Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz
Die Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz (MuD) sollen einen schnellen und effektiven Transfer von Forschungsergebnissen in die landwirtschaftliche Praxis erzielen und somit die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis schließen.
Die MuD Tierschutz dienen damit der Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren zur Steigerung des Tierschutzniveaus in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Umsetzung neuer Erkenntnisse und innovativer Maßnahmen, die Gesundheit und Wohl der Tiere, eine tiergerechte Haltung oder die Auswirkungen moderner Tierhaltungsverfahren auf die Umwelt betreffen.
Die Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz sind in die Initiative "Eine Frage der Haltung - Neue Wege für mehr Tierwohl" des Bundeslandwirtschaftsministeriums eingebettet. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist mit der Projektträgerschaft beauftragt.
Schwerpunkte der Projekte
Ein Schwerpunkt ist die Einrichtung von Beratungsinitiativen. Diese sollen durch innovative Beratungskonzepte Betriebe bei der Anwendung neuer tierschutzrelevanter Praxisverfahren unterstützen.
Ein zweiter Schwerpunkt stellt die Bildung eines Gesamtnetzwerkes von Demonstrationsbetrieben dar, die bisher noch nicht in der Praxis angewandte innovative Verfahren oder eine Anpassung der Haltungstechnik umsetzen werden.
In einem dritten Schwerpunkt wird der Tierschutz im Bereich der Aquakultur gestärkt.
Beratungsinitiativen
Die Beratungsinitiativen unterstützen interessierte konventionelle oder ökologische Tierhaltungsbetriebe durch intensive Begleitung zur Verbesserung des Tierwohls von Schweinen, Legehennen und Wiederkäuern. Betriebe unterschiedlicher Größenordnungen profitieren in den Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz von einzelbetrieblicher und kostenloser Beratung. Qualifizierte Beraterinnen und Berater vermitteln dabei aktuelle und betriebsindividuelle Managementempfehlungen.
Demonstrationsbetriebe
Als Demonstrationsbetriebe können sich Betriebe bewerben, die bereit sind, über den aktuellen Standard hinausgehende Maßnahmen umzusetzen und die Machbarkeit im landwirtschaftlichen Unternehmen zu demonstrieren. Zu den Aufgaben gehört auch, die Umstellung zu dokumentieren und die Erfahrungen auf Veranstaltungen mit Berufskollegen zu teilen.
Das Gesamtnetzwerk der Demonstrationsbetriebe wird sich in Themennetzwerke gliedern, die sich mit der Steigerung des Tierschutzniveaus in der Wiederkäuer-, Schweine-, Geflügel- und Kaninchenhaltung befassen. Die Koordination und die fachliche Begleitung übernehmen das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), die gemeinsam das Tierschutz-Kompetenzzentrum bilden.