Erster Bodenzustandsbericht Landwirtschaft vorgestellt
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat zum Weltbodentag am 5. Dezember 2018 die "Bodenzustandserhebung Landwirtschaft" vorgestellt. Die Ergebnisse der repräsentativen Inventur landwirtschaftlich genutzter Böden in Deutschland zeigen: Die Bedeutung dieser Böden für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ist groß. Sie speichern - wie die Erhebung jetzt erstmals zeigt – zweieinhalb Milliarden Tonnen Kohlenstoff.
Das ist elf Mal so viel Kohlenstoff wie Deutschland im Jahr 2016 an CO2 emittiert hat. Die heimischen Wald- und Agrarökosysteme speichern zusammen so viel organischen Kohlenstoff wie Deutschland bei dem derzeitigen Emissionsniveau in 23 Jahren an CO2 emittiert.
Daten und Fakten zeigen, wie bedeutend der Agrarboden für den Klimaschutz und für die Klimaanpassung ist – ein Potenzial, das häufig unterschätzt wird.
Die Zahlen verdeutlichen die Verantwortung, diese Vorräte an organischem Kohlenstoff durch eine nachhaltige Nutzung zu sichern und, wo möglich, zu mehren.
Grundlage des Bodenzustandsberichts bildet ein Forschungsprojekt des Thünen-Insituts: Die Agrarforscher hatten von 2012 bis 2018 im Auftrag des BMEL mit Unterstützung von über 3.100 Landwirtinnen und Landwirten bundesweit mehr als 120.000 Bodenproben genommen und diese anschließend analysiert. Mit der „Bodenzustandserhebung Landwirtschaft“ wurde erstmals eine umfassende und repräsentative Inventur der organischen Kohlenstoffvorräte in den landwirtschaftlich genutzten Böden durchgeführt. Ein aktueller und einheitlicher Datensatz, der den Kohlenstoffvorrat unserer Böden für das gesamte Bundesgebiet misst, fehlte bislang.
Die Bodenzustandserhebung wird in Zukunft alle zehn Jahre stattfinden, um mögliche Veränderungen der Kohlenstoffvorräte und Bodeneigenschaften zu erfassen.
Sie wird damit zu einer wichtigen Grundlage für unsere weitere Bodenschutz- und Klimapolitik. Das BMEL fördert die Bodengesundheit mit einem Bündel an Maßnahmen und Forschungsvorhaben. Bodengesundheit ist auch eines der Ziele der geplanten Ackerbaustrategie des BMEL.
Hintergrund:
Am 5. Dezember fand zum 16. Mal der Weltbodentag statt. Böden sind weltweit nach den Ozeanen der zweitgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde. Die Ressource Boden wird immer knapper. Bodenschutz und Ernährungssicherung sind vor diesem Hintergrund ein wichtiger Bestandteil der Fluchtursachenbekämpfung. Deutschland ist dank guter Bodeneigenschaften und günstiger klimatischer Bedingungen eine der fruchtbarsten Agrarregionen weltweit. Um die hohe Fruchtbarkeit und hohe Produktivität hiesiger Böden zu erhalten, ist eine nachhaltige Bewirtschaftung zentral. Vor diesem Hintergrund erarbeitet das BMEL derzeit eine ambitionierte Ackerbaustrategie, die dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, der Biodiversität und der Vielfalt der Landwirtschaft dient.