Bundesminister Cem Özdemir zu Russlands Aussetzen des sogenannten Getreideabkommens
"Russlands einseitiges Aussetzen des Getreideabkommens ist angesichts von weltweit Millionen Hungernden unverantwortlich.
Dank der Bemühungen der Vereinten Nationen konnte seit dem Sommer wieder Getreide aus der Ukraine übers Schwarze Meer verschifft werden. Das hat zur Entspannung der globalen Märkte beigetragen und Millionen Menschen satt gemacht. Russland ist dringend aufgerufen, seiner vor der Weltgemeinschaft abgegebenen Verpflichtung gerecht zu werden und das Abkommen einzuhalten.
Leider war auch damit zu rechnen, dass Russland das Abkommen als Druckmittel missbrauchen könnte. Es war daher richtig, dass wir schon frühzeitig auf die Etablierung dauerhafter Alternativrouten gedrängt haben. Die internationale Staatengemeinschaft ist auf allen Ebenen dringend aufgerufen, hier einen Gang hochzuschalten.
Besonders zynisch ist, dass Russland den geplatzten Deal nun damit begründet, dass sich die von ihr überfallene Ukraine wehrt. Es zeigt aber auch, dass Russland durch den mutigen Freiheitskampf der Ukraine zunehmend unter Druck gerät."