Deutsch-Marokkanischer Fachdialog zur Förderung der ökologischen Landbaus
Beratung der marokkanischen Regierung zur Förderung des ökologischen Landbaus
Hintergrund
Das marokkanische Landwirtschaftsministerium wünscht eine Ausweitung der biologischen Lebensmittelwirtschaft in Marokko. Wirksame Hebelansätze sieht das Ministerium beim Ausbau der Umstellungsbeihilfe für Landwirte, bei der Anpassung der Vorschriften für die Einfuhr von Bio-Saat- und Pflanzgut, bei der Subventionierung von ökologischen Betriebsmitteln, bei der Anerkennung der marokkanischen Biovorschriften durch die EU sowie beim Aufbau eines Exzellenzzentrums für ökologische Landwirtschaft.
Das Projekt
Der 2019 initiierte Fachdialog unterstützt derzeit in der zweiten Projektphase (2024–2026) das marokkanische Landwirtschaftsministerium bei der Umsetzung seiner Entwicklungsziele im Bereich des ökologischen Landbaus. Staatliche Institutionen werden zu den Möglichkeiten und Instrumenten zur Stärkung des ökologischen Lebensmittelsektors beraten. Betriebe der Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung, die bereits nach den ökologischen Richtlinien wirtschaften, und solche, die sich für eine Umstellung auf diese Betriebsweise interessieren, sollen durch passende und effektive öffentliche Förder- und Dienstleistungsangebote in die Lage versetzt werden, ihre Arbeit entlang der gesetzlichen Regelungen auszurichten. Der Fachdialog soll eine Verbesserung der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen zur Förderung und Überwachung des ökologischen Lebensmittelsektors bewirken. Zentraler Baustein ist die Unterstützung bei der Erarbeitung einer ganzheitlichen Strategie sowohl für den Verhandlungsprozess mit der EU zur Erreichung eines Handelsabkommens für ökologische Produkte sowie für die Stärkung der ökologischen Produktion für den inländischen Markt. Im Rahmen von internationalen Partnerschaften erhalten staatliche und private Akteure des marokkanischen Ökolandbaus Anregungen zur Einbeziehung des Privatsektors. Modellhaft soll sich eine marokkanische Region zu einer „Bioregion“ entwickeln. In dieser Region soll der Ökolandbau und agrarökologische Produktionsansätze aktiv von staatlichen und privaten Akteuren gefördert werden.
Projektziele
- Entwicklung eines nachhaltig organisierten Ökolandbausektors
- Förderung von rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen
- Stärkung der ökologischen Agrarausbildung und Beratung
- Unterstützung beim Kompetenz- aufbau und Entwicklung von institutionellen Strukturen für agrarökologische Innovationen
- Beratung beim Aufbau von agrar- ökologischen Produktionsansätzen in ausgewählten Bioregionen
Ergebnisse und Erfolge
Das Vorhaben begleitet die Analyse des marokkanischen Gesetzes zum ökologischen Landbau im Hinblick auf die Konformität mit der EU-Ökoverordnung, stärkt die Kapazitäten der staatlichen Berufsbildungsorganisationen, der Agrarberatung und der Kontrollbehörden. Das Landwirtschaftsministerium wird bei der Umsetzung eines Ökoaktionplans beraten und Partnerschaften mit Forschungs- und Wissenstransfereinrichtungen in Deutschland (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft), Europa (Bioregion Indaha-a-Nova in Portugal) und Nordafrika (SEKEM) gepflegt.
Projektpartner und Kooperationen
- Marokkanisches Landwirtschaftministerium (MAPMDREF)
- Nationales Agrarforschungsinstitut (INRA)
- Nationaler Dachverband des Ökolandbaus (MAROC-BIO)
- Nationales Amt für Lebensmittelsicherheit (ONSSA)
- Agentur für Agrarentwicklung (ADA)
- Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM)
Operativer Projektpartner
- Abteilung für Landwirtschaft, Direktion für Strategie und Statistik (DSS)
Durchführende Institutionen
GOPA AFC GmbH in Zusammenarbeit mit AFCi Consultants Maroc
GOPA AFC GmbH Baunscheidstr. 17, 53113 Bonn
Link zu Projektwebsite: DIAF
Adresse
DIAF
Bâtiment C de l’INRA
Angle des avenues Hassan II et Ibn Al Ouazzani
10000 Rabat
Marokko