Bundesweite Waldbaum-Erhebung erfasst seltene Arten
Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden in einem bundesweiten Erhebungsprojekt die Vorkommen von zehn seltenen Waldbaumarten in Deutschland erfasst, darunter auch der "Baum des Jahres 2013" - der Wild-Apfel (Holz-Apfel).
Die deutschen Wälder sind vielfältig und geprägt von Fichten, Eichen, Buchen und Kiefern. Doch neben diesen weit verbreiteten Arten gilt es auch seltene Waldbaumarten mit ihrer genetischen Vielfalt nachhaltig zu erhalten.
Im aktuellen Erhebungsprojekt des BMEL wurden die zehn heimischen und seltenen Baumarten Feld-Ahorn, Grau-Erle, Grün-Erle, Wild-Apfel, Wild-Birne, Gemeine Traubenkirsche, Speierling, Elsbeere, Flaum-Eiche und Eibe nach bundesweit einheitlichem Verfahren erfasst. Als "selten" gelten dabei Baumarten, die weniger als je ein Prozent der Waldfläche einnehmen. Bereits früher wurden Daten über die Schwarz-Pappel, die Berg-, Feld- und Flatter-Ulme erhoben, so dass nun bundesweit vergleichbare Informationen über vierzehn seltene Baumarten als Grundlage für Maßnahmen zu ihrer Erhaltung vorliegen.
Dabei wurden in den einzelnen Vorkommen Baumanzahl, Alter, Vitalität und die Naturverjüngung der Bäume erfasst. Genetische Untersuchungen gaben Aufschluss über die Mannigfaltigkeit der Erbanlagen innerhalb der Vorkommen sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Vorkommen. Bei Schwarz-Pappel, Wild-Apfel und Wild-Birne dienten sie auch der Bestimmung der Artreinheit, denn diese Baumarten sind unter anderem durch das unbeabsichtigte Einkreuzen von Kultursorten bedroht. Mit diesen Daten konnten so Rückschlüsse auf die "Erhaltungswürdigkeit" und "Erhaltungsdringlichkeit" gezogen werden. Diese dienen nun als Grundlage für konkrete Erhaltungsmaßnahmen.
Das BMEL leistet mit den Erhebungsprojekten einen Beitrag zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hatte das Projekt der Waldbaumerhebung im Auftrag des früheren BMELV vergeben und begleitet. Durchgeführt wurden die Arbeiten von verschiedenen forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten der Länder und dem Forstbüro Ostbayern. Zum Erfolg des Projekts trugen die Unterstützung durch Waldbesitzer, örtliche Forst- und Naturschutzbehörden, Naturschutzorganisationen sowie Hinweise von Botanikern, Baumfreunden und ehrenamtlichen Naturschützern bei.
Die einzelnen Abschlussberichte der Waldbaum-Erhebung sowie die zusammenfassende Kurzfassung gehen detailliert auf die Ergebnisse und Schlussfolgerungen ein.