Deutsch-Kolumbianisches Trainings- und Demonstrationsprojekt für Agrarökologie

Förderung, Verifizierung und Anerkennung agrarökologischer Praktiken durch partizipative Forschungsprojekte. Stärkung der Ernährungssicherheit und sozioökonomische Verbesserung in vulnerablen ländlichen Gemeinden

Die Landwirtschaft in Kolumbien

Der kolumbianische Agrarsektor spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes: Er beschäftigt 15 % der Arbeitskräfte und produziert 70 % der heimischen Nahrungsmittel, darunter Kaffee, Kakao, Obst und Zuckerrohr. Allerdings sieht sich der Sektor mit gravierenden Problemen konfrontiert, die auf den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zurückzuführen sind. Diese schädigen nicht nur den Boden, sondern gefährden auch die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit innovativer Ansätze, die Ernährungssicherheit stärken und die sozioökonomische Lage vulnerabler Bevölkerungsgruppen verbessern können.

Porträt Kolumbien

Kolumbien mit seiner reichen biologischen Vielfalt und seinen diversen Ökosystemen steht vor Herausforderungen wie Entwaldung, Klimawandel und Umweltverschmutzung.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Agrarsektor für die kolumbianische Wirtschaft lebenswichtig. Das Land hat nationale und internationale Politiken und Programme zur Erhaltung der Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft umgesetzt.

Das Projekt

Die Agrarökologie bietet eine umfassende Lösung durch nachhaltige Praktiken und einen ganzheitlichen Ansatz, der lokales Wissen mit interdisziplinärer Wissenschaft verbindet, um Agrar- und Ernährungssysteme zu transformieren. In Kolumbien ist ihre Verbreitung bisher begrenzt. Das Projekt setzt genau hier an: Durch die Einführung agrarökologischer Innovationen wird die Klimaresilienz gestärkt und die Biodiversität geschützt. Gleichzeitig unterstützt das Projekt die kleinbäuerliche Landwirtschaft (ACFEC) und arbeitet eng mit Expert:innen, Multiplikator:innen, dem Landwirtschaftsministerium (MADR) zusammen, um die Agrarökologie in Kolumbien langfristig zu stärken.

ACFEC steht für Agricultura Campesina, Familiar, Étnica y Comunitaria und beschreibt eine Form der Landwirtschaft, die von bäuerlichen, familiären, ethnischen und gemeinschaftlichen Strukturen geprägt ist.

Projektziele

  • Verbesserung der sozioökonomischen Situation von Kleinbäuer:innen (ACFEC) durch agrarökologische Innovationen
  • Durchführung partizipativer Demonstrations- und Versuchsprojekte zu agrarökologischen Ansätzen
  • Schaffung von Netzwerken zur Verbreitung dieser Ansätze
  • Unterstützung bei der Umsetzung der nationalen Agrarökologiepolitik des MADR.

Ergebnisse und Erfolge

  • Identifizierung von Zielgruppen und Schwerpunktregionen im Projekt
  • Identifizierung von innovativen agrarökologischen Ansätzen
  • Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums bei der Entwicklung einer agrarökologischen Politik in Kolumbien bei Workshops und Treffen mit Produzent:innenorganisationen
  • Formulierung des partizipativen Pilotprojekts

Projektpartner und Kooperationen

  • Deutschland: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Kolumbien: Ministerium für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung (MADR)

Operativer Projektpartner

  • Kolumbianische Gesellschaft für landwirtschaftliche Forschung (AGROSAVIA)
  • Julius Kühn-Institut (JKI)

Weitere Projektpartner

  • Unidad de Restitución de Tierras (URT)
  • Agencia de Desarrollo Rural (ADR)
  • Servicio Nacional de Aprendizaje (SENA)

Durchführende Institutionen

GOPA AFC  GmbH 
Baunscheidtstr. 17
53113 Bonn 

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

Deutsch-Kolumbianisches Demonstrations- und Trainingszentrum für Agrarökologie
Via Mosquera
250047 Bogotá
Kolumbien

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