Virtuelles Museum lässt Brauchtum des Emslandes und der Grafschaft Bentheim aufleben

Das über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung geförderte LandKULTUR-Projekt "Bi mi to Huus" hat ein virtuelles Museum des Brauchtums im Emsland und der Grafschaft Bentheim aufgebaut. Von Getreideanbau über Kirmeskultur oder Wallfahrt bis zur Holzschuhwerkstatt: Aus der Kooperation mit einem Museum und verschiedenen Heimatvereinen ist eine vielfältige Sammlung des kulturellen Erbes der Region entstanden.

Bräuche, Feste und traditionelle handwerkliche Fertigkeiten prägen die regionale Identität. Ziel des im April 2021 abgeschlossenen Projektes "Bi mi to Huus" ("Bei mir zu Hause") war es, das öffentliche Bewusstsein über die Vielfalt des immateriellen Kulturerbes im Emsland und in der Grafschaft Bentheim zu stärken und neue Strategien zu deren Vermittlung und Präsentation zu entwickeln. Dafür tauschten sich die Emsländische Landschaft e.V. und neun Museen und Heimatvereine der Region sowie die örtliche Bevölkerung in mehreren Dialogveranstaltungen aus. Gemeinsam haben sie Schwerpunktthemen und Methoden zur Darstellung des kulturellen Erbes der Region ausgewählt und präsentieren sie der Öffentlichkeit.

Holzschuhproduktion, Kartoffelanbau, plattdeutsche Sprache und mehr

Die kulturellen Akteure haben in ihren Häusern jeweils einen Auftrag zu ihrem Fokusthema bearbeitet und digital für das virtuelle Museum aufbereitet. Außerdem haben sie QR-Tafeln zu ihren Schwerpunkten angebracht, die dazu einladen, die gepflegten Traditionen der unterschiedlichen Orte digital kennenzulernen. So ist trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und des Wegfalls von Präsenzveranstaltungen ein virtuelles Museum gelebter Traditionen des Emslandes und der Grafschaft Bentheim entstanden.

Die einzelnen Themen sind: Wintertraditionen wie das Korbflechten, lokale Wallfahrtsgeschichte, die Grafschafter Sagenwelt, Holzschuhherstellung, die gesellschaftliche Veränderung durch Erdölförderung in Twist, der Weg vom Korn zum Brot oder auch der Kartoffelanbau wie zur Mitte des 20. Jahrhunderts, die Tradition einer Dorfkirmes sowie die Sagen zu den Zwergengestalten "Aulken".

Auch wenn die Schwerpunkte nur kleine Teile des umfassenden immateriellen Kulturerbes des Projektgebiets zeigen können, sind sie doch Anreiz zu einer umfassenderen Beschäftigung mit der regionalen Identität. Hierzu liefern zwei Publikationen des Projekts Unterstützung. Das Material stellt die Arbeitsaufträge vor und listet praktische Tipps zur Umsetzung von Ideen in diesem Themenbereich.

Hintergrund

Das Projekt "Bi mi to Huus" erhielt eine Förderung von 100.000 Euro über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Fördermaßnahme LandKULTUR ist ein Baustein des BULE zur Stärkung, Weiterentwicklung und Verstetigung kultureller Aktivitäten in ländlichen Räumen.

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