Agrarpolitischer Dialog Deutschland- Brasilien
Bilateraler Austausch zu nachhaltigen und klimagerechten Formen der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in Brasilien
Die Landwirtschaft in Brasilien ist hochproduktiv. Auf 45 Millionen ha wird Soja angebaut, gut 40% für die heimische Nutzung und 60% für den Export. Neben der großflächigen Landwirtschaft gibt es auch eine wirtschaftlich und regional stark differenzierte bäuerliche Landwirtschaft. Die Regierung plant, 40 Millionen ha degradiertes Weideland für unterschiedliche Nutzungen aufzuwerten, zugunsten der Artenvielfalt, der bäuerlichen und Farmerlandwirtschaft. Die Abholzung des tropischen Regenwaldes ist seit Anfang 2023 deutlich zurückgegangen. Die Entwaldung, die auf die Sojaproduktion zurückzuführen ist, sank in den letzten 10 Jahren stark. Brasilien möchte die Entwaldung bis 2030 gänzlich stoppen
Das Projekt
Während Deutschland die landwirtschaftliche Intensität reduzieren möchte, beabsichtigt Brasilien eine nachhaltige Intensivierung, auch um den Entwaldungsdruck zu senken. Innovationen stehen dabei im Vordergrund. Der APD fördert den Dialog über nachhaltige Wertschöpfungsketten, innovative Formate der Agrarfinanzierung und Bioökonomie, z.B. im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung. Fach- und Führungskräfte aus Regierung, Privatsektor, Landwirtschaft, Wissenschaft sowie Zivilgesellschaft beider Länder tauschen sich über die Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft aus.
Projektziele
- Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses des Agrar- und Ernährungssektors beider Länder
- Austausch von technischen und statistischen Informationen sowie zu regulatorischen Fragestellungen und
- Stärkung von Netzwerken und Partnerschaften im Agrar- und Ernährungssektor beider Länder.
Mit der Unterzeichnung des neuen Memorandums of Understanding durch die Minister Cem Özdemir (Bundesministerium Ernährung und Landwirtschaft, BMEL), Paulo Teixeira (Ministerium für Agrarentwicklung, MDA) und Carlos Fávaro (Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, MAPA), am 4. Dezember 2023 tritt der Agrarpolitische Dialog mit Brasilien in eine neue Phase und erweitert das politische Spektrum.
Ergebnisse und Erfolge
Der APD hat zahlreiche Analysen zu relevanten Themen veröffentlicht, u.a. zur EU-Entwaldungsverordnung und zur Transformation der Ernährungssysteme durch Bioökonomie. In hochrangig besetzten Dialogveranstaltungen werden Optionen nachhaltiger Wertschöpfungsketten und Agrarfinanzierung sowie Innovationen der Bioökonomie diskutiert.
Projektpartner und Kooperationen
Das Ministerium für Agrarentwicklung (MDA), das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAPA) sind die politischen Partner des APD in Brasilien.Der APD ist ein Dialoginstrument, das neben den Institutionen der Regierung auch Partnerschaften mit dem brasilianischen Agrar- und Ernährungssektor, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft pflegt. Darüber hinaus arbeitet der APD mit Verbänden und wissenschaftlichen Instituten wie beispielsweise der Universität Bonn, dem Agrarforschungsinstitut Embrapa, der Getulio Vargas Stiftung (FGV Agro), dem Verband der Brasilianischen Agrarwirtschaft (ABAG) sowie mehreren Umweltverbänden und der sektorübergreifenden Allianz, „Brazilian Coalition on Climate, Forests and Agriculture“ zusammen
Durchführende Institutionen
- IAK Agrar Consulting GmbH
Bornaer Str. 16
04288 Leipzig
Link zu Projektwebsite: APD Brasilien
Adresse
Deutsch-Brasilianischer Agrarpolitischer Dialog
Ed. Brasília Trade Center Bloco C
SCN Quadra 1
70711-902 Brasilia
Brasilien