Özdemir: Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest ist ein Kraftakt
Bundeslandwirtschaftsminister lädt Landesministerien der von ASP betroffenen Bundesländer zum Austausch ein
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informiert, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in einem Hausschweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten ist. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat die Tierseuche heute in entsprechenden Proben nachgewiesen und wird nun auch die Ursache zum Eintragsweg des Erregers in den Bestand untersuchen.
Auf Einladung des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, tauschen sich heute in einer Videokonferenz die zuständigen Landesminister aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen über den aktuellen Stand bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und die Schutzvorkehrungen in den betroffenen Bundesländern aus.
Auch die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender, die den Zentralen Krisenstab Tierseuchen leitet, nimmt an der Sitzung teil. Sie hatte sich bereits in der vergangenen Woche über die aktuelle Infektionslage informiert und ein koordiniertes Vorgehen mit den betroffenen Bundesländern besprochen.
Cem Özdemir erklärte vor der Sitzung: „Der Kampf gegen die ASP ist ein Kraftakt. Ich danke den zuständigen Ministerinnen und Ministern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den lokalen Veterinärbehörden, der Jägerschaft und auch den zahlreichen Helferinnen und Helfern von Bundeswehr und THW, die Beachtliches leisten in dieser schwierigen Zeit. Genauso gilt das für die vielen Tierhalterinnen und Tierhalter, die sich an die strengen Hygieneauflagen halten und damit die Seuche aus den Ställen raus halten. Es ist so gelungen, die Tierseuche auf einen relativ kleinen Raum zu begrenzen. Unser Ziel ist es, die Verbreitung zu stoppen und die ASP zu tilgen. Als Bund werden wir unsere koordinierende Aufgabe dabei verstärkt wahrnehmen. Ein zentraler Faktor ist hierbei, die Wildschweinbestände stark zu reduzieren. Diese Herausforderung gehen wir zusammen mit den Ländern bereits an. Mit der europäischen Kommission verhandeln wir zudem darüber, wie wir die schweinehaltenden Betriebe beihilfekonform finanziell unterstützen können.“
Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Polen betont Cem Özdemir: „Auch wenn wir hier unterschiedliche Vorstellungen haben, wollen wir den Gesprächsfaden mit Polen weiterführen, denn der Infektionsdruck durch von dort einwandernde Wildschweine ist weiter hoch. Ich begrüße es, dass die EU-Kommission für Anfang 2022 auch eine EUVET-Mission nach Polen plant.“
Das EUVET-Team (europäisches Veterinär-Notfallteam) hatte zuletzt die bisherige konsequente Seuchenbekämpfung in Deutschland gelobt. Die Arbeit der EUVET-Beratergruppe ist ein hilfreicher Baustein zur Unterstützung der Behörden vor Ort. Eine Empfehlung war ein koordiniertes Vorgehen und eine einheitliche Dokumentation hinsichtlich des ASP-Monitorings in den Ländern zu etablieren. Dazu haben sich Bund und Länder bereits im Rahmen der Beratungen der Bund Länder Task Force Tierseuchenbekämpfung Anfang Dezember auf differenzierte Maßnahmen verständigt: Ein verstärktes Monitoring, Serologie und Virologie bei Fallwild, Unfallwild und gesund erlegten Tieren in einem Gürtel von ca. 50 Kilometer westlich um die Einträge in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen (Landkreis Meißen) wird durchgeführt, um genauere Erkenntnisse über die Ausdehnung des Geschehens nach Westen zu erhalten. Auch in den übrigen, ASP-freien Ländern wird das Monitoring zur Früherkennung der ASP intensiviert.