Neue Konzepte für Carsharing auf dem Land
LandMobil-Projekte entwickelten flexible Mobilitätsangebote, die auch in ländlichen Regionen Alternativen zum eigenen Auto bieten.
Durch Carsharing können Anschaffung und Unterhalt eines eigenen Pkw eingespart, Parkflächen und die Anzahl der individuellen Fahrten reduziert werden. Auch in ländlichen Räumen und abseits der der Geschäftsgebiete der großen Anbieter bieten Carsharing-Konzepte Potenziale für eine gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen.
Effizientere Fahrzeugnutzung durch Carsharing
Im Projekt Geschärt mobil wurde im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis Carsharing eingeführt. Das Konzept umfasst zum einen die Nutzung von Dienstfahrzeugen durch Privatpersonen am Abend sowie am Wochenende, zum anderen gesponserte Carsharing-Fahrzeuge sowie Privatfahrzeuge. Ziel ist es, die Fahrzeuge auszulasten und damit perspektivisch Zweit- oder Drittfahrzeuge zu ersetzen.
Ohne eigenes Auto auch auf dem Festland mobil

Der Küstenstromer ist ein auf E-Fahrzeugen basierendes Carsharing-Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste der autofreien Nordseeinsel Spiekeroog und der Hafengemeinde Neuharlingersiel für Fahrten auf dem Festland. Zu einem festen Tagesmietpreis können die E-Fahrzeuge nach vorheriger Buchung genutzt werden. Neben dem E-Auto-Verleih besteht auch die Möglichkeit, E-Bikes kostenlos mit Ökostrom aufzuladen.
Neue Wege für eine bessere Anschlussmobilität
Im Modellprojekt IMSA (kurz für „Integriertes Mobilitätskonzept zur Sicherung der Anschlussmobilität im ländlichen Raum“) stand die Verbesserung der Anschlussmobilität, insbesondere für die erste und letzte Meile im Vordergrund. In zwei Pilotgemeinden hat der Landkreis Reutlingen das ÖPNV-Angebot durch den Verleih von E-Bikes, E-Scootern und ein rein elektrisch betriebenenes Carsharing-System erweitert. Das Mobilitätsangebot wurde durch eine intermodale Routingplattform sowie Fahrradabstellinfrastruktur begleitet. Im Rahmen des Projekts wurden Handlungsempfehlungen für andere Kommunen entwickelt.
Hintergrund
Mit der Maßnahme "LandMobil – Unterwegs in ländlichen Räumen" förderte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) modellhafte Projekte zur Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen. Bundesweit rund 40 Modellvorhaben haben Lösungsansätze entwickelt, wie in ihrer Region die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen auf dem Land bedient werden können. Die letzten Projekte wurden im September 2023 abgeschlossen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen dienen der Politikgestaltung sowie Initiativen, Vereinen und Unternehmen für eigene Mobilitätsprojekte. LandMobil ist einer der Bausteine des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), den das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL umsetzt.