Wildbienen, Honigbienen und Co.
Neben der Honigbiene sind in Deutschland fast 600 Wildbienenarten und viele weitere Bestäuberinsekten unterwegs, darunter Fliegen, Wespen und zahlreiche Schmetterlingsarten. Sie alle leisten einen unentbehrlichen Beitrag für unsere Ernährung und sind Teil der biologischen Vielfalt. Während Honigbienen in Staaten zusammenleben, sind Wildbienen meist eher Einzelgänger: 90 Prozent leben allein, die Weibchen legen auch ihre Nester alleine an.
Hier gibt es einige Beispiele für verschiedene Bienen und andere Bestäuberinsekten im Überblick:
Bienen
Die Insektengruppe der Bienen ist sehr vielfältig, sowohl in ihrer Lebensweise als auch in ihrer Farbe, Form und Größe. Die kleinsten Bienen mit weniger als 2 mm Größe kommen in Amerika vor, einzeln lebende Feenbienen und stachellose Bienen, die als Staat mit etwa 600 Individuen in einem Nest in der Größe einer Walnuss leben. Die größte Biene der Welt ist mit 39 mm die nach ihrem Entdecker benannte Wallace-Riesenbiene, eine in Indonesien vorkommende seltene Blattschneiderbienenart, die ihre Nester in Termitenbauten anlegt. In Deutschland reicht die Spannweite von 3 mm bei der Dünen-Steppenbiene bis zu 30 mm bei der Blauschwarzen Holzbiene. Während die meisten Bienenarten einzeln leben, bilden andere Gemeinschaften mit unterschiedlichen Stufen der Arbeitsteilung aus. Die staatenbildenden Honigbienen weisen den höchsten Grad des Sozialverhaltens auf. Weltweit gibt es mehr als 20.000, in Europa etwa 2.000 und in Deutschland fast 600 bekannte Arten.
Honigbienen
Mit ihrem braungrauen Pelz und dem hell-dunkel-geringelten Hinterleib sind Honigbienen gut zu erkennen. Weltweit gibt es 8 bis 10 Arten, in Deutschland nur eine Art - die Westliche Honigbiene. Honigbienen haben einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn und leben das ganze Jahr über in mehrjährigen Staaten. Imkerinnen und Imker halten Honigbienen als Nutztiere, um Honig zu erzeugen und Kulturen zu bestäuben. Durch Zucht sind verschiedene Rassen entstanden. In Deutschland gibt es übrigens fast eine Million Honigbienenvölker, die von ca. 135.000 Imkerinnen und Imkern gehalten werden.
Sandbienen
Mit aktuell 129 Arten besitzt die Gattung der Sandbienen in Deutschland die meisten Arten und ist auch weltweit mit mehr als 1.500 Arten eine der artenreichsten Wildbienengattungen. Sie haben Körperlängen von etwa 5 mm bei der Gewöhnlichen Zwergsandbiene bis 18 Millimeter bei der Ochsenzungen-Sandbiene und gehören zu den „beinsammelnden Bienen“, da sie den Pollen in Haarbürsten an den Hinterbeinen transportieren. Ihre Nester graben sie oft in einen sandigen Untergrund, daher der Name – die Weibchen graben hierfür 5–60 cm tiefe Gänge in den Boden.
Beispiel: Fuchsrote Lockensandbiene
Die Fuchsrote Lockensandbiene ist eine Frühjahrsart, die von März bis Mai aktiv ist. Die Weibchen haben eine Körpergröße von etwa 12-14 mm, die Männchen sind mit 9-12 mm etwas kleiner. Wie alle Sandbienen baut sie Nester im Erdboden, oft in Aggregationen an wenig bewachsenen, halbschattigen Stellen im Siedlungsbereich. Aufgrund der namensgebenden fuchsroten Behaarung auf der Körperoberseite sind die Weibchen gut zu erkennen. Im zunehmenden Alter bleicht die Färbung allerdings aus. Die Art ist nicht spezialisiert, besucht aber besonders gerne Johannis- und Stachelbeerpflanzen, an denen sie häufig zu beobachten ist.
