Maul- und Klauenseuche: EU gibt Hilfen in Millionenhöhe frei

Landwirtschaftliche Betriebe erhalten insgesamt rund 4,8 Millionen Euro Unterstützung

Die EU-Mitgliedstaaten haben den Vorschlag der EU-Kommission gebilligt, den vom Ausbruch der Maul- und Klauenseuche betroffenen Betrieben in Deutschland finanzielle Hilfen in Höhe von insgesamt rund 4,8 Millionen Euro zukommen zu lassen. Das Geld kommt insbesondere schweinehaltenden Betrieben in Brandenburg zu Gute; auch vier Milchviehbetriebe werden für erlittene Schäden durch die Seuche während des sogenannten Stand Stills entschädigt. Die Hilfen hatte das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) beantragt.

Dazu sagt der Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat Alois Rainer: "Für unsere Landwirte war der erste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland seit Jahrzehnten eine große Belastung. Daher freue ich mich über die Unterstützung aus Brüssel, mit der zumindest finanzielle Ausfälle jetzt schnell ausgeglichen werden können. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass wir mit unserem konsequenten Krisenmanagement so erfolgreich waren. Leider ist die Seuche damit nicht aus der Welt, wie die jüngsten Fälle in Ungarn und der Slowakei zeigen. Es gilt: Aufmerksamkeit und die Beachtung der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen sind und bleiben der beste Schutz."

Ziel des BMLEH war stets, dass kein landwirtschaftlicher Betrieb durch den MKS-Ausbruch in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommt. Daher hat das BMLEH Ende Februar bei der Europäischen Kommission Hilfen für die betroffenen Milchviehbetriebe in der Schutz- und Überwachungszone sowie für sämtliche schweinehaltenden Betriebe in Brandenburg beantragt. Dem Vorschlag der EU-Kommission stimmten die EU-Mitgliedsstaaten am Donnerstag im Ausschuss für die Gemeinsame Marktorganisation einstimmig zu. Damit folgten die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten dem deutschen Antrag auf eine Marktstützungsmaßnahme zu Gunsten der betroffenen Erzeuger. 

Hiermit können Einkommensverluste ausgeglichen werden, die durch Verbringungsverbote und hierdurch entstandene Marktstörungen in den Wochen nach dem MKS-Ausbruch entstanden sind. Insgesamt betragen die Hilfen für die schweinehaltenden Betriebe ca. 7 Millionen Euro, davon kommen ca. 4,2 Millionen Euro aus EU-Töpfen, rund 2,8 Millionen Euro trägt das Land Brandenburg bei. Für die Milchviehbetriebe stehen insgesamt knapp 900.000 Euro zur Verfügung, davon etwa 500.000 Euro aus Mitteln der EU. Die Mitteilung der EU-Kommission finden Sie hier

Anfang Januar wurde das Virus der Maul- und Klauenseuche (MKS) zum ersten Mal seit 1988 in Deutschland nachgewiesen. Betroffen waren Wasserbüffel im Landkreis Märkisch Oderland in Brandenburg. Dank des schnellen, gemeinsamen Handelns der Behörden in Land und Bund sowie dem Friedrich-Loeffler-Institut konnte eine Ausbreitung der Seuche verhindert werden. Dafür wurden zum Beispiel Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet. Der Lohn dafür: Schon gut drei Monate später hat die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) alle Beschränkungen für Deutschland wieder aufgehoben. Für das gesamte Bundesgebiet gilt seit 15. April daher wieder der Status "Maul- und Klauenseuche (MKS)-frei ohne Impfung". 

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