Tierschutzforschungspreis des BMEL
Das Bundeslandwirtschaftsministerium zeichnet regelmäßig Arbeiten im Bereich der Erforschung und Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch aus. Gesucht werden insbesondere Methoden oder Verfahren, die Tierversuche ersetzen oder ihre Anzahl verringern können.
Rückblick 2023
Der 42. Tierschutzforschungspreis wurde am 27. November 2023 in Berlin verliehen. Die diesjährige Preisträgerin ist Frau Prof. Dr. Diana Klein vom Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftlerin wird für ihre Arbeit zur Entwicklung und Anwendung von Zellkulturmodellen im Bereich der Tumorforschung ausgezeichnet. Mehr Informationen in unserer Pressemitteilung.
25.000 Euro für die Tierschutzforschung
Mit dem Tierschutzforschungspreis fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Erforschung und Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch. Der Preis wird jährlich ausgeschrieben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Vergabe des Preises erfolgt auf Vorschlag eines unabhängigen Preiskuratoriums. Die Arbeiten werden von sechs wissenschaftlichen Sachverständigen insbesondere hinsichtlich ihrer Tierschutzrelevanz und ihres Einsparpotenzials für Versuchstiere bewertet.
Das BMEL sucht innovative, wissenschaftliche Methoden oder Verfahren, die Tierversuche ersetzen oder ihre Anzahl verringern können. Eingereicht werden können zudem Arbeiten, die die Haltungsbedingungen für Versuchstiere verbessern. Die nächste Ausschreibung wird im Frühjahr 2024 veröffentlicht.
Das Ziel: Tierversuche ersetzen
Schon nach derzeitiger Rechtslage dürfen Tierversuche nur durchgeführt werden, soweit sie zu einem der nach dem Tierschutzgesetz erlaubten Zweck unerlässlich sind. Trotz zahlreicher Erfolge bei der Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch kann allerdings nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf Versuche am Tier noch nicht verzichtet werden. Das heißt: Es muss weiter an Alternativmethoden geforscht werden, um Tierversuche langfristig vollständig ersetzen oder deren Anzahl verringern zu können. Mit der Vergabe des Tierschutzforschungspreises trägt das BMEL dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.
Engagement für Alternativmethoden
Neben der Vergabe des Tierschutzforschungspreises unterstützt die Bundesregierung die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch mit weiteren Maßnahmen. So befasst sich das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit der Intensivierung der Alternativmethodenforschung und setzt sich für die Harmonisierung von Alternativmethoden auf internationaler Ebene ein.
Weitere Instrumente sind
- die Forschungsförderung durch das BfR,
- der Förderschwerpunkt "Ersatzmethoden zum Tierversuch" des Bundesforschungsministeriums sowie
- die finanzielle Unterstützung der "Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (set)".
Mit den genannten Maßnahmen und Initiativen leistet Deutschland innerhalb der Europäischen Union einen bedeutenden Beitrag für die Erforschung und Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch.