Zukunft gestalten
Gerechte und agrarökologische Transformation der Ernährungssysteme in der semiariden Region des Nordosten Brasiliens
Die Landwirtschaft in Brasilien
Brasilien spielt eine wichtige Rolle im globalen Ernährungssystem, wobei der Fokus auf dem Export landwirtschaftlicher Produkte liegt. Dies kann sich jedoch nachteilig auf die eigene Ernährungssouveränität auswirken. 58 % der Bevölkerung sind von Ernährungsunsicherheit betroffen, und 15,5 % leiden an Hunger. Derzeit befindet sich Brasilien in einem Konflikt zwischen der exportorientierten Landwirtschaft und dem lokalen Ziel der Agrarökologie. Mit Hilfe von Instrumenten wie dem CONSEA-Ernährungsrat wird das Recht auf Nahrung gefördert. Projekte im Nordosten Brasiliens zielen auf die Förderung nachhaltiger, partizipativer Lebensmittelsysteme ab.
Das Projekt
Das Projekt zielt darauf ab, die Ernährungssouveränität im semiariden Nordosten Brasiliens durch eine partizipative Governance und agrarökologische Transformation zu stärken. Die Kapazitäten der wichtigsten Aktuer:innen, darunter kleinbäuerlicher Familienbetriebe, indigener Gemeinschaften und der Zivilgesellschaft, werden gestärkt, um die lokalen Ernährungssysteme zu verbessern. Zu den Schwerpunktbereichen gehört der politische Dialog, agrarökologische Innovationen und geschlechtsspezifische Advocacy-Arbeit. Der Ansatz fördert damit eine inklusive Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, staatlichen Stellen und Wirtschaft in Brasilien und Deutschland. Als Zielgruppen stehen Frauen und Jugendliche besonders im Vordergrund.
Projektziele
- Monitoring und Analyse der öffentlichen Politik zu nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken
- Stärkung des akteursübergreifenden Dialogs auf kommunaler und staatlicher Ebene
- Verbreitung bewährter Praktiken für innovative Maßnahmen für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und Ernährungssicherheit
- Umsetzung einer Advocacy-Strategie zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, Klimainnovation und Schutz der biologischen Vielfalt sowie zur Bewältigung territorialer Konflikte
Ergebnisse und Erfolge
Ein Beispiel für unsere Arbeit im Nordosten Brasiliens ist der Kauf von drei Tonnen Saatgut lokaler Bohnensorten durch das Federal Food Acquisition Program als Folge unserer Advocacy-Arbeit. Damit sollen die Bestände von 40 kommunalen Saatgutbanken in der Region gestärkt werden.Genauso zielt unser Projekt darauf ab, durch die Analyse der öffentlichen Politk und Stärkung der zivilgesellschaftlichen Kapazitäten, Errungenschaften wie diese weiter auszubauen. Das Projekt entwickelt daüfr eine kollektive Methodik für Fallstudien und territoriale Monitorings und Analysen als Grundlage für die Förderung der Agrarökologie. Es richtet Monitoringstellen ein, führt Workshops durch und fördert den Dialog zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren. Das Projekt stärkt das Monitoring durch Schulungen und Trainings, unterstützt den Wissensaustausch und fördert die politische Interessenvertretung auf allen Ebenen.
Projektpartner und Kooperationen
- Nationaler Rat für Ernährungssicherheit (CONSEA)
- Nationale Kommission für Agrarökologie und ökologischen Landbau (CNAPO)
- Direktion für Agrarpolitik und Information der Nationalen Lebensmittelversorgungsgesellschaft (CONAB)
- Netzwerk für technische Hilfe und ländliche Beratung im Nordosten Brasiliens (Rede ATER Nordeste de Agroecologia)
- Organisationen von kleinbäuerlichen Familienbetrieben und traditionellen Gemeinden (Polo da Borborema in Paraíba)
Durchführende Institutionen
- Brot für die Welt - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
- Assessoria e Serviços a Projetos em Agricultura Alternativa – AS-PTA
Links:
Adresse
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot fuer die Welt
Caixa Postal 33
58135-000 Esperança – Paraíba
Brasil