Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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Boden
Boden ist Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft und Standort für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel. Über 90 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängen unmittelbar vom Boden ab, das zeigt seine große Bedeutung für die Ernährungssicherung.
Boden ist eine nicht erneuerbare Ressource, die immer knapper wird. Daher ist eine nachhaltige Sicherung der Produktionsfunktionen, insbesondere durch bodenschonende Produktionsprozesse und eine möglichst hohe Rohstoffeffizienz notwendig. Die Bundesregierung setzt sich mit zahlreichen Maßnahmen sowohl national als auch international dafür ein, den Boden zu schützen und die Nutzung der Böden durch die Land- und Forstwirtschaft nachhaltig zu gestalten.
Böden sind die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie speichern Kohlenstoff, Nährstoffe und Wasser, und sind die Basis für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen. Böden bilden einen wichtigen Baustein für den Hochwasserschutz, bieten Flächen für Besiedlung, Verkehr und Freizeit und sind eine Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.
Am Weltbodentag, dem 5. Dezember 2022, wurde der Boden des Jahres 2023, der Ackerboden, im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin vorgestellt. In diesem Jahr ist der Forschungsverbund BonaRes (Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie) Partner des Kuratorium Boden des Jahres und hat den Ackerboden als Boden des Jahres vorgeschlagen.
Boden ist mehr als tote Materie und Standort des darauf wachsenden Waldes. Er ist Lebensraum für ein artenreiches Bodenleben, speichert Kohlenstoff, Pflanzennährstoffe sowie Wasser. Durch die Rückhaltung von Wasser trägt er zum Hochwasserschutz bei.
Moorböden sind neben Ozeanen und Wäldern ein enormer Kohlenstoffspeicher und bestehen aus Überresten torfbildender Pflanzen wie Torfmoose, Seggen und Schilf.
Was ist unter einer guten fachlichen Praxis bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung zu verstehen und welche rechtlichen Regelungen greifen hier? Erfahren Sie hier mehr.
Unter diesem Artikel finden Sie zudem zahlreiche weitere Artikel zur "Landwirtschaftlichen Bodennutzung" verlinkt.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat zum Weltbodentag am 5. Dezember 2018 die "Bodenzustandserhebung Landwirtschaft" vorgestellt. Die Ergebnisse der repräsentativen Inventur landwirtschaftlich genutzter Böden in Deutschland zeigen: Die Bedeutung dieser Böden für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ist groß. Sie speichern - wie die Erhebung jetzt erstmals zeigt – zweieinhalb Milliarden Tonnen Kohlenstoff.
Die Bodenzustandserhebung zeigt die Bedeutung landwirtschaftlich genutzter Böden als Kohlenstoffspeicher. Ein Beitrag von PD Dr. Axel Don, Thünen-Institut für Agrarklimaschutz, Braunschweig.
Als Humus wird die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Substanz im Boden bezeichnet. Humus ist ein komplexes Gemisch von organischen Stoffen aus pflanzlicher, tierischer und mikrobieller Herkunft, das permanenten Ab-, Um- und Aufbauprozessen unterliegt.
Der Humusgehalt ist für die Bodenstruktur und Wasserhaltekapazität, als Nährstoffspeicher und für die Nährstoffdynamik des Bodens von großer Bedeutung.
Zur Einschätzung der Humusversorgung von landwirtschaftlichen Nutzflächen können Bodenuntersu-chungen oder auch Bilanzierungsverfahren durchgeführt werden.
"Den Acker ohne Pflug bestellen", das ist das Ziel der Direkt- oder Mulchsaat, bei der das Saatgut in Schlitzen eingebracht wird oder eine nur wenige Zentimeter tiefe pfluglose Saatbettbereitung stattfindet. In Deutschland ist die Direktsaat nur wenig verbreitet, aber immer mehr Landwirte haben in den vergangenen Jahren auf reduzierte Bodenbearbeitung umgestellt.
Humus besteht zur Hälfte aus Kohlenstoff, der aus dem Kohlendioxid der Luft stammt. Durch eine Erhöhung des Humusgehalts im Boden wird daher die Atmosphäre vom Treibhausgas Kohlendioxid entlastet. Dies kann ein Beitrag zum Klimaschutz sein, wenn es gelingt, Humus stärker als zuvor zu speichern.
Der Boden ist Lebensraum zahlreicher Organismen. Ihr wichtigster Vertreter ist der Regenwurm, der für die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit eine Schlüsselfunktion besetzt.
Im Biodiversitätspool landwirtschaftlicher Nutzflächen haben Bodentiere mit ihren ökologischen Dienstleistungen einen entscheidenden Anteil an den Selbstregelungsmechanismen im Boden. Das Zusammenspiel aus Leistungen der Bodentiere und landwirtschaftlichem Management stärkt Bodenfruchtbarkeit und gibt Ertragssicherheit.
