Deutsch-Mongolisches Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL)

Das Vorhaben Deutsch-Mongolisches Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL) wird als agrarfachlicher Dialog in enger Kooperation mit dem mongolischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (MELL) durchgeführt.

Die Landwirtschaft in der Mongolei

Die Agrarwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren der Mongolei. In ihr sind über 20% aller mongolischen Arbeitskräfte beschäftigt. Die „Staatspolitik zur Ernährung und Landwirtschaft“ setzt den agrarpolitischen Rahmen und formuliert die Ziele der mongolischen Regierung. Die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft, unter Berücksichtigung agrarökologischer Elemente, soll die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen und gesunden Produkten sicherstellen und die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten reduzieren (Stärkung der Ernährungssouveränität).

Porträt Usbekistan

Das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens hat sich seit der Erlangung der Unabhängigkeit 1991 zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum mit einer breitgefächerten Industrie- und Dienstleistungsstruktur entwickelt.

80% der Landesfläche bestehen aus Wüste und Steppe, im Laufe der letzten Jahre ist das Bruttoinlandsprodukt laut offiziellen Angaben kontinuierlich um mindestens 8% gewachsen.

Projektansatz und Zielgruppen

Weitere Projektpartner aus Bildungs- und Beratungseinrichtungen sind die Mongolian University of Life Sciences (MULS), das Institute of Plant and Agricultural Sciences (IPAS) sowie das Research and Development Center for Food, Agriculture and Light Industry (RDC). Auf Verbands- und Verwaltungsebene zählen hierzu außerdem die Mongolian National Crop Farmers Association (MNCFA), die Mongolian Vegetable Growers Assocation (MVGA) und regionale Agrarverwaltungen. Das Projekt verfolgt einen partnerschaftlichen und nachfrageorientierten Ansatz, das heißt, bei der Projektplanung und -durchführung wird eine enge Abstimmung mit den oben genannten Institutionen angestrebt.

„Die Arbeit des DMKNL leistet einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau nachhaltiger, klimaresilienter und produktiver Strukturen im Acker- und Gemüsebau und trägt so maßgeblich zur Transformation des Agrarsektors und der Steigerung der Ernährungssouveränität in der Mongolei bei.“- Dr. D. Yesun-Erdene, Leiter der Abteilung für Koordinierung und Implementierung der Ackerbaupolitik, MELL

Das DMKNL konzentriert sich in der aktuellen vierten Projektphase auf die Beratung zu rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Gesetze, Richtlinien, Verordnungen), die Förderung von Schlüsselinstitutionen des Agrarsektors und die Vermittlung von Fachkompetenzen in drei Themenfeldern:

  • Gute fachliche Praxis im Ackerbau
  • Nachhaltige und klimaangepasste Bewirtschaftungsformen
  • Entwicklung landwirtschaftlicher Beratungsdienstleistungen

Projektziele

Das Kooperationsvorhaben hat sich folgende Ziele gesetzt:

  • Etablierung moderner agrarrechtlicher Rahmenbedingungen
  • Förderung des landwirtschaftlichen Beratungssystems und Bereitstellung
    zielgruppenspezifischer Beratungsleistungen
  • Stärkung institutioneller Strukturen im Agrarsektor
  • Kompetenzaufbau durch Schulungsmaßnahmen, Fachinformationsfahrten etc.
  • Aufbau von Netzwerken für den agrarfachlichen Austausch auf nationaler/internationaler Ebene

Direkte Zielgruppe sind Fach- und Führungskräfte aus dem MELL, aus Bildungseinrichtungen, Verbänden und Agrarverwaltungen als Entscheidungsträger und Multiplikatoren. Indirekte Zielgruppe sind Betriebs-leiterinnen und -leiter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter landwirtschaftlicher Unternehmen.

