Kommentar von Bundesminister Özdemir zu den Protesten gegen Lebensmittelverschwendung

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir erklärt zum Thema Lebensmittelverschwendung:

"Klimaschutz ist so dringlich und notwendig, dass wir nicht länger damit warten können und genau deshalb habe ich eigentlich überhaupt keine Lust, dass gerade ganz wenige mit Lärm dazu beitragen, Mehrheiten für den Klimaschutz zu gefährden.

Wir brauchen aber Mehrheiten in unserer Demokratie und deshalb kämpfen ganz viele Menschen seit ganz vielen Jahren für genau diese Mehrheiten, gehen friedlich auf die Straße, sprechen an Stammtischen, machen mühsame Infoarbeit in Fußgängerzonen oder kämpfen in Parlamenten für Klimaschutz. Wer diese Mehrheiten durch solche Aktionen gefährdet, spielt doch den reaktionären Kräften in die Hand, die eben gerade keinen Klimaschutz wollen.

Ich rate dazu, sich wieder darauf zu besinnen, um was es eigentlich geht, sicher nicht darum, denen Steilvorlagen zu geben, die möglichst wenig Klimaschutz wollen. Und total egal, wer was will, eine Demokratie lässt sich nicht erpressen. Auch die Einladung zu Gesprächen setzt zwingend gegenseitigen Respekt voraus und das Bewusstsein, dass es in einer Demokratie selten nur den einen Weg zum Ziel geben kann. Es ist komplizierter in unserer Demokratie als das einfache "Gut-gegen-Böse", dass sich auf vielen Seiten offenbar einige wünschen. 

Und da ja nun einige das tatsächlich große Problem Lebensmittelverschwendung auch als Thema für sich entdeckt haben, empfehle ich einen Blick in unseren Koalitionsvertrag. Da haben wir nämlich zusammen mit SPD und FDP bereits vereinbart, die Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen – und zwar auch dort, wo sie vor allem stattfindet. Dazu bin ich auch mit meinem Kabinettskollegen Marco Buschmann im Gespräch."

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