Land(auf)Schwung: Förderregion Wittmund

Das Zukunftskonzept der Region Wittmund steht unter dem Leitmotiv "Migration als Schlüssel zur Regionalentwicklung" mit den Schwerpunktthemen "Soziale Dorfentwicklung" und "Neue unternehmerische Initiative". Ziel ist es, die Kompetenzen und Talente von Zuwanderinnen und Zuwanderern aus In- und Ausland zu stärken und für die regionale Entwicklung in Wert zu setzen.

Die zugewanderten Bürgerinnen und Bürger sollen sich von Anfang an im Landkreis Wittmund willkommen fühlen und eine dauerhafte Bleibeperspektive entwickeln. So tritt der Landkreis durch eine verstärkt sozial ausgerichtete Dorfentwicklung – was unter anderem die Verbesserung der Grundversorgung in den Ortschaften und die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe umfasst – und die Mobilisierung unternehmerischer Initiativen der Abwanderung junger Menschen entgegen.

Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Integration von Geflüchteten dar. So ist z. B. eine dezentrale Unterbringung und Betreuung grundsätzlich integrationsfördernd und damit wünschenswert, setzt aber entsprechende Versorgungsstrukturen und ein Mindestmaß an Mobilitätsangeboten voraus. Sofern entsprechende Angebote bestehen, sind sie oftmals von dem großen ehrenamtlichen Engagement im Landkreis getragen. Hier wird Unterstützung geleistet.

Pressefoto der Förderregion Förderregion Land(auf)Schwung - Wittmund
"Migration als Schlüsel zur Regionalentwicklung" ist das Leitmotiv des Wittmunder Konzepts © Ralf Klöcker, Landkreis Wittmund

Folgende Projektbeispiele zeigen, wie die Region Wittmund die Lebensqualität vor Ort unter besonderer Berücksichtigung des Themas Migration steigert.

Wurzelwerk – Wurzeln schlagen in Wittmund

Das Projekt "Wurzelwerk" gibt Jugendlichen und Geflüchteten mit Tätigkeiten im gärtnerischen Berufsfeld feste Strukturen und berufliche Perspektiven. Die Zielgruppe sind junge Menschen aus der Region Wittmund und geflüchtete Familien mit Bleibeperspektive in Deutschland. Ziel ist, dass die Jugendlichen Wurzeln schlagen – im doppelten Sinn: Sowohl bei der Zukunftsplanung in Wittmund als auch bei der gärtnerischen Arbeit. Möglichst viele Kinder und Jugendliche sollen in Wald-, Naturschutz- und Landschaftspflegeprojekten aktiv mitwirken. Dabei geht es auch darum, junge Menschen aus der Region und Flüchtlingsfamilien zusammenzubringen, damit sie bei der gemeinsamen Arbeit ins Gespräch kommen und Freundschaften knüpfen.

Mobiler Wochenmarkt – Wieder im eigenen Ort einkaufen

"Die Kommunikation ist fast wichtiger als das Einkaufen. Es kommt wieder Leben ins Dorf. Mit dem rollenden Wochenmarkt haben die Leute wieder einen Treffpunkt", erklärt Alfred Iken, der Initiator des mobilen Wochenmarkts. Gemeinsam mit anderen Markthändlern fährt er jede Woche über die Dörfer und bietet Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch oder Backwaren an. Da vielerorts die kleinen Läden schließen, haben die Menschen so wieder die Möglichkeit, vor Ort einzukaufen und den Markt gleichzeitig als kommunikativen Treffpunkt zu nutzen.

Für mehr Informationen klicken Sie hier.

Kunstwerk und Integration – Wir sitzen alle in einem Boot

Für Geflüchtete bestehen im Alltagsleben keine oder nur wenige Möglichkeiten, sich in die Gesellschaft einzubringen. Der Verein "Hands of Fame" will das ändern und schuf mit dem Projekt "Wir sitzen alle in einem Boot" die Möglichkeit, sich zu integrieren, die deutsche Sprache zu erlernen – und darüber hinaus noch eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Gemeinsam mit dem Künstler Peter Kärst arbeiteten Jugendliche und Geflüchtete an einer Bootsskulptur aus Stahl, die nach Fertigstellung in der Öffentlichkeit aufgestellt wurde. Mit der Unterstützung lokaler Unternehmen erlernten die Teilnehmenden gleichzeitig den Umgang mit dem Material Stahl – zehn Geflüchtete absolvierten daraufhin erfolgreich einen Schweißerlehrgang.

Kontakt:
Frank Happe
Wirtschaftsförderkreis Harlingerland e.V.
- Entwicklungsagentur Landaufschwung -
Osterstr. 1
26409 Wittmund
Telefon: 04462/5031
E-Mail: info@wirtschaftsfoerderkreis.de

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