber der Politik und der Gesellschaft und setzen sich u.a. für Chancengleichheit, Bildung, Engagement, Demokratie und soziale Teilhabe ein. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wesentlichen Beitrag für die wirtschaftliche und soziale Gestaltung der ländlichen Räume und somit dazu, dass diese lebendig, vielfältig und zukunftsfähig bleiben. Außerdem verbessern sie die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen.
Im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) unterstützte das BMEL insgesamt rund 260 Kulturprojekte in ländlichen Regionen. Zum Abschluss der Vorhaben resümierten rund 80 Akteure beim finalen Vernetzungstreffen, welche Handlungsempfehlungen an Politik und Praxis sie aus ihren Erfahrungen ableiten können.
45 Projektakteure kamen am 18. und 19. September 2024 in Lutherstadt Wittenberg zum zweiten Vernetzungstreffen der Forschungsfördermaßnahme "Forschung zum Faktor Kultur in Ländlichen Räumen" des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) zusammen. Sie tauschten sich zu Methodik, Zwischenergebnissen und Wissenstransfer aus.