Innovationspreis Gartenbau 2023: Die Preisträger wurden geehrt
Mit dem Deutschen Innovationspreis Gartenbau zeichnet das BMEL jährlich beispielgebende und innovative Leistungen im Gartenbau aus. Die diesjährige Preisverleihung erfolgte am 8. September 2023 auf dem Deutschen Gartenbautag des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) auf der Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim.
Mit dem Innovationspreis 2023 werden zwei Unternehmen in der Preiskategorie „Kooperation/ Betriebsorganisation/ Unternehmenskonzepte" ausgezeichnet, die sich auf unterschiedliche - und für ihr jeweiliges Umfeld mutige – Weise dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben.
Die diesjährigen Preisträger zeigen beispielhaft, dass Klima- und Ressourcenschutz wirtschaftlich machbar und zukunftsgerichtet ist.
Die Preisträger
Biobaumschule Geers aus Bersenbrück
für das Unternehmenskonzept „Erfolg und Nachhaltigkeit Hand in Hand“.
Jurybegründung:
Da durch den Non-Food-Charakter im Baumschulbereich eine Biozertifizierung weniger verbreitet ist und verbraucherseitig weniger nachgefragt wird, ist die konsequente Bioorientierung der Biobaumschule Geers aus Bersenbrück in Niedersachsen ein mutiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Dadurch wird eine intrinsische Motivation zur Meisterung von Zukunftsaufgaben deutlich, die gleichzeitig in ein wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept überführt worden ist. Neben Ansätzen zur Torfreduzierung, Wassereinsparung und zum Recycling wird durch weitere Maßnahmen eine umwelt- und klimaschonende Wirtschaftsweise verfolgt. Die Nachhaltigkeitsstrategie kommt in Kombination mit modernen und auffälligen Gestaltungselementen insbesondere bei jüngeren Zielgruppen an, sodass der ganzheitliche Ansatz der Biobaumschule Geers mit seiner professionellen Organisation und internationalen Ausrichtung als Vorbild für andere Akteure im Gartenbau eingeschätzt wird.
Gerbera van Megen GbR aus Straelen
für das Projekt „Innovatives Nachhaltigkeitskonzept der Gerbera van Megen GbR“.
Jurybegründung:
Das Unternehmen Gerbera van Megen GbR aus Straelen in Nordrhein-Westfalen setzt nicht auf eine Zertifizierung, sondern hat ein eigenes, auf das Unternehmen angepasstes, Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit durchdacht und auf eine konsequente Minimierung des ökologischen Fußabdrucks ausgerichtet ist. Hierzu zählen Elemente wie ein Blockheizkraftwerk, innovative Glasbeschichtungen und Beregnungssysteme, dimmbare LED-Assimilationsbelichtungen, Nützlingsroboter, eine torffreie Produktion, Papierverpackung sowie zahlreiche weitere Maßnahmen. Auf sozialer Ebene gehört eine Arbeitnehmervertretung ebenso zum Konzept wie die Öffnung des Betriebes für interessierte Besuchergruppen, die jederzeit Zugang zum Betrieb bekommen. Durch eine langfristige Planungsperspektive konnte das Unternehmen seit 2015 den Energiebedarf halbieren und wird in den nächsten 10 Jahren bei der Gewächshausbeheizung ohne fossile Energien auskommen. Auf diese Weise spart das Unternehmen Kosten ein und durch die positiven Effekte auf Kundenseite wird zudem das wirtschaftlichen Potenzial eines nachhaltigen Handelns deutlich. Das Unternehmen ist bereit, die vielfältigen Erfahrungen in Richtung Nachhaltigkeit mit anderen Branchenvertreterinnen und -vertretern zu teilen und kann so als Beispielbetrieb und Leuchtturm für die Branche dienen.
Hintergrund: Der Innovationspreis Gartenbau
Der Preis wird seit 1997 jährlich durch das Bundeslandwirtschaftsministerium verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.
Die Jury hat die eingereichten Beiträge anhand folgender Kriterien bewertet:
- innovative Qualität,
- Bedeutung der Innovation innerhalb der Gartenbauwirtschaft,
- praktische Anwendung,
- Marktchancen und
- Modellcharakter für andere Betriebe.