Schafe und Ziegen

Schafe und Ziegen zählen aufgrund ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu den ältesten Nutztieren. Die Ziege ist das erste Nutztier der Menschheit und wurde wahrscheinlich vor 13.000 Jahren domestiziert. Schafe folgten vor mindestens 10.000 Jahren. 

Während das Schaf, und viel mehr noch die Ziege, heute eher eine untergeordnete Rolle in der deutschen Landwirtschaft spielen, haben sie weltweit eine große wirtschaftliche Bedeutung. Schafe werden als Fleischlieferant und für die Produktion von Wolle genutzt. Daneben besteht auch ein Markt für die Milch der kleinen Wiederkäuer. Durch das Weiden auf Grünland verwerten Wiederkäuer aufgrund ihrer Eigenschaften für den Menschen nicht nutzbare Nährstoffe. Über Fleisch und Milch werden diese Nährstoffe für den Menschen verfügbar. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und Förderung der Biodiversität. In Deutschland werden 28 einheimische Schaf- und Ziegenrassen gehalten und gezüchtet, davon gelten 20 Schaf- und drei Ziegenrassen als gefährdet.

Die Haltung von Schafen und Ziegen ist aufgrund ihrer Genügsamkeit auch bei einem eingeschränkteren Nahrungsangebot und mit geringerem finanziellem Aufwand möglich. Insbesondere auch in kargen Landschaften oder auf Grenzertragsstandorten, die sich für die Nutzung durch Rinder oder andere Haustiere nicht eignen. Der Einsatz von Schafen in der Landschaftspflege trägt dazu bei, ansonsten gefährdete Biotope und Kulturlandschaften zu erhalten. Neben der Haltung von Schafen und Ziegen an festen Standorten (Standweiden) und in Kombination mit Ställen, werden Schafe im Zuge der Wanderschäferei auf wechselnden Weiden gehalten. Der Bestand von Schafen und Ziegen geht in den letzten Jahren immer weiter zurück, wobei der Ziegenbestand etwa ein Zehntel des Schafbestands ausmacht.

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