Beispiel: Große Weiden-Sandbiene
Die Große Weiden-Sandbiene ist eine der am weitesten verbreiteten Arten in Deutschland und ist von Mitte Februar bis Anfang Mai zu beobachten. Ihr Körper wird bis zu 15 Millimeter lang, wobei die Weibchen etwas größer werden. Der Hinterleib ist kaum behaart, die charakteristische weißgraue Thoraxbehaarung (also Brustbehaarung) unterscheidet sie von anderen Bienen.
Die Weiden-Sandbiene ist eine echte Nahrungsspezialistin: Sie ernährt sich oligolektisch, das heißt, sie sammelt nur Pollen einer einzigen Pflanzengattung – namensgebend natürlich von Weiden. Silberweiden, Salweiden, Grauweiden und Ohrweiden sind ihre bevorzugten Nahrungsquellen. Die Sandbienen-Art nistet in Aggregationen mit manchmal mehreren tausend Nestern in lückigem Rasen z. B. in Parkanlagen oder auf Friedhöfen oft an südorientierten Böschungen. Ihre Kuckucksbiene ist die Rothaarige Wespenbiene.
Seidenbienen
15 Seidenbienenarten sind in Deutschland bekannt, in Europa gibt es 60 und weltweit etwa 330 Arten. Die Größe der heimischen Arten reicht von 7,5 bei der extrem seltenen östlichen Seidenbiene bis zu 15 mm bei der sehr seltenen Ochsenzungen-Seidenbiene. Die meisten Seidenbienenarten sind beim Pollensammeln auf eine Pflanzenfamilie oder Pflanzengattung spezialisiert. Die im Anschluss ausführlich vorgestellte Frühlingsseidenbiene ist eine der ersten Arten im Jahr, die Efeu-Seidenbiene mit einer Flugzeit von Ende August bis Ende Oktober die letzte solitäre Wildbienenart. Charakteristisches Merkmal der meisten Seidenbienenarten sind die deutlichen Binden auf dem Hinterleib. Viele Arten sind aber aufgrund des sehr ähnlichen Aussehens und gleicher Größe im Feld nicht voneinander zu unterscheiden.
Beispiel: Frühlings-Seidenbiene
Sie ist in Deutschland nicht nur eine der größten Arten aus der Gattung der Seidenbienen, sondern auch am frühesten von allen unterwegs: die Flugzeit der Frühlings-Seidenbiene beginnt bereits im März. Optisch erinnert sie auf den ersten Blick an eine Honigbiene, es gibt aber Unterschiede: die Hinterbeine von Honigbienen glänzen und sind verbreitert, während die Weibchen der Frühlings-Seidenbiene eine dichte Beinbürste zum Pollentransport haben. An der Brust frisch geschlüpfter Tiere findet sich eine rostbraune Behaarung, die allerdings mit der Zeit ausbleicht. Vor allem die Männchen haben zudem eine helle Gesichtsbehaarung. Frühlings-Seidenbienen legen oft in großen Aggregationen im Boden Brutkammern in einer Tiefe von bis zu 50 cm an, die sie mit einem Sekret auskleiden, das nach der Trocknung seidig glänzt - daher stammt der Name der Gattung.
Mauerbienen und Schneckenhausbienen
In Deutschland gibt es 20 Mauerbienen- und 7 Schneckenhausbienenarten. Sie sind zwischen 6 und 16 mm groß und haben oft einen schwarz gefärbten Körper, manche Arten sind aber auch rot gefärbt oder metallisch glänzend. Diese legen ihre Nester in vorhandenen Hohlräumen an, zum Beispiel in Käferfraßgänge in Totholz, hohle Pflanzenstängel oder Schneckenhäuser. Als Baustoff für ihre Brutzellen verwenden sie Lehm-, Sand oder Pflanzenmörtel. Es handelt sich bei den Mauerbienen um einzeln lebende, sogenannte Solitärbienen.
