Besser ankommen mit erweiterten ÖPNV-Angeboten

Die in der BULEplus-Maßnahme LandMobil erprobten Ansätze zur Mobilität geben neue Impulse für die zukünftige Ausgestaltung des ÖPNV.

Der Öffentliche Personennahverkehr und seine zukünftige Ausgestaltung werden nicht nur vor dem Hintergrund des schonenden Umgangs mit unserer Umwelt viel diskutiert. Für die Kommunen in ländlichen Räumen stehen daneben auch die Wirtschaftlichkeit sowie die Erreichbarkeit und Vernetzung von Ortsteilen und damit die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen im Mittelpunkt. Weitere wichtige Größen sind die Finanzierbarkeit und die Verfügbarkeit von Personal. Zahlreiche Ideen aus den Projekten der Fördermaßnahme LandMobil leisten einen Beitrag dazu, den ÖPNV sinnvoll zu ergänzen: offen, flexibel, vielseitig und ressourcenschonend.

Erreichbarkeit von Ausbildungsstätten sichern

Für Auszubildende kann der Weg zur Ausbildungsstätte sehr beschwerlich sein, da diese oft weit vom eigenen Wohnort entfernt und teilweise nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Um die Auszubildenden – die Fachkräfte von morgen – bei ihrem Arbeitsweg zu unterstützen, organisierte der Landkreis Rhön-Grabfeld im Projekt Azubi-Shuttle Kleinbusse, deren Routen möglichst nach individuellen Bedürfnissen der Auszubildenden gestaltet wurden.

ÖPNV clever und bedarfsgerecht erweitern

Mit dem Projekt NV-Taxi wurden Taxifahrten zu einem Bestandteil des ÖPNV im Landkreis Vechta. So wird vor allem abends und an Wochenenden das öffentliche Mobilitätsangebot im Landkreis deutlich verbessert. Diese Taxi-Fahrten können mit anderen ÖPNV-Angeboten zu intermodalen Reiseketten verbunden werden. Der Fahrpreis für dieses zusätzliche Mobilitätsangebot basiert auf einem integrierten ÖPNV-Tarif mit einem entfernungsabhängigen Zuschlag. Durch die Bündelung mehrerer Fahrtwünsche zu einer gemeinsamen Route und die finanzielle Beteiligung Dritter reduzieren sich die Kosten für die Fahrgäste. Perspektivisch sollen sich alle Taxi-Unternehmen im Landkreis beteiligen können und eine gleichmäßige Beauftragung aller Unternehmen angestrebt werden.

Das Projekt SÖM.intakt hatte sich zum Ziel gesetzt, die Anschlussmobilität entlang der gesamten Mobilitätskette von den Wohnorten bis zu überregionalen Verkehrsknotenpunkten im thüringischen Sömmerda mit bedarfsgerechten Angeboten zu verbessern. Begleitend zur Einführung eines neuen Integralen Taktfahrplans mit dem ein Anfahren von Haltestellen in gleichbleibenden Intervallen und Umstieg zwischen den Linien sichergestellt wird, wurden in zwei Modellkommunen neue Elektromobilitätsangebote, darunter ein ehrenamtlicher Fahrdienst in Form eines „eDorfautos“ und E-Ladestationen umgesetzt. Damit wird der Anschluss an den Linienverkehr verbessert.

Hintergrund

Mit der Maßnahme "LandMobil – Unterwegs in ländlichen Räumen" förderte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) modellhafte Projekte zur Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen. Bundesweit rund 40 Modellvorhaben haben Lösungsansätze entwickelt, wie in ihrer Region die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen auf dem Land bedient werden können. Die letzten Projekte wurden im September 2023 abgeschlossen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen dienen der Politikgestaltung sowie Initiativen, Vereinen und Unternehmen für eigene Mobilitätsprojekte. LandMobil ist einer der Bausteine des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), den das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL umsetzt.

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