Aktuelle Projektaktivitäten

Das DMKNL ist nach wie vor an die Gesetzgebungsinitiativen im Acker- und Gemüsebaubereich eingebunden. Im ersten Halbjahr 2024 wurde das mit maßgebilcher Beteiligung des DMKNL erarbeitete Gesetz zu Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz verabschiedet. Aktuell konzentrieren sich die agrarrechtlichen Beratungsleistungen darauf, Empfehlungen und Erfahrungen aus dem deutschen und EU-Agrarrecht in die Erarbeitung des Gesetzentwurfes zur Agrarversicherung und des geplanten Landwirtschaftsgesetzes, das u.a. eine staatliche Regulierung der Agrarberatung beinhaltet, einzubringen. Außerdem führte das Projekt auf Anfrage des MELL eine Studie zur Bewertung der staatlichen Förderung im Bereich Gemüselagerung durch. Projektmaßnahmen zur Entwicklung systemrelevanter Institutionen im Agrarbereich fokussierten sich auf die Zusammenarbeit mit RDC, MVGA und MNCFA. Das RDC wurde im Berichtszeitraum bei der Ausweitung von Beratungsangeboten für Fachkräfte, Agrarberater und Landwirte, sowie beim Betrieb der neu errichteten Anlage für die Produktion von Kartoffell-Miniknollen fachlich unterstützt. MVGA wurde vor allem zur Gründung weiterer Regionalverbände, Einführung von Online-Vermarktung, und Plannung eines Logistikzentrums für Gemüse und Gründung von Verbraucherkooperativen beraten. Für drei Regionalverbände wurden Businesspläne erstellt, und der Businessplan für die Erzeugung von Gemüsesaatgut im Khovd Aimag wurd durch ein zinsgünstiges Darlehen aus dem staatlichen KMU-Fond umgesetzt. Den Schwerpunkt der Beratung des MNCFA im Berichtszeitraum bildete das Thema Agrar- und Bezugsgenossenschaften. IPAS und MULS werden weiterhin beim fachlichen Austausch mit deutschen und internationalen Fachkräften aus der Agrarforschung/-praxis unterstützt. Im laufenden Jahr (2024) hat das DMKNL bisher acht Fachinformationsveranstaltungen in enger Zusammenarbeit mit dem MELL und anderen Projektpartnern auf nationaler und regionaler Ebene durchgeführt. Die fachlichen Schwerpunkte der Veranstaltungen umfassten u.a. Themen wie Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, Optimierung von Lieferketten, Kooperationen und überbetriebliche Dienstleistungen, Agrarberatung und gute fachliche Praxis im Acker- und Gemüsebau. Auf der Webseite und der Facebook-Seite des DMKNL (vor allem relevant für die Kommunikation in der Mongolei) wurden regelmäßig Kurzmitteilungen zu aktuellen Projektaktivitäten veröffentlicht.

Ausblick

Die im weiteren Verlauf der Projektphase geplanten Aktivitäten wurden mit den Projektpartnern in einem Planungsworkshop Anfang 2024 abgestimmt. So ist sichergestellt, dass sowohl die agrarpolitischen Ziele der Mongolei als auch die Beratungs- und Schulungsbedarfe der verschiedenen Zielgruppen und Partner berücksichtigt werden. Auf agrarrechtlicher Ebene wird das DMKNL den MELL-Arbeitsgruppen auch weiterhin Informationen zu verschiedenen Gesetzgebungsinitiativen bereitstellen. Die institutionelle Förderung wird sich vorrangig auf Einrichtungen aus dem Verbands- und Beratungswesen konzentrieren, wobei Kompetenzaufbau und Strategieumsetzung eine wichtige Rolle spielen werden. Schulungsmaßnahmen und Fachinformationsfahrten werden sich eng auf die drei The-menschwerpunkte beziehen und als Präsenz- oder digitale Veranstaltungen durchgeführt. Zudem ist geplant eine ex-Post Evaluierung zur Anwendung und Nutzung des vermittelten Fachwissens in der 4. Projektphase durchzuführen.

Projektpartner

  • Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei (MELL)

Durchführende Institutionen

  • IAK Agrarconsulting gmbH

 Link zu Projektwebsite: DMKNL-Mongolei

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

Mongolei - DMKNL
Unity Center
Oyutnii gudamj 44
14191 Ulaanbaatar
Mongolei

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