Aufbau nachhaltiger Lieferketten für tropische Früchte weltweit
In vielen Entwicklungsländern stellen tropische Früchte einen sehr wichtigen Wirtschaftszweig dar, der Einkommen und Arbeit für Hunderttausende von Landwirtinnen und Landwirten und andere Erwerbstätige bietet und einen Beitrag zur Verbesserung von Lebensgrundlagen und Ernährungssicherheit leistet.
Laufzeit:
Dezember 2019 – Juni 2024
Volumen:
2.939.722,00 US-Dollar
Multi-Stakeholder-Ansatz
Trotz seiner Bedeutung sieht sich der Sektor mit erheblichen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit konfrontiert, die durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft wurden. Aufgrund der Verderblichkeit tropischer Früchte, ihres vergleichsweise höheren Preises und ihrer starken Abhängigkeit von Arbeitskräften manifestierten sich die Auswirkungen der Pandemie in diesem Sektor stärker und tiefgreifender als in den meisten anderen Agrarsektoren. Dieses Projekt wurde konzipiert, um diesen Themen durch die Förderung der Entwicklung von nachhaltigeren, widerstandsfähigeren und verantwortlicheren Wertschöpfungsketten von tropischen Früchten durch an den Privatsektor gerichtete Multistakeholder-Maßnahmen zu begegnen.
Ziel des Projekts
Ziel des Projekts ist es, ein Netzwerk von Unternehmen, Branchenverbänden und Erzeugerorganisationen aufzubauen, die sich dafür einsetzen, die negativen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer Wirtschaftstätigkeit sowie ihrer Lieferanten zu mindern. Diesen Unternehmen kommen Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau zugute, die sie dabei unterstützen sollen, Risiken entlang landwirtschaftlicher Lieferketten zu bewerten und zu mindern, angemessene Sorgfaltspflichten einzuführen und sicherzustellen, dass diese auch umgesetzt werden. Das Projekt stärkt die Fähigkeit, externe Schocks sowohl angebots- als auch nachfrageseitig zu bewältigen (wie z.B. COVID-19 und künftige Pandemien, Pflanzenkrankheiten, extreme Wetterphänomene, die durch die globale Erwärmung und andere natürliche und vom Menschen verursachte Katastrophen ausgelöst werden), sich von ihnen zu erholen und zugleich ihre verantwortungsvollen Geschäftspraktiken auszuweiten. Hierzu gehört auch Unterstützung bei der Anwendung des von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der FAO erarbeiteten OECD/FAO-Leitfadens für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten und anderer einschlägiger Instrumente. Es werden eine Reihe von warenspezifischen und fachbezogenen Leitfäden entwickelt, um Unternehmen bei der Anwendung internationaler Standards für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und der Verbesserung der Nachhaltigkeit ihrer Wirtschaftstätigkeit zu unterstützen, wobei sie teilweise auf den Ergebnissen früherer FAO-Projekte zur Förderung der Entwicklung nachhaltiger landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten aufbauen. Es werden Anreize für private Unternehmen zur Förderung nachhaltiger Investitionen in den Sektor analysiert und ein Mechanismus zur Gewährleistung der künftigen finanziellen Nachhaltigkeit der Projektergebnisse vorgestellt. Das Projekt legt auch den Grundstein für die Schaffung einer globalen Multi-Stakeholder-Plattform für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und entsprechende Praktiken für Wertschöpfungsketten tropischer Früchte (entweder als Gesamtheit oder für bestimmte Rohstoffe). Die Plattform wird – sofern möglich – mit dem Projektende anlaufen.
Auswirkungen
Es wird erwartet, dass das Projekt durch den Aufbau eines Netzwerks von Unternehmen und Lieferanten, die sich dafür einsetzen, die negativen Auswirkungen ihrer Wirtschaftstätigkeit zu mindern und Resilienzstrategien zu verbessern bzw. zu entwickeln, die Entwicklung von ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortungsvolleren und nachhaltigeren globalen Wertschöpfungsketten von tropischen Früchten fördert.
Methode
- Das Projekt wird von einem Lenkungsausschuss aus FAO-Leitungskräften und Sachverständigen betreut und von einem Beirat mit Vertretern aller an der Durchführung des Projekts beteiligten Interessengruppen geleitet. Ein Lenkungsausschuss wird eingerichtet, der sich gezielt mit dem Thema Widerstandsfähigkeit befasst.
- Es wird eine Grundlagenstudie durchgeführt, um Schlüsselthemen bezüglich Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit zu ermitteln und festzustellen, ob die für das Projekt ausgewählten Unternehmen internationale Standards für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten und Sorgfaltspflichten einhalten.
- In Absprache mit den beteiligten Unternehmen wird eine Untersuchung der wichtigsten Herausforderungen und Begrenzungsfaktoren durchgeführt, denen die Wertschöpfungsketten tropischer Früchte durch externe Schocks begegnen.
- Es werden Chancen und Herausforderungen ermittelt, mit denen Unternehmen bei der Umsetzung internationaler Standards konfrontiert sind, und es werden Expertenwissen, fachkundige Beratung und Instrumente zur Bewältigung dieser Herausforderungen bereitgestellt.
- In Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren des Sektors werden Instrumente entwickelt, die sich mit spezifischen Bedürfnissen, wie beispielsweise der Messung des CO2-Fußabdrucks und des Wasserfußabdrucks, befassen.
- Die praktische Entwicklung von Kapazitäten sowie Peer Learning-Veranstaltungen (vor Ort oder virtuell) unterstützen Unternehmen und Erzeuger dabei, ihre Widerstandsfähigkeit und die Nachhaltigkeit ihrer Unternehmen zu stärken.
- Fernunterricht-Tutorials zu Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit aktivieren Wissen und Erfahrung aus anderen Projektaktivitäten und stellen öffentliche Güter für die nachhaltige Wirkung des Projekts jenseits seines Lebenszyklus bereit.
- Das Projekt stützt sich auf einschlägige Programme bzw. kooperiert mit ihnen, um Synergien zu entwickeln. Hierzu gehören der OECD-FAO-Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten, das World Banana Forum, das Dachprogramm der FAO für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Investitionen (RAI), die Freiwilligen Leitlinien für die verantwortungsvolle Verwaltung von Nutzungs- und Besitzrechten an Land, Fischgründen und Wäldern (VGGT) und das Aktionsbündnis von FAO/Internationalem Handelszentrum (ITC).
Adresse
FAO
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
Viale delle Terme di Caracalla
00153 Rom
Italien