Beispiel: Gehörnte Mauerbiene
Die Gehörnte Mauerbiene ist eine der ersten Frühlingsboten, ihre Flugzeit beginnt bei milden Temperaturen bereits im März. Die Weibchen sind leicht an ihrem rostrot behaarten Hinterleib, der schwarzen Behaarung am Kopf und den namensgebenden Hörnchen zu erkennen. Die Männchen haben ein auffällig weiß behaartes Gesicht (siehe Foto). Ihre Nahrung sammelt die Gehörnte Mauerbiene an einem breiten Spektrum ganz verschiedener Pflanzenfamilien, zum Beispiel an Frühblühern wie dem Sibirischen Blaustern oder der Traubenhyazinthe, aber auch an Bäumen wie Obstgehölzen und Weiden. Sie nistet in Hohlräumen, also in Käferfraßgängen in Totholz oder hohlen Pflanzenstängeln, und besiedelt sehr gerne Nisthilfen für Wildbienen. Dabei bevorzugt sie Löcher mit einem Innendurchmesser von 8 mm.
Beispiel: Goldene Schneckenhausbiene
Die Goldene Schneckenhausbiene gehört zu den Mauerbienen. Das Besondere: sie besiedelt leere Schneckenhäuser von Weinbergschnecken und tarnt dieses anschließend mit einem Mörtel aus zerkauten Pflanzenteilen. Als Pollenquellen bevorzugt sie Schmetterlings- und Lippenblütler, beispielsweise Hornklee und Wiesen-Salbei. Die Goldene Schneckenhausbiene ist 10-11 mm lang und von März bis Juli aktiv. Die Weibchen sind gut an ihrer namensgebenden rotgoldenen Behaarung zu erkennen.
Hummeln
Auch Hummeln sind eine eigene Gattung innerhalb der Wildbienen und lassen sich leicht durch ihre Größe und die meist auffällig farbige und pelzige Behaarung erkennen. In Deutschland sind 41 und weltweit über 280 Arten bekannt.
Warum brauchen die fleißigen Brummer in der zweiten Jahreshälfte besonders unsere Aufmerksamkeit? Schon ab Juli beginnt für sie die Hungerzeit: Während im April und Mai noch eine bunte Vielfalt an heimischen Bäumen, Sträuchern und Blumen voller Nektar und Pollen blüht, wird es für die Insekten ab Juni immer schwieriger, satt zu werden. Hummeln bleiben einem attraktiven Futterplatz lange treu und fliegen ihn bei Nahrungsmangel auch dann noch an, wenn dort schon nichts mehr zu holen ist. Weil Hummeln beim Nektarsammeln viel Energie verbrauchen, kann eine erfolglose Suche schnell auch zum Tod der Tiere führen. Eine große Anzahl toter Hummeln findet man aus diesem Grund häufig unter Linden. Zum Ende des Sommers produzieren die Völker Männchen und Jungköniginnen, die zum Teil bis in den November hinein aktiv sind. Vor allem die Jungköniginnen brauchen ausreichend Nahrung, um die Überwinterung zu überleben und im Frühjahr eines neues Volk gründen zu können.
Beispiel: Ackerhummel
Die Ackerhummel gehört unter den Hummeln zu den Nestbauern und bildet Völker mit bis zu 150 Tieren. Ackerhummeln sind zwischen 9 und 15 mm lang, die Königin erreicht eine Größe von bis zu 18 mm und eine Flügelspannweite von rund 30 mm. Sie haben am Oberkörper einen gelblich bis rotbraunen Pelz, der Hinterleib ist meist grauschwarz gefärbt mit einer rotbraunen Spitze. Die Männchen und Jungköniginnen erscheinen ab Juli, nur die Jungköniginnen überwintern und gründen ab März/April des folgenden Jahres ein eigenes Volk.Die Ackerhummel gehört zu den sogenannten „Pocketmakern“ bei den Hummeln. Das bedeutet, dass sie um die Brutzellen herum Taschen für die Lagerung von Pollen anlegt, um die Brut einfacher und schneller versorgen zu können. Insbesondere bei langrüsseligen Hummelarten, wie es die Ackerhummel mit ihrem Saugrüssel von bis zu 15 mm Länge ist, wird diese Form der Pollenaufbewahrung praktiziert.
