Klöckner: Wir brauchen die Kommunen für gesunde Wälder
Bundeswaldministerium unterstützt Städte und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet mit der Bundeswaldprämie – Bundesministerin übergibt Förderbescheide für Rheinland-Pfalz
Die deutschen Wälder sind im Dauerstress – auch in Rheinland-Pfalz. Die vergangenen drei Trockenjahre sowie Stürme und Schädlinge, insbesondere der Borkenkäfer haben fast allen Baumarten schwer zugesetzt. Das traurige Resultat: Schadflächen, wo einst vitale Bäume standen. Diese bodenschonend zu räumen und mit standortangepassten und klimaresilienten Mischwäldern aufzuforsten, ist ein großer Kostenfaktor – für die privaten Waldeigentümer, aber auch für zahlreiche Kommunen, die Waldflächen besitzen.
Deshalb hat die Bundeswaldministerin Julia Klöckner die Bundeswaldprämie entwickelt. Wenn für die Waldflächen eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung vorliegt, wird für jeden Hektar Waldfläche eine Prämie gezahlt. Weitere Voraussetzung ist, dass diese Zertifizierung mindestens zehn Jahre gehalten wird. Anfang dieser Woche hat die Ministerin vierzehn Verbandsgemeinden stellvertretend für die über 300 Ortsgemeinden aus dem Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis Bewilligungsbescheide übergeben: Im Westerwaldkreis werden die Ortsgemeinden von zehn Verbandsgemeinden mit 3.086.610 Euro, im Rhein-Lahn-Kreis vier Gemeinden mit 1.683.991 Euro gefördert.
Julia Klöckner: "Die Lage in unseren Wäldern ist dramatisch. Die kommunalen und privaten Waldbesitzer unterstützen wir deshalb mit dem größten Umbauprogramm der Geschichte. Ein Kernstück dabei ist unsere Bundeswaldprämie, mit der wir unbürokratisch und schnell helfen. Bundesweit wird damit eine Erfolgsgeschichte geschrieben und ein Fortschritt bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Denn klare Bedingung für den Erhalt ist der Nachweis einer forstlichen Zertifizierung, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Dass das ein starker Anreiz ist, zeigt sich auch hier: Alle vierzehn waldbesitzenden Gemeinden, die die Prämie erhalten, haben in diesem Jahr ihre Wälder neu zertifizieren lassen oder ihr Zertifikat erneuert.
Ich freue mich sehr, die Bescheide überreichen zu können. Gleichzeitig möchte ich ‚Danke‘ sagen für das große Engagement: Ohne die Waldeigentümer und Forstleute – privat wie kommunal – werden wir die Schäden nicht beseitigen und die Wälder nicht an den Klimawandel anpassen können."
Förderung für den Landkreis Westerwaldkreis erhalten haben:
Gemeinde | Prämienhöhe (Euro) | Waldfläche (Hektar) |
Montabaur | 613.184 | 5.792 |
Hachenburg | 596.900 | 6.150 |
Selters (Westerwald) | 457.110 | 4.527 |
Rennerod | 322.100 | 3.221 |
Westerburg | 275.280 | 2.858 |
Wirges | 236.796 | 2.009 |
Bad Marienberg | 189.700 | 2.052 |
Wallmerod | 148.780 | 1.488 |
Höhr-Grenzhausen | 126.800 | 1.270 |
Ransbach-Baumbach | 119.960 | 1.233 |
Gesamt | 3.086.610 Euro | 30.600 Hektar |
Förderung für den Landkreis Rhein-Lahn-Kreis erhalten haben:
Gemeinde | Prämienhöhe (Euro) | Waldfläche (Hektar) |
Nastätten | 492.201,20 | 4.803 |
Bad Ems - Nassau | 493.256 | 4.939,4 |
Diez | 305.934 | 2.568 |
Aar-Einrich | 392.600 | 3.956 |
Gesamt | 1.683.991,20 Euro | 16.266 Hektar |
Fotos der Bescheidübergabe
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Hintergrund:
Die Bundeswaldprämie ist im November 2020 gestartet, es stehen insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Auszahlung gelten zwei Bedingungen:
- Die Prämie ist an die Voraussetzung einer forstlichen Zertifizierung geknüpft, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Zum Beispiel braucht es in den Bewirtschaftungsplänen eine Strategie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
- Außerdem muss die nachzuweisende Zertifizierung zehn Jahre gehalten werden. Bis heute wurde die Prämie von über 124.000 Waldbewirtschaftenden für insgesamt 435 Millionen Euro beantragt. Über 318 Millionen Euro sind bereits ausgezahlt worden. Bis jetzt haben über 5.200 Kommunen einen Antrag gestellt. Auch die beabsichtigte Lenkungswirkung in Richtung mehr Nachhaltigkeit der Prämie ist bereits eingetreten: Die zertifizierte Waldfläche in Deutschland ist um über 901.000 Hektar angestiegen.