Agrarpolitischer Dialog Deutschland- Brasilien
Föderung nachhaltiger und klimaschonender Landwirtschaftspraktiken durch bilateralen Austausch und Innovation
Die Landwirtschaft in Brasilien
Brasilien gehört zu den weltweit führenden Ländern in der Agrarproduktion und -export. Auf etwa 45 Millionen Hektar wird Soja angebaut, hauptsächlich für den Export. Auf weiteren 160 Millionen Hektar wird Viehzucht betrieben. Der Landwirtschaftssektor ist sowohl großflächig als auch kleinbäuerlich und regional stark differenziert aufgrund der Vielzahl von Ökosystemen. Die natürlichen Ressourcen bieten ein enormes Potenzial für agrarökologische Praktiken und die Entwicklung der Bioökonomie. Die Regierung plant, 40 Millionen Hektar degradierte Flächen mit nachhaltigen Praktiken wiederherzustellen. Seit Anfang 2023 ist die Abholzung des Regenwaldes, speziell im Amazonasbecken, deutlich zurückgegangen. Brasilien verfolgt das Ziel, die Entwaldung bis 2030 vollständig zu stoppen.
Das Projekt
Während Deutschland die landwirtschaftliche Intensität reduzieren möchte, beabsichtigt Brasilien eine nachhaltige Intensivierung, auch um den Entwaldungsdruck zu senken und gleichzeitig die Ernährungssicherheit im In- und Ausland zu gewährleisten. Der APD fördert den bilateralen Dialog zwischen beiden Ländern zur nachhaltigen Entwicklung des Agrar- und Ernährungssektors. In der neuen Phase liegt der Fokus auf agrarökologischen Praktiken, der Rehabilitierung degradierter Flächen und der Unterstützung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Themenschwerpunkte sind nachhaltige Anbauverfahren, Bioökonomie, Agrarökologie und das Recht auf Nahrung. Zielgruppen sind politische Entscheidungsträger, landwirtschaftliche Akteure, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Projektziele
- Förderung klimaresilienter und agrarökologischer Anbauverfahren
- Unterstützung von bäuerlichen Familienbetrieben und Sicherstellung desRechts auf Nahrung
- Ausbau ökologischer Landwirtschaft und Nutzung bioökonomischer Ansätze
- Verbesserung der Rückverfolgbarkeitssysteme zur nachhaltigen Produktion
- Einbeziehung und Stärkung der Zivilgesellschaft
Mit der Unterzeichnung des neuen Memorandums of Understanding durch die Minister Cem Özdemir (Bundesministerium Ernährung und Landwirtschaft, BMEL), Paulo Teixeira (Ministerium für Agrarentwicklung, MDA) und Carlos Fávaro (Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, MAPA), am 4. Dezember 2023 tritt der Agrarpolitische Dialog mit Brasilien in eine neue Phase und erweitert das politische Spektrum.
Ergebnisse und Erfolge
In der neuen Projektphase soll die Entwicklung des Programms zur Rehabilitierung degradierter Flächen durch Fachexpertise zu klimaresilienten und agrarökologischen Anbauverfahren unterstützt werden, wobei alle gesellschaftlichen Gruppen berücksichtigt werden sollen. Nachhaltige Ernährungssysteme werden unter agrarökologischen Aspekten und dem Recht auf Nahrung gefördert. Der brasilianische Ökolandbau und die Bioökonomie werden durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch im Bereich Wissenschaft gestärkt. Zudem soll die Kenntnis über Rückverfolgbarkeitssysteme ausgebaut werden, um verbesserte Informationen über die Nachhaltigkeit der Produktionsverfahren zu bieten.
Projektpartner und Kooperationen
- Ministerium für landwirtschaftliche Entwicklung (MDA) - politischer Partner
- Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAPA) - politischer Partner
- Nationaler Rat für Lebensmittel- und Ernährungssicherheit (CONSEA)
- Brasilianische Gesellschaft für landwirtschaftliche Forschung (EMBRAPA)
Durchführende Institutionen
IAK Agrar Consulting GmbH
Bornaer Str. 16
04288 Leipzig
Links:
Adresse
Deutsch-Brasilianischer Agrarpolitischer Dialog
Ed. Brasília Trade Center Bloco C
SCN Quadra 1
70711-902 Brasilia
Brasilien