LandMobil -Teilnehmende diskutieren über Mobilität der Zukunft

Am 12. und 13.07.2022 fand in Magdeburg das dritte Vernetzungstreffen der Fördermaßnahme "LandMobil – Unterwegs in ländlichen Räumen" statt. Im Mittelpunkt stand dabei der Erfahrungsaustausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der einzelnen Modellprojekte.

Da die ersten beiden Vernetzungsveranstaltungen zu LandMobil aufgrund der Corona-Pandemie in digitaler Form stattgefunden hatten, machten die Teilnehmenden nun gern von der Möglichkeit Gebrauch, persönlich miteinander ins Gespräche zu kommen und sich über die anderen geförderten Mobilitätsmaßnahmen zu informieren. Eine Posterausstellung zu den vielfältigen Projekten bot zahlreiche Anknüpfungspunkte für intensiven Austausch.

Dabei wurde dargestellt, wie die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen beispielsweise über flexible Mobilitätsangebote, wie Car-, Bike- und Ride-Sharing, erreicht werden kann. Diskutiert wurden auch speziell auf die Zielgruppe Jugendliche ausgerichtete Mobilitätsangebote und die Frage, ob und wie die Kombination von Waren- und Personentransport zur Vermeidung unnötiger Fahrten und damit zu einer Steigerung der Effizienz beitragen kann. Einige der LandMobil-Projekte beschäftigen sich darüber hinaus mit dem Bewusstseinswandel hin zu alternativen Mobilitätsformen auf dem Land.

Teilnehmende tauschen sich zu neuen Mobilitätsangeboten auf dem Land aus

Das Thema "Bewusstseinswandel" beleuchtete auch Dr. Konrad Götz vom Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main zum Auftakt der Veranstaltung in seinem Fachvortrag zum Thema "Was wir berücksichtigen müssen, damit eine Änderung des Mobilitätsverhaltens im ländlichen Raum gelingt". Herr Dr. Götz stellte dabei insbesondere heraus, dass für den Erfolg neuer Mobilitätsangebote die drei Grundbedingungen – Fähigkeit (z. B. für die Handhabung von Apps oder das Fahrradfahren), Möglichkeit (z. B. Infrastrukturausstattung) und Motivation (z. B. Zeit- oder Umweltvorteile) - gleichzeitig erfüllt sein müssen. Ein wichtiger Faktor zum Gelingen der Mobilitätswende sei die Unterstützung durch kommunikative Maßnahmen, die rationale und emotionale Aspekte miteinander verbinden.

Im Podiumsgespräch am zweiten Tag der Veranstaltung diskutierten die Projektverantwortlichen über eine "Gesamtstrategie für eine Mobilität der Zukunft" und über die Frage, wie die in den Modellprojekten erprobten Maßnahmen in einem größeren Zusammenhang verstetigt werden können. Festgehalten wurde, dass besonders die frühzeitige Einbindung von Politik und Verwaltung sowie der Unternehmen und Vereine vor Ort, einen wichtigen Erfolgsfaktor für die Einführung neuer Mobilitätsangebote darstellt.

Hintergrund

LandMobil ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), den das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) umsetzt. Die Projekte erproben modellhafte Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen und enden im Regelfall Mitte 2023.

Die in den Modellprojekten gewonnen Erkenntnisse werden im Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssystem der Universität Kassel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Urbanistik ausgewertet.

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