Eine effektive Stimulierung der Zersetzungsleistung von Bodentieren ist eine zentrale Maßnahme, um das Infektionsrisiko mit Fusarien in von Getreide- und Maisbeständen dominierten Anbauflächen zu reduzieren.
Die Verschmutzung der Weltmeere mit Mikroplastik ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den öffentlichen Fokus gerückt. Weitaus weniger wissen wir über die Belastung der terrestrischen Ökosysteme und deren ökologische und agronomische Auswirkungen.
Bodenfruchtbarkeit bezeichnet das Potential eines Bodens, landwirtschaftlichen Kulturen optimale Wuchsbedingungen zu bieten und so nachhaltige und gleichbleibende Erträge von hoher Qualität zu erzielen.
Lysimeter sind mit Boden befüllte Behälter mit einer am unteren Ende befindlichen Vorrichtung für die Sammlung des Sickerwassers. Sie befinden sich in einem Lysimeterkeller, so dass ihre Oberfläche mit der Geländeoberkante abschließt.
Neue Satellitentechnologien und Auswerteverfahren können Informationen zur Nutzungsart und -intensität, zum Zustand und zu Eigenschaften von Böden flächendeckend und räumlich hochaufgelöst bundesweit und bundeseinheitlich bereitstellen.
Das Thünen-Institut für Ländliche Räume verarbeitet diverse Daten zur Landnutzung, insbesondere im Agrarbereich. Um alle Informationen miteinander verknüpfen und Zeitreihen aufbauen zu können, wurde das Agrar-GIS erstellt und nun fortlaufend gepflegt.
Landwirtschaftliche Maschinen haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an Größe und Gewicht zugenommen. Dies hat vor allem ökonomische und arbeitswirtschaftliche Gründe.
Schadstoffe in landwirtschaftlich genutzten Böden können das Wachstum von Kulturpflanzen, das Bodenleben sowie bei Übergang in Nahrungs- oder Futtermittel die Gesundheit von Menschen oder Tieren beeinträchtigen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vergibt auch im Rahmen der "Bund-Länder-Initiative Landwirtschaftlicher Bodenmarkt" Forschungsaufträge. Zu welchen Ergebnissen diese kommen, erfahren Sie nachfolgend. Weitere Projekte werden derzeit von wissenschaftlichen Einrichtungen bearbeitet.
Boden ist ein unersetzlicher Produktionsfaktor für die Landwirtschaft. Er spielt für die wirtschaftliche Stabilität und nachhaltige Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe eine zentrale Rolle. Er bildet die Grundlage einer sicheren Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung und für ein ausreichendes Einkommen der Landwirtinnen und Landwirte.
Seit der Wiedervereinigung vor mehr als 30 Jahren ist es Aufgabe der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) die ehemals enteigneten, volkseigenen land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von anfänglich rund 1,9 Mio. Hektar (ha) zu verwalten.
Die Veränderungen am Bodenmarkt rücken auch auf europäischer Ebene verstärkt in den Fokus der Politik. Grundsätzlich liegt die primäre Zuständigkeit für die Regulierung von Erwerb, Nutzung und Verfügung landwirtschaftlicher Flächen bei den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU); die Europäische Kommission wird nur unterstützend tätig.
Die Regulierung des Bodenmarktes ist eine wichtige Aufgabe, denn Boden ist die Grundlage unserer Landwirtschaft, aber eine endliche Ressource. Für das Bodenmarktrecht sind die Länder zuständig.
Am Weltbodentag, dem 5.12.2023, wurde der Jahresboden 2024 mit einem Festakt vorgestellt. Mehr als 200 Interessierte nahmen in Präsenz oder über Livestream an der Veranstaltung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin teil. Bundesminister Cem Özdemir übernahm die Schirmherrschaft für den Boden des Jahres 2024 und sprach ein Grußwort.
Der Zustand der Waldböden in Deutschland hat sich leicht verbessert - das zeigte die zweite Bodenzustandserhebung (BZE) im Vergleich zu den Ergebnissen der ersten Bodenzustandserhebung vor fast 30 Jahren. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung der Waldbesitzerinnen, Waldbesitzer, Försterinnen und Förster wirkt. Diese BZE belegt den Erfolg der deutschen Forst- und Umweltpolitik. Die dritte BZE ist im März 2022 gestartet.
Boden ist mehr als tote Materie und Standort des darauf wachsenden Waldes. Er ist Lebensraum für ein artenreiches Bodenleben, speichert Kohlenstoff, Pflanzennährstoffe sowie Wasser. Durch die Rückhaltung von Wasser trägt er zum Hochwasserschutz bei.