Blattschneider- und Mörtelbienen
In Deutschland sind 23 Arten der Gattung bekannt, in Europa etwa 80 und weltweit über 1500 Arten. Die Größe reicht von 9 mm bei der Kleinen Blattschneiderbiene bis zu 17 mm bei der Wollfüßigen Blattschneiderbiene. Die Blattschneiderbienen legen Brutzellen in Hohlräumen an, die sie mit selbst ausgeschnittenen Blattstücken auskleiden, die Mörtelbienen dagegen bauen ihre Brutzellen aus Erdmaterial und Speichel frei an Felsen oder großen Steinen.
Beispiel: Platterbsen-Mörtelbiene
Die 13 bis 15 mm große Platterbsen-Mörtelbiene ist eine echte Nahrungs-Spezialistin: sie sammelt ihre Pollen hauptsächlich an den Blüten von Platterbsen, was auch ihren Namen erklärt. In Gärten kann sie häufig an den Blüten der Breitblättrigen Platterbse beobachtet werden, nutzt aber auch andere Schmetterlingsblütler. Diese Bienenart ist gut daran zu erkennen, dass sie beim Blütenbesuch an Platterbsen den Hinterleib nach oben abspreizt.
Furchenbienen
Furchenbienen sind deutlich kleiner als Honigbienen, 18 Arten dieser Wildbienengattung leben in Deutschland. Ihr Name stammt von der Furche am Hinterleib der Weibchen, die allerdings auch die Weibchen der nah verwandten Schmalbienen haben. Anders als die meisten Wildbienenarten sind sie sozial: Die Tiere leben meist in kleinen Gemeinschaften und nisten gemeinsam im Boden.
Beispiel: Dichtpunktierte Goldfurchenbiene
Die Weibchen der grüngold glänzenden Wildbienenart besitzen am Hinterleib eine namensgebende Furche. Anders als die meisten Wildbienenarten leben sie sozial: Vier bis fünf unbegattete Weibchen helfen der Mutter bei der Brutversorgung. Goldfurchenbienen fliegen gerne die Blüten der Wilden Möhre, des Rainfarns oder der Wiesen-Flockenblume an, um Pollen und Nektar zu sammeln.
Blutbienen
Der leuchtend rot gefärbte Hinterleib ist das Erkennungsmerkmal der Blutbienen. Als sogenannte Kuckucksbienen bauen sie keine eigenen Nester, sondern legen ihre Eier in die Nester anderer Bienenarten. Die heimischen Arten parasitieren vorwiegend Furchen- und Schmalbienen, einige auch Sand- und Seidenbienen. Da sie keinen Pollen für ihren Nachwuchs sammeln, besuchen sie Blüten daher auch nur, um sich selbst zu versorgen. Weltweit gibt es fast 300 Arten. In Deutschland sind 25 Arten bekannt, deren Größe von etwa 5 mm bei den Zwerg-Blutbienen bis 15 mm bei der Riesen-Blutbiene reicht.
Beispiel: Riesen-Blutbiene
Die Riesenblutbiene ist mit 11 bis 15 mm Körperlänge die größte heimische Art und durch ihre Größe, den fast ganz roten Hinterleib und die dunklen Flügel zu erkennen. Sie legt ihre Eier vorwiegend in Nester der Frühlings-Seidenbiene und ist daher oft in den Aggregationen dieser Art zu beobachten.
Holzbienen
Während die bei uns heimischen Holzbienenarten dunkel gefärbt sind, gibt es unter den weltweit 376 Arten auch Arten mit einem blauen oder goldgelben Haarkleid. Holzbienen nutzen Holz oder verholzte Stängel von Pflanzen zum Nestbau. Die drei heimischen Arten haben eine Körperlänge von 14 mm bei der Kleinen Holzbiene bis zu 30 mm bei der Blauschwarzen Holzbiene.
Beispiel: Blauschwarze Holzbiene – die Wildbiene des Jahres 2024
Ein echtes Schwergewicht unter den Wildbienen: Die Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024! Diese beeindruckende Bienenart wird bis zu 2,8 Zentimeter groß und ist damit die größte unserer heimischen Wildbienen. Im Flug kündigt sie sich durch ein lautes, tiefes Brummen an und ist leicht an ihrem großen, schwarzen Körper und den blau-violett schimmernden Flügeln zu erkennen. Bei der Nahrungssuche ist die Blauschwarze Holzbiene nicht wählerisch, neben Schmetterlings- und Lippenblütlern fliegt sie auch andere Pflanzenfamilien an.
Was sind eigentlich "Kuckucksbienen"?
Kuckucksbienen sind parasitisch lebende Bienenarten, die ihre Eier in fremde Nester legen und anderen Bienenarten „unterschmuggeln“ – wie der namensgebende Kuckuck aus dem Vogelreich.
Die Kuckucksbienen nutzen also die Brutfürsorgeleistungen anderer Bienen: Sie bauen keine eigenen Nester und sammeln keine Nahrung für ihre Nachkommen, sondern legen ihre Eier in die Brutzellen anderer Bienenarten, die „Wirtsarten“ genannt werden. Etwa ein Drittel der Bienenarten ist so von der Arbeit anderer Arten abhängig. Die Kuckucksbienen sind meist deutlich seltener als ihre Wirtsarten, viele Arten sind vom Aussterben bedroht.
Ein Beispiel ist die Rothaarige Wespenbiene: diese Art entwickelt sich als Kuckucksbiene parasitisch bei verschiedenen Sandbienenarten, zum Beispiel der Weiden-Sandbiene.
Wespen und Hornissen
Mit Wespen verbinden viele die gelbschwarz gefärbten Vertreter der sozialen, also in Staaten bildenden Faltenwespen. Auch die Hornisse ist eine große Wespenart mit gelben und schwarzen Streifen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Wespenfamilien, wie zum Beispiel Grab-, Weg- und Goldwespen. Sie haben oft nicht die typische gelb-schwarze Färbung und leben nicht in Staaten, sondern allein. Am häufigsten sind in Deutschland die Gemeine Wespe und die sehr ähnlich aussehende Deutsche Wespe.
Schwebfliegen
Schwebfliegen können im Flug auf der Stelle verharren, daher stammt ihr Name. Anders als Bienen und Wespen, die jeweils vier Flügel haben, gehören Schwebfliegen zu den Zweiflüglern. Einige Arten ahmen das Aussehen von Honigbienen, Hummeln oder Wespen nach. Es gibt noch weitere Fliegenfamilien, die Blüten besuchen – zum Beispiel Wollschweber oder Dickkopffliegen. Meist ernähren sich bei den Fliegen nur die erwachsenen Tiere von Pollen und Nektar der Blüten - und bestäuben ganz nebenbei die Pflanzen.
Schmetterlinge
Schmetterlinge gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Mit etwa 3.700 Arten sind sie in Deutschland nach den Käfern die zweitreichste Insekten-Ordnung. Schmetterlinge ernähren sich überwiegend von Nektar, viele Arten sind auf bestimmte Pflanzen und ihre Blüten spezialisiert. Einige Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen, darunter viele Nelken- und Lilienarten, können nur von Schmetterlingen bestäubt werden.
Käfer
Nicht nur Bienen, sondern auch Käfer ernähren sich von Nektar und Pollen. Und zwar fast 20 Prozent der rund 7.000 in Deutschland vorkommenden Käferarten, wie zum Beispiel die Bienenkäfer. Bei ihrer Nahrungssuche bestäuben auch sie die Pflanzen, die sie besuchen. Es gibt sogar sogenannte "Käferblumen", die überwiegend durch Käfer bestäubt werden und daran angepasst sind, beispielsweise Magnolien, Seerosen und Tulpen. Die parasitischen Larven von Bienen- und Ölkäfern lassen sich durch pollensammelnde Wildbienen von den Blüten in deren Nester tragen. Dort fressen sie dann die Bieneneier und den Pollenvorrat.