Özdemir zu Antrittsbesuch in Paris
Bundesminister will über Ukraine-Krieg und Stärkung der Kreislaufwirtschaft sprechen
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, trifft am Montag, 28. März 2022 seinen französischen Amtskollegen Julien Denormandie in Paris. Bei dem Antrittsbesuch, der Pandemie-bedingt mehrfach verschoben wurde, wird es aus gegebenem Anlass um Hilfsmaßnahmen für die Ukraine gehen sowie um die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die globalen Agrarmärkte, ihre Offenhaltung, die Welternährung, die Versorgungslage in der EU sowie die europäische Landwirtschaft.
Im Vorfeld erklärt Bundesminister Özdemir: "Ich freue mich, meinen Kollegen Denormandie zu einem ausgiebigen Austausch zu treffen. Es ist wichtig, dass wir uns als enge Partner und Freunde, als Ratsvorsitz und als G7-Präsidentschaft, zu den drängenden Fragen dieser Wochen austauschen. Dazu gehört, wie wir die Ukraine weiter unterstützen können, etwa mit weiteren Nahrungsmittelhilfen. Gleichzeitig geht es aber auch um die europäische und die globale Versorgungssicherheit – dazu haben wir bereits in der G7-Runde vereinbart, die Märkte offenzuhalten. Der schreckliche Ukraine-Krieg stellt Gewissheiten infrage und erfordert ein Umdenken. Europa muss künftig mehr auf geschlossene Kreisläufe – gerade bei Futtermitteln – und auf nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft setzen, um krisenfester zu werden."
Ebenso stehen die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der europäischen Agrarpolitik im Mittelpunkt der Gespräche, sowie resiliente und nachhaltige Ernährungssysteme. Özdemir weiter: "Wir sollten die eine fürchterliche Krise in der Ukraine nicht gegen die anderen beiden – Klimakrise und Artensterben – ausspielen. Wir müssen den Hunger in der Welt kurzfristig, aber eben auch langfristig bekämpfen. Die Folgen von Wetterextremen lassen heute schon weltweit Ernten ausfallen und Menschen leiden. Die Sicherung der globalen Lebensmittelversorgung muss deshalb mehrdimensional gedacht werden."
Ein weiterer Fokus liegt auf gemeinsamen Projekten der französischen EU-Ratspräsidentschaft und des deutschen G7-Vorsitzes.