Soziale Dorfentwicklung: BMEL fördert starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume

Mit der Bekanntmachung „Soziale Dorfentwicklung – Starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume“ unterstützt das BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) innovative Projekte, die zur Stärkung von Gemeinschaften in ländlichen Gemeinden beitragen. Die maximale Fördersumme beträgt jeweils bis zu 200.000 Euro über einen Zeitraum von bis zu 30 Monaten. Interessierte können bis zum 20.11.2023 Projektskizzen beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der BLE einreichen.

Die erste Fördermaßnahme zum Thema „Soziale Dorfentwicklung“ im Rahmen des BULEplus (veröffentlicht im Jahr 2015) hat gezeigt, wie die Stärkung von Gemeinschaften, die Unterstützung von engagierten Akteuren und die Mobilisierung von vorhandenem Potenzial und Ideen im ländlichen Raum aussehen können. Mit den neuen Projektideen soll daher an vorhandene Potenziale angeknüpft werden.

Neue Wege für ein aktives soziales Miteinander

Die Projekte sollen den sozialen Zusam­menhalt und die Gemeinschaft auch im Sinne von Eigenverantwortung und Eigeninitiative fördern. Gemeinschaften in ländlichen Gemeinden sollen dabei unterstützt werden, neue Wege für ein aktives soziales Mit­einander zu finden, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen proaktiv zu begegnen.

(Dorf-)Gemeinschaften in ländlichen Räumen geraten u. a. durch die Folgen des demografischen Wandels, sich verändernde Familien- und Arbeitsstrukturen und die Ausdünnung von Infrastrukturen und Versorgungsangeboten verstärkt unter Druck. Dies führt dazu, dass sich Menschen immer weniger begegnen und das soziale Zusammenleben in ländlichen Orten leidet. Dadurch können schon bestehende strukturelle Nachteile entscheidend verstärkt werden.

Daher gilt es, Bürgerinnen und Bürger ländlicher Gemeinden in die Lösung dieser Fragen einzubeziehen, um die Zukunftsfähigkeit und Resilienz ländlicher Regionen zu stärken. Indem engagierte Bewohnerinnen und Bewohner Strukturen des Miteinanders und inklusive Formen der Teilhabe aller gesellschaftlicher Gruppen am öffentlichen Leben schaffen, werden sozialräumliche Entwicklungsprozesse angestoßen und das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft gestärkt.

Themenschwerpunkte der Fördermaßnahme

Gefördert werden können modellhafte und innovative Projekte im Bereich der Sozialen Dorfentwicklung, die zur Stärkung von Gemeinschaften in ländlichen Gemeinden beitragen. Die Projekte sollen sich einem der folgenden thematischen Schwerpunkte widmen, wobei eine Verbindung einzelner Themen möglich ist:

  • Schaffung oder Nutzbarmachung sozialer Begegnungsorte / Treffpunkte
  • Unterstützungs- und Begleitstrukturen für ältere Menschen
  • Vielfalt, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Inklusion leben
  • Mehr Selbstverantwortung für eine aktive soziale Dorfentwicklung

 

Wie funktioniert die Förderung?

Projektskizzen können bis zum 20. November 2023 beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Die Skizzen werden anhand eines Kriterienkatalogs geprüft und bewertet. Interessentinnen und Interessenten, die ihre Projektskizze fristgerecht eingereicht haben, werden von der BLE über den Ausgang ihrer Prüfung informiert und ggf. zur Einreichung eines Förderantrags aufgefordert. Nach erfolgreicher Beantragung erhalten die ausgewählten Projekte voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 eine Förderung von je bis zu 200.000 Euro innerhalb eines Zeitraums von bis zu 30 Monaten. Antragsberechtigt sind juristische Personen, die über eine Niederlassung in der Bundesrepublik Deutschland verfügen (z. B. eingetragene Vereine, Stiftungen, gemeinnützige Unternehmen, Gemeinden, Städte, Landkreise). Gefördert werden im Rahmen dieser Fördermaßnahme sowohl Einzel- als auch Verbundprojekte. Es sind nur Anträge für solche Vorhaben zugelassen, die in Kommunen (Gemeinden, Samt- oder Verbandsgemeinden, Kleinstädten, etc.) mit bis zu 35.000 Einwohnern umgesetzt werden sollen bzw. dort schwerpunktmäßig wirken. Bewerbungen von Vorhaben aus strukturschwachen Kommunen sind ausdrücklich erwünscht.

Hintergrund

Ländliche Räume zu stärken und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land beizutragen, gehört zu den Kernaufgaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ziel ist die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen, in denen mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung lebt. Das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) ist eines der Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen. Mit dem BULEplus unterstützt das BMEL Ideen, die dazu beitragen, auch in Zukunft auf dem Land gut leben und arbeiten zu können. Die Fördermaßnahme „Soziale Dorfentwicklung“ ist ein Baustein des BULEplus, das die BLE im Auftrag des BMEL umsetzt.

 

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