Arbeitsgruppe "Carry over unerwünschter Stoffe in Futtermitteln" beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Stellungnahme zu Ochratoxin A in Futtermitteln von August 2000.
Das Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Gesundheit (1996 bis 1999) zur Feststellung der Belastung der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland mit Ochratoxin A (OTA) sowie die damit verbundene Bestimmung der Beiträge der einzelnen Lebensmittelarten zur Gesamt-OTA-Aufnahme und eine Reihe weiterer Untersuchungen zu den Quellen des OTA haben ergeben, dass der Tolerable Daily Intake (TDI), das heißt die tolerierbare tägliche Aufnahme von Wirkstoffen (5 Nanogramm je Kilogramm pro Tag) insgesamt zu etwa zehn Prozent ausgeschöpft wird. Der Beitrag der tierischen Lebensmittel (ohne Zutaten) beträgt anteilig weniger als ein Prozent. Hieraus folgt, dass die OTA-Aufnahme der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland durch eine Reduzierung der OTA-Gehalte in den vom Tier stammenden Lebensmitteln nicht wesentlich beeinflusst werden kann.
Die Gesundheit und Leistung der Nutztiere ist durch die in Futtermitteln in der Bundesrepublik Deutschland üblicherweise vorkommenden OTA-Konzentrationen nicht beeinträchtigt.
Aus diesem Grunde hält die Arbeitsgruppe "Carry over" es nicht für erforderlich, Höchstwerte für OTA in Futtermitteln festzulegen.
Oldenburg, 12. April 2000
gez. Dr. Hecht
(Vorsitzender der Arbeitsgruppe)