Kulturforschungsprojekte tauschen sich aus
Im Mai 2023 fand das erste Vernetzungstreffen der Forschungsprojekte der Fördermaßnahme „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“ statt. Rund 60 Teilnehmende diskutierten unter anderem über unterschiedliche Kulturbegriffe, Formen des Wissenstransfers und Akteurskonstellationen bei der Kulturarbeit. „Faktor K“ ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus).
22 Forschungsteams haben im Frühjahr 2023 ihre Arbeit an den Projekten der Fördermaßnahme „Faktor K“ aufgenommen. Ziel ist es, Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen für ein lebendiges kulturelles Leben in ländlichen Räumen zu analysieren und Handlungsempfehlungen für die praktische Kulturarbeit zu erarbeiten.
Eine große Bedeutung kommt dabei von Anfang an der Vernetzung und dem Austausch der Projektakteure zu. Das Vernetzungstreffen soll projektübergreifende methodische Diskussionen ermöglichen und den Blick für gemeinsame Themen öffnen. Am 24. und 25. Mai 2023 trafen sich die Teilnehmenden daher in Kassel zu einem zweitätigen Austausch. Es waren alle 22 Projekte sowie 31 von 32 geförderten Institutionen vertreten, besonders groß war der Anteil der Nachwuchsforschenden, die als wissenschaftliche Mitarbeitende in den Projekten arbeiten.
Vielfältige Untersuchungsmethoden wie Erzählcafés, Workshops und Interviews
Die Forschungsprojekte decken ein breites Spektrum an Disziplinen ab, was eine bemerkenswerte methodische Vielfalt und Innovationskraft der Projekte mit sich bringt.
Die Akteure in den Untersuchungsregionen (Praxispartner) werden hierbei zumeist als aktive Kooperationspartner betrachtet. So arbeiten mehrere Projekte etwa mit Validierungsschleifen (z.B. Projekte BiDiK, KudeL, ZuLaMu, LandStarK). Im Fokus stehen die Perspektive und die Wahrnehmungen der Akteure, insbesondere die Frage danach, was die Menschen vor Ort unter „Kultur“ verstehen und wie sie diese gestalten und umsetzen. Dies schlägt sich unter anderem in Untersuchungsformaten wie Erzählcafés ( Projekt EKLAIR), Workshops mit den Praxisakteuren (KuK) oder narrativen Interviews (Projekte AUGE, KULT_Ressource) nieder.
Comic, Instagram, Filmbeitrag und Musikwettbewerb: Neue Wege des Wissenstransfers
Im Bereich des Wissenstransfers planen die Projekte neben klassischen Verbreitungs- und Transferformaten wie Fachartikeln oder Handreichungen für Politik und Praxis neuere Wege: Eigene Instagram-Kanäle sollen in verschiedenen Projekten (z.B. KulturLandBilder, EKLAIR) umgesetzt werden, Zukunftskonferenzen und Workshops mit den Akteuren vor Ort zur Vernetzung und Entwicklung von Zukunftsstrategien (Krux, IKEL) sind geplant. Außerdem sollen in einem Projekt eigene Comics erstellt werden. Auch großformatige Transferaktivitäten sollen als fester Bestandteil des Forschungsprozesses umgesetzt werden, so etwa ein künstlerischer Filmbeitrag (AUGE), ein Musikwettbewerb und ein „Journalist in Residence Programm“ (beide KulturLandBilder), ein Kulturfest (LAKUTEZU) und eine Wanderausstellung (EKLAIR).
Hintergrund
Die Forschungsfördermaßnahme „Faktor K“ ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), das die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL umsetzt. Die beteiligten Forschungsprojekte erhalten eine Förderung in Höhe von je 300.000 Euro bis maximal 400.000 Euro für einen Projektzeitraum von bis zu drei